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Michelin will seine Pneus bis 2048 komplett recyceln können und sie zu 80 Prozent aus nachhaltigen Materialien fertigen. Dieser Anteil beträgt heute 28 Prozent, wovon der allergrösste Teil nachwachsende Rohstoffe sind. Dazu zählen Naturkautschuk, Sonnenblumenöl und die in pflanzlichen Ölen enthaltenen Limonen. Zwei Prozent stellen bereits recycelte Stoffe wie Stahl und Gummipulver aus Altreifen. Das gesteckte Ziel würde folgenden Einsparungen entsprechen: 33 Millionen Barrel Öl beziehungsweise 16,5 Supertanker-Ladungen – oder eine Energieleistung von 54 000 GWh. Das ist umgerechnet der gesamte Energieverbrauch Frankreichs in einem Monat oder der Spritkonsum einer Limousine über eine Distanz von 65 Milliarden Kilometern.

 

Als erstes wird Michelin verschiedene Forschungsprogramme zur Gewinnung von Rohstoffen auf biologischer Basis auflegen. Ein Beispiel dafür ist die Produktion von synthetischem Kautschuk aus Biomasse wie etwa Holz, Stroh oder Rüben – ein Projekt, das 2012 startete. Schon heute entwickelt Michelin Lösungen zum Einsatz von Rezyklaten und erneuerbaren Materialien. Hiervon zeugt die Übernahme von «Lehigh», dem Marktführer für Hightech-Mikropulver (Micronized Rubber Powder = MRP), das aus wiederverwerteten Altreifen gewonnen wird. MRP ersetzt im grossen Stil Materialien auf Basis von Erdöl und Synthese-Kautschuk sowohl bei industriellen Anwendungen als auch Konsumgütern. Hierzu gehören High-Performance-Reifen ebenso wie Beschichtungen, Versiegelungen, Baumaterialien und Asphalt. Zusätzlich zu den Vorteilen für die Umwelt senkt die verstärkte Nutzung von MRP die Rohstoffkosten um bis zu 50 Prozent.

 

Im Jahr 2018 fallen nach Schätzungen weltweit rund eine Milliarde Altreifen mit einem Gewicht von 25 Millionen Tonnen an. Pro Jahr werden 70 Prozent der Altreifen zurückgenommen und 50 Prozent für verschiedene Verwendungen recycelt, wie etwa Sportbodenbeläge. 20 Prozent werden zur Energiegewinnung verbrannt. Damit steht die Reifenwirtschaft gut da – bei Plastikbehältern und -verpackungen werden weltweit nur 14 Prozent zurückgeführt.