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CO2-freie Brennstoffe für die Zukunft

 

Rennfahrzeuge und Oldtimer können mit synthetischen oder methanolbasierten Treibstoffen CO2-arm betrieben werden. Die Perspektiven aufgezeigt haben Fachleute am diesjährigen Workshop der «Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz» (IgFS).

 

Bereits seit längerem werde an synthetischen Brennstoffen geforscht, doch die breite Öffentlichkeit wisse noch wenig über die Möglichkeiten dieser neuen Technologie, erklärte Markus Hotz vor 50 Gästen aus Oldtimerfachbetrieben aus der ganzen Schweiz. Der frühere Rennfahrer und Unternehmer war gleichzeitig Gastgeber und Referent für den IgFS-Workshop, der dieses Jahr unter dem Titel «Treibstoffe der Zukunft» in Sulgen (TG) bei der Hotz Racing AG ausgerichtet wurde.

 

Synthetisches Benzin, das aus erneuerbaren, biogenen Stoffen hergestellt wird, wurde erstmals im August am Bergrennen von Oberhallau eingesetzt. Die Rennfahrer Marcel Fässler, Beni Hotz und Neel Jani hatten bei Demofahrten mit Rennsportwagen gezeigt, dass der neuartige Treibstoff problemlos und ohne mechanische Änderungen verwendet werden kann. Aber auch in normalen Strassenfahrzeugen funktioniert der sogenannte «drop in»-Brennstoff problemlos, berichtete Hotz von den Erfahrungen an einer dreitägigen Oldtimerrally in Italien.

 

Der nach zweijährigen Vorarbeiten erstmals verwendete Treibstoff entspricht den gültigen Normen, weist eine Oktanzahl von 97,8 auf und ist zu rund 85 Prozent CO2-neutral. Und: Er kann ohne neue Tankstellen-Infrastruktur eingesetzt werden. Dasselbe gilt für die ab 2025 begrenzt erhältlichen E-fuels, die durch Elektrolyse aus Wasserstoff hergestellt werden sollen. «Wir wollen nicht nur reden, sondern etwas tun», bekräftigte Hotz die Absichten der Projektgruppe. Darin wirken unter anderem der Motorenbauer Mario Illien und Autobau-Gründer Fredy Lienhard mit.

 

Ähnliche Vorteile bietet die synthetische Herstellung von Brennstoffen in Form von Methanol. «Nachhaltig aus CO2, Wasser und Ökostrom produziert, eignet sich dieser Stoff als neuer Energieträger für den gesamten Energiekreislauf», weiss Albert Vollmer, zuständig für diverse Patente bei der Silent-Power AG aus Cham (ZG). Die im Vergleich zu Wasserstoff einfache und deutlich günstigere Lagerung gehört zu den grossen Vorteilen von Methanol. Klimaneutral können so Heizkessel, aber auch Ottomotoren angetrieben werden. Erste Produkte wie zum Beispiel ein Range-Extender für Elektrofahrzeuge sind in Entwicklung.

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