Heute: BF Autospritzwerk AG, Einsiedeln (SZ)
Diese Nachfolgeregelung hat hervorragend geklappt, keine Frage. Und wie so oft bei guten «Deals», war auch hier ein wenig Zufall im Spiel. Die Rede ist von Bruno Feusi und seinem «BF Autospritzwerk» in Einsiedeln (SZ), das ab Oktober 2025 eine neue Geschäftsführerin aus den eigenen Reihen haben wird. Sie heisst Aina Promprasert, ist gelernte Carrosserielackiererin und «lebt eigentlich in der Hauptsache fürs Schaffen», wie sie im Interview mit «carwing.ch» lachend bemerkt. Wobei das in dieser Form schon nicht ganz so stimmt: Die 31-Jährige hat nämlich Haustiere, pflegt schöne Freundschaften und liebt das Zeichnen. Auch per Tablet, auf dem sie Trickfilme animiert.
Bevor Aina Promprasert vor knapp zehn Jahren über eine Bekannte von der freien Stelle als Lackiererin beim «BF Autospritzwerk» erfuhr, arbeitete sie in einem wahrlich tollen Job: Sie lackierte Flugzeuge. Und hatte eigentlich die Absicht, sich bald von den VBZ anstellen zu lassen – um Trams zu lackieren. Doch es kam anders: Nach ersten Gesprächen mit Bruno Feusi reifte der Entschluss, den Wirkungskreis nach Einsiedeln zu verlegen und Teil der «BF Autospritzwerk AG» zu werden.
Die hat übrigens eine spannende Geschichte, die bis ins Jahr 2002 zurück reicht. Zu dieser Zeit war Bruno Feusi in seinem eigenen Betrieb in Pfäffikon (SZ) tätig. Dann erreichte ihn die Nachricht, dass in Einsiedeln ein schöner Betrieb wegen selbstverschuldeter Gründe vor dem Konkurs steht – und deshalb zu haben wäre. Der gelernte Carrosserielackierer machte nicht lange hin und her – er schlug zu.
Jetzt, 23 Jahre später, steht eine weitere Übergabe bevor – mit Aina Promprasert in der Hauptrolle. Die Vereinbarung mit ihr sieht vor, dass Bruno Feusi den Betrieb seiner Noch-Angestellten ab 1. Oktober 2025 als Geschäftsführerin überlässt. Bis dahin ist der 65-Jährige «weiterhin mit 120 Prozent voll dabei», wie er es ausdrückt. Danach wird zurückgesteckt, der Pensionär-Alltag mit Ski- und Velofahren (E-Bike), Wandern, Skitouren und Ausflügen auf der KTM 1290 Super Duke ergänzt. Allerdings: Steht viel Arbeit an, will er Aina Promprasert zur Seite stehen – und Teilzeit arbeiten.
Was sich unter neuer Betriebsführung sicherlich nicht verändern wird, sind Leistungswille und Begeisterung für den Beruf. Das Handwerk wird weiterhin gepflegt – mit Smart Repair, Dellendrücken, Folierungen, Sonderlackierungen, Sattlerarbeiten, Boots-, Möbel- und Industrielackierungen, Töff- und Töffli-Verschönerungen und Scheibenreparaturen. Auch werden im Haus sämtliche Fahrzeuge für die MFK bereitgestellt, Servicearbeiten erledigt und Wohnmobile repariert. Und weiterhin Klassiker neu auf die Räder gestellt. «Unsere Leidenschaft für Oldtimer-Restaurierungen ist riesig – es bedeutet uns sehr viel, aus alt neu zu machen», sagt Bruno Feusi. Damit das alles klappt, arbeitet unter dem Dach von «BF» eine Partnerfirma mit zwei Automechanikern, wobei einer auch Carrosseriespengler ist.
Ein weiteres wichtiges Thema unter neuer Führung wird das umweltbewusste Arbeiten bleiben. Dazu Aina Promprasert: «Wir entsorgen unsere Farben separat, verwenden möglichst viele biologisch abbaubare Materialen und Flüssigkeiten, und darüber hinaus kommen Papier und Abdeckplastik für Autos oder Sitzbezüge mehrfach zur Anwendung.» Zudem wird mit dem «Nitro Master» von Blutech lackiert: Er verwandelt Druckluft in Stickstoff und ionisiert gleichzeitig. Dadurch lässt sich Material einsparen (weniger Overspray), und im Lackierverfahren gibt es weniger Staubeinschlüsse. Das stellt weniger Polierarbeiten und Arbeitszeit sicher.
Seit Kurzem ist das «BF Autospritzwerk» Mitglied bei «Certified First Switzerland». «Wir sind der Meinung, dass man damit einige Vorteile gegenüber anderen Werkstätten hat. Alle, die mitmachen, werden schweizweit als professionelle Reparaturbetriebe vermarktet, was die Marktchancen erhöht. Auch bietet das Netzwerk viele interessante Kurse und Weiterbildungen an, die wir künftig mit Elan besuchen werden», bringt Bruno Feusi die Pluspunkte auf den Punkt. Gleichzeitig hofft er, durch «CFS» viele neue Kunden und Partner auf sich aufmerksam machen und mehr Arbeit generieren zu können. Dem sollte eigentlich nichts im Wege stehen.
Die «PPG Switzerland GmbH» (Konzerntochter von PPG) und die Belfa AG (Importeurin von PPG) arbeiten mit Engagement daran, das Netzwerk «Certified First Switzerland» in der Schweiz zu etablieren. Wir stellen die Betriebe, die sich zum Mitmachen bei «CFS» entschlossen haben, in loser Folge vor.