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Hyundai/Kia: Testzentrum am Nürburgring ist eröffnet

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Der Nürburgring gilt nicht nur unter Rennfahrern als Mass der Dinge – die längste Rennstrecke der Welt ist auch der perfekte Parcours für Dauertests von Serienfahrzeugen. Deshalb eröffnet die Hyundai Motor Group (mit den Schwestermarken Hyundai und Kia) jetzt am Nürburgring ein eigenes Testzentrum.

 

Der grosszügige Komplex mit moderner Glasfassade liegt unmittelbar an der Rennstrecke und bietet auf 3600 Quadratmeter Platz für Werkstätten, Büroräume und Besucherbereich. Betrieben wird die Anlage vom Hyundai Motor Europe Technical Center (HMETC) mit Hauptsitz in Rüsselsheim. Dort entwickeln Hyundai und Kia seit 2003 ihre Modelle für den europäischen Markt.

 

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum testet schon seit längerem Serienfahrzeuge auf dem Nürburgring. Durch die neue Anlage, für die der Konzern rund sechs Millionen Franken investiert hat, können diese Tests nun deutlich ausgeweitet werden.

 

Die 21 Kilometer lange Nordschleife des Nürburgrings eignet sich mit ihren 73 Kurven, Steigungen von bis zu 17 Prozent und einem Höhenunterschied von rund 300 Metern hervorragend für anspruchsvollste Tests. Dazu gehört vor allem der «beschleunigte Dauertest», bei dem innerhalb weniger Wochen 480 Runden durch die sogenannte grüne Hölle gefahren werden.

 

Mit diesen 10 000 Kilometern lässt sich eine Laufleistung simulieren, die 150 000 bis 180 000 Kilometer im Alltagsgebrauch entspricht. Bei jedem dieser Tests werden unterschiedliche Messungen vorgenommen, die wertvolle Parameter liefern. Hinzu kommen die Beobachtungen und Einschätzungen der erfahrenen Testpiloten. Weitere Erprobungen richten sich gezielt auf dynamische Tests von Motor, Lenkung, Federung, Handling und Fahrbarkeit. Das neue Testzentrum ermöglicht den Ingenieuren, die erhobenen Daten vor Ort in Echtzeit zu bewerten und noch während der Testzyklen Modifikationen vorzunehmen.

 

Die Hyundai Motor Group mit den Marken Hyundai und Kia ist inzwischen der fünftgrösste Automobilhersteller der Welt und verbucht in Europa Zuwachsraten. In den vergangenen fünf Jahren konnten Hyundai und Kia ihren Marktanteil hier mehr als verdoppeln: 2008 lag er bei 3,0 Prozent (Hyundai 1,6 %, Kia 1,4 %), 2012 bei 6,1 Prozent (Hyundai 3,4 %, Kia 2,7 %).

 

2012 verkauften beide Marken in Europa rund 770 000 Einheiten (Hyundai 430 000, Kia 340 000). Der grösste Teil dieser Fahrzeuge wurde auch in den europäischen Werken des Konzerns produziert – Hyundai fertigt 70 Prozent seines Europa-Absatzes in Tschechien und in der Türkei, Kia 60 Prozent im slowakischen Zilina. Insgesamt investierte der Konzern bisher über 3,6 Milliarden Franken in die europäischen Werke.

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