Carrosserie- und Fahrzeugbau

Carrossiers küren die neuen Champions

 

Die Carrossiers im «Swiss Skills»-Fieber! Das erstaunt keinen, haben sich die diesjährigen Schweizermeisterschaften in Langenthal doch zum Krimi entwickelt, zu einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen, das vom kleinsten Detail entschieden wurde. Und die Aufgabe damit für die Expertinnen und Experten alles andere als einfach machte. Schliesslich ging es darum, die winzigen qualitativen Nuancen in den Prüfungsarbeiten herauszufiltern und am Ende ein gerechtes Urteil zu fällen. Das ist zweifelsfrei gelungen: Die jeweiligen Gewinnerinnen und Gewinner aus den drei Berufssparten haben sich ihre Titel mit Topleistungen zu hundert Prozent verdient.

 

Bei den Fahrzeugschlossern ist das Richard Matzinger von der Firma Moser AG in Steffisburg. Sein Fazit: «Heute hat alles gepasst. Mir sind keine Fehler unterlaufen, und ich konnte voll konzentriert durcharbeiten.» Aber hat der Berner seine Leistungen auch als goldmedaillenwürdig taxiert? «Zumindest grössere Hoffnungen habe ich mir schon gemacht», räumt er lachend ein. Die hatte der Zweitplatzierte Louis Meier (Emil Frey AG, Safenwil) wegen eines anfänglichen Zeitrückstandes schon früh begraben. Trotzdem reichte es am Schluss für die Silbermedaille und zum selber gesteckten Endziel, in die Top 3 zu kommen. Das gelingt auch Nico Gut (Bertschi AG, Dürrenäsch) eindrücklich, obwohl er anfangs zeitlich im Rückstand liegt. «Ich hab dann Minute um Minute aufgeholt, aber die Qualität der Schweissnähte hat ein bisschen darunter gelitten», analysierte der Aargauer. Deshalb geht das Resultat für ihn «durchaus in Ordnung».

 

In der Berufssparte «Carrosserielackier/in» gaben die Damen mit einem Dreifachsieg den (Farb)Ton an: Michelle Fischer (Auto von Bergen AG, Meiringen) gewinnt die Silbermedaille, Rebekka Ott (Carrosserie Lang GmbH, Seewen) holt Bronze. Und Aurélie Fawer (Carrosserie Spiez AG) sichert sich nicht nur den Nachhaltigkeitspreis für ihr materialschonendes Arbeiten, sondern auch gleich noch den Schweizermeistertitel. Dies, obwohl ihr der eine oder andere Fehler unterlaufen ist und sie deshalb zwischenzeitlich den Fokus verloren hat: «Ich musste mich zwingen, die kleinen Missgeschicke aus meinen Gedanken zu verbannen und vorwärts zu schauen», verriet die 19 Jahre junge Berufsfrau kurz nach der Siegerehrung.

 

Ähnliches erlebte Sandro Sägesser, Schweizermeister bei den Carrosseriespenglern: «Zwei oder drei Handgriffe sind daneben gegangen, zudem hab ich mich noch etwas vom Zeitdruck stressen lassen», resümierte der Töfffan, der in seiner Freizeit am liebsten an zwei- und vierrädrigen Fahrzeugen schraubt. Am gerechten Schlussresultat änderte das jedoch nichts: Wie Aurélie Fawer reist auch Sandro Sägesser im kommenden August verdientermassen nach Russland, um dort an der Weltmeisterschaft (World Skills) die Schweizer Landesfarben zu vertreten.


Fahrzeugschlosser: Die Medaillengewinner
1. Richard Matzinger – Moser AG, Steffisburg
2. Louis Meier – Emil Frey AG, Safenwil
3. Nico Gut – Bertschi AG, Dürrenäsch


Carrosseriespengler/in: Die Medaillengewinner
1. Sandro Sägesser – Carrosserie Zumbrunn AG, Sissach
2. Morgane Riva – Garage Carrosserie du Nant d’Avril, Meyrin
3. Jonathan Vieira – Carrosserie AGC SA, Les Acacias


Carrosserielackierer/in: Die Medaillengewinnerinnen
1. Aurélie Fawer – Carrosserie Spiez AG, Spiez
2. Michelle Fischer – Auto von Bergen AG, Meiringen
3. Rebekka Ott – Carrosserie Lang GmbH, Seewen

 

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