Carrosserie Schneider AG, Zwingen BL

Carosserie-Schneider b

Seit 1986 ein moderner Betrieb mit Top-Infrastruktur: Die Carrosserie Schneider AG in der Industriezone Ried 17 in Zwingen BL.

 

Von Heinz Schneider

In der Ruhe liegt die treibende Kraft, im Dialog die vorbildliche Führungsqualität, in der Loyalität der vorgelebte Teamgedanke und im gegenseitigen Respekt das aufbauende Vertrauensverhältnis – das sind, hört man Hans-Peter Schneiders Ausführungen aufmerksam zu, in etwa die wichtigsten Ingredienzen im Rezept, mit dem er seinen Betrieb leistungsstark gemacht und ihn zum Erfolg geführt hat. Dass darüber hinaus Mut, Durchsetzungsvermögen, ein starker Arbeitswille und viel Fleiss erst recht in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ebenso dazugehören, weiss der gelernte Carrosseriespengler auch aus eigener Erfahrung am besten.

 

Angefangen hat für ihn alles im Jahre 1983. Damals gerät der Baselbieter mehr oder weniger aus Zufall an eine kleinere Werkstatt, die in Dittingen zum Verkauf steht. Er greift zu, macht sich selbständig, stellt aber schon nach kurzer Zeit fest, dass sowohl Platzangebot als auch optischer Auftritt seiner «Bude» in keiner Weise den eigenen Vorstellungen und Anforderungen entspricht.

 

Eine moderne Infrastruktur und ein sympathisch aufgemachter Bau sind das A und O für den Erfolg eines Betriebes – gemäss dieser Firmenphilosophie des Chefs folgt 1986 der Umzug in den Neubau am heutigen Standort in Zwingen. Der Betrieb bietet mehr Arbeitsfläche, eine Chassis-Richtbank der jüngsten Generation und eine nigelnagelneue Spritzkabine. Ein Top-Gerät, dessen Bedienung sich Hans-Peter Schneider übrigens genauso autodidaktisch beibringt wie das Lackieren selbst. Als die Auftragsbücher voller und voller werden, stellt der Jungunternehmer seinen ersten Autolackierer an – eine junge und äusserst kompetente Fachfrau. 

 

Schneiders Mut und Weitsicht zahlen sich aus. Im Betrieb, der sich vor allem in der Unfallreparatur einen sehr guten Namen gemacht hat, arbeiten heute zwölf Personen. Im Team dabei: Juniorchef Cédric Schneider (26), dem Reparaturannahme und Werkstattleitung obliegen.

 

Ein weiteres wichtiges Standbein ist der Abschleppdienst. Eine aufwändige Sache, denn schliesslich muss, wer hier eine umfassende Dienstleistung anbieten will, auch an den Wochenenden einen gut funktionierenden und verlässlichen Pikettdienst managen können. Dass die Bergungen – einmal musste sogar ein gestrandetes Kleinflugzeug abgeholt werden – in den meisten Fällen zur Chefsache erklärt werden, sei hier nur am Rande erwähnt.

 

Kreativität gehört seit jeher zu Hans-Peter Schneider wie das Läckerli zu Basel. So gestaltet er schon als Zwanzigjähriger sowohl in der Gemeinde Laufen als auch im Bezirk Laufental die regionale Politik mit und lässt sich überdies in den Vorstand der Kantonalen CVP wählen.

 

Später folgen verschiedene Ämter (u. a. Vorstandsmitglied Gewerbeverein KMU Laufental, Präsident Gewerbeverein, Mitglied und Delegierter Wirtschaftsrat Baselland, Stiftungsrat Business Parc Laufental zur Förderung von Jungunternehmen) und 2009 die Ernennung zum Zentralpräsidenten des Schweizerischen Carrosserieverbandes VSCI.

 

Dort fühlt sich der 53-Jährige besonders wohl. «Wir haben im Verband ganz generell die Strukturen verbessert, den Branchen-Event ins Leben gerufen, mit dem Lackier-Assistenten ein neues Berufsbild geschaffen sowie den Dialog und die Kommunikation mit den Sozialpartnern verbessert», hält er nicht ohne Stolz fest.

 

Ein weiteres Thema, die Ausbildung im Carrosseriegewerbe noch nachhaltiger in den Köpfen der Verbandsmitglieder zu etablieren und somit ein hochgradiges Label für den Berufsnachwuchs zu schaffen, wollen der Präsident und seine Vorstandsmitglieder in den kommenden Wochen mit aller Kraft anpacken.

 

Nicht zuletzt wegen dieses Engagements steht «Freizeitvergnügen» selten bis nie in Schneiders Stundenplan, der morgens um sechs Uhr beginnt und abends frühestens um 20 Uhr endet. Entflieht er trotzdem einmal dem Alltag, ist Wandern mit Rucksack angesagt – vorzugsweise in die höchsten Höhen. «Mich ziehts ganz allgemein in die Berge. Wo diese sind, spielt eigentlich keine grosse Rolle», sagt er zu seiner Leidenschaft.

 

 

Im Detail: Carrosserie Schneider AG

Hans-Peter Schneider (geb. 30. 11. 1960) absolvierte von 1976 bis 1980 die Lehre als Carrosseriespengler bei der Carrosserie Remo Schmid in Breitenbach BL. Danach wechselte er in die Garage Zbinden nach Laufen und gründete 1983 seinen eigenen Betrieb in Dittingen. 1986 erfolgte der Umzug in den Neubau am jetzigen Standort in Zwingen.

Sieben Jahre später kamen Umbau und die damit verbundene Vergrösserung der Carrosserie-Abteilung dazu, 2003 erfolgten Um- und Anbau der Lackiererei sowie die Zertifizierung zum Eurogarant-Betrieb. 2005 wurde das Carrosserie-Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie beschäftigt heute 12 Personen, davon drei Lernende. Zusätzlich arbeiten vier Leute Teilzeit im Abschlepp- und Pannendienst.