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Oh Tannenbaum: Fichten- und Vanilleduft aus den 50ern

Er hats erfunden: Die Dufttanne geht auf den kanadischen Chemiker Julius Sämann zurück.

• Er hats erfunden: Die Dufttanne geht auf den kanadischen Chemiker Julius Sämann zurück. Er hats erfunden: Die Dufttanne geht auf den kanadischen Chemiker Julius Sämann zurück.
• Präsentationsschaufenster: Der Platz am Innenspiegel nahe der Windschutzscheibe ist der ideale Ort. Präsentationsschaufenster: Der Platz am Innenspiegel nahe der Windschutzscheibe ist der ideale Ort.
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160 Fahrzeuge und 1500 Exponate präsentiert die Dauerausstellung im Museum von Mercedes-Benz. Ein besonderer Bestandteil sind die «33 Extras»: Sie lassen am Beispiel oft überraschender Details Mobilitätshistorie und Automobilkultur lebendig werden. Eine von 33: In dieser Geschichte geht es um den «Wunderbaum».

Schlechte Luft im Auto ist nicht willkommen. Das Öffnen der Fenster kann eventuell helfen – im besten Fall sorgt dann der hereinströmende Duft für die Wahrnehmung einer satten Frühlingslandschaft oder eines sommerlichen Nadelwalds. Doch was tun, wenn sich ein weniger gutes Odeur penetrant hält?

Diese Frage stellen US-Farmer Anfang der Fünfziger Jahre dem kanadischen Chemiker Julius Sämann. Sie stört beispielsweise der Geruch der transportierten Tiere oder von verschütteter Milch. Der Experte findet eine Antwort, indem er einen porösen Karton mit Kiefernadel-Öl tränkt. Das Material gibt seine würzigen Duftstoffe nach und nach ab, so bleibt der intensive Naturduft längerfristig erhalten. Seinem Produkt gibt Sämann in Abwandlung des Designgrundsatzes «Form Follows Function» die Umrisse eines kleinen Nadelbaums – der «Wunderbaum» ist geboren.

Fortan baumelt das Bäumchen in Personenwagen und Nutzfahrzeugen. Der Platz am Innenspiegel nahe der Windschutzscheibe wird zum Schaufenster. So verschafft sich der Baum seinen eigenen Werbeauftritt. Er startet seinen Siegeszug um die ganze Welt und wird zum Symbol für Frische – in Privatfahrzeugen genauso wie als Service für die Fahrgäste in Taxis.

Julius Sämann ist geschäftstüchtig. Er gründet nicht nur ein eigenes Unternehmen für Herstellung und Vertrieb, sondern bietet frühzeitig unterschiedliche Düfte an. Neben Royal Pine (Fichtennadel) gibt es Spice (Gewürze) und Bouquet (Blumenduft). Schon bald kann Südseeluft (Caribbean Colada) einziehen, aber auch Vanille oder der Neuwagenduft New Car Scent werden zu Verkaufsschlagern. Das Exponat aus der Reihe der «33 Extras» im Mercedes-Museum hat die Note Grüner Apfel.