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General Motors und Opel haben am Branchenkongress «Intelligent Transport Systems» in Detroit ihre Ideen zum autonomen Fahren und zur vernetzter Mobilität vorgestellt. Im Zentrum der Präsentation standen ein Opel Insignia als Technologieträger, ein automatisiertes Chevrolet EN-V 2.0-Konzeptfahrzeug und ein mit Fahrzeug-zu-Fussgänger-Kommunikation (Vehicle-to-Pedestrian, V2P) ausgestatteter Chevrolet Cruze.
«GM wird in zwei Jahren sein erstes Auto mit Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation auf die Strasse bringen. Darüber hinaus lancieren wir im gleichen Zeitraum fortschrittliche autonome Fahrtechnologie im Markt», sagte GM-Vorstandsvorsitzender Mary Barra in Detroit.
Der mit vernetzten Technologien ausgerüstete Insignia wird auf der Südseite der Detroiter Stadtinsel Belle Isle im Einsatz sein. Das Fahrzeug – ausgestattet mit Kameras, Lidar-Sensoren (Light Detection And Ranging), Fahrzeug-zu-Fahrzeug- sowie Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation – zeigt die Möglichkeiten vernetzter Mobilität etwa bei niedrigen Geschwindigkeiten wie im städtischen Stop-and-go-Verkehr als auch bei automatisierten Fahrten in Autobahntempo.
Sechs Lidar-Sensoren in den Stossfängern des Insignia scannen das einfallende Licht, um Objekte aller Art rund um das Fahrzeug zu identifizieren. Die vorwärts gerichtete Kamera am Dach erkennt Fahrbahnmarkierungen und weitere Objekte. Die Technik zur Kommunikation von Fahrzeug-zu-Fahrzeug und von Fahrzeug-zu-Infrastruktur ist in einer Antenne auf dem Autodach integriert und tauscht Informationen mit anderen Objekten aus, die dem Insignia begegnen. Für eine genaue Positionsbestimmung auf der Strasse sorgen GPS-Daten. Alle gesammelten Informationen werden schliesslich in GMs «Sensor Fusion»-Technologie zusammengefasst, mit deren Hilfe eine 360-Grad-Beobachtung des Fahrzeugs sowie eine genaue Objekterkennung möglich wird.
Der EN-V 2.0 (Electric Networked-Vehicle) ist die Blaupause für die neuesten Entwicklungen bei der Vernetzung von Fahrzeugen. Nach dem Debüt des ursprünglich zweirädrigen EN-V-Konzeptfahrzeugs auf der Expo 2010 in Shanghai verfügt die Weiterentwicklung über Vierradantrieb und kombiniert ausserdem ein Kamerasystem, Lidar-Sensoren und eine ausgeklügelte Fahrzeug-Kommunikation (Vehicle-to-X V2X), um Elektromobilität ohne Hände am Lenkrad bei moderaten Geschwindigkeiten zu ermöglichen.
Für die autonome Fahrt bei niedrigem Tempo teilt sich der EN-V 2.0 viele Technik-Features mit dem Technologieträger Opel Insignia. Das kleine Elektro-Konzeptfahrzeug wurde jedoch konsequent für die Nutzung bei niedriger Geschwindigkeit ausgerichtet. Auf Detroits Stadtinsel werden der EN-V 2.0 und der Opel Insignia dieselbe Strasse befahren und miteinander interagieren.
GM zeigt ausserdem weitere potenzielle Einsatzmöglichkeiten für die Fahrzeug-zu-Fussgänger-Kommunikation im Chevrolet Cruze. Auf Belle Isle sind Baustellen-Attrappen installiert worden, und Teilnehmer werden in Richtung dieser Attrappen gefahren. Schaufensterpuppen als künstliche Bauarbeiter befinden sich so im Baustellenbereich, dass sie für den Fahrer und alle weiteren Passagiere im Voraus nicht sichtbar sind.
Die künstlichen Bauarbeiter tragen dabei Armbänder, die mit dem sich nähernden Cruze Kontakt aufnehmen. Warnleuchten im Head-up-Display, das wichtige Daten und Hinweise direkt in die Frontscheibe projiziert, warnen den Fahrer rechtzeitig. In der Zukunft könnte die Fahrzeug-zu-Fussgänger-Kommunikation in weitere Lebensbereiche integriert werden und damit die Aufmerksamkeit von Autofahrern für Fussgänger verbessern.