Carrosserie- und Fahrzeugbau

Regionalmeisterschaft: Romandie kürt die besten Carrossiers

 

Bienvenue au «Championnat Romand des métiers de la carrosserie Moudon 2020»! Die Grussbotschaften für die zum fünften Mal ausgetragenen Regionalmeisterschaften in der Romandie richtete sich in diesem Jahr mehrheitlich an die Kandidatinnen und Kandidaten aus den Berufssparten Carrosserielackierer/in und Carrosseriespengler/in – und weniger auch noch an die sonst üblich mitfiebernden Familienmitglieder, Lehrmeister, Freunde und Freundinnen. Denn wie beinahe alle Anlässe in jüngster Vergangenheit ging auch der diesjährige Wettbewerb der Region 1 von «carrosserie suisse» unter corona-bedingten schärfsten Auflagen über die Bühne.

 

Das tat dem Wettfieber und der Leidenschaft aller Beteiligten hingegen keinen Abbruch. Pünktlich um 07:00 Uhr trafen die jungen Berufsleute am Samstagmorgen, 5. September im «Training Center des carrossiers Vaudois» in Moudon (VD) ein. Nach der Besichtigung und dem Einrichten des Arbeitsplatzes, einigen Instruktionen und der kurzen Begrüssungsrede von Kurscenter-Chef Stéphane Ayer folgte um 08:00 Uhr der Anpfiff zum Wettbewerb. Und der hatte es punkto Schwierigkeitsgrad in sich.

 

Für die fünf Lackierer und zwei Lackiererinnen bestand die Aufgabe unter anderem darin, Kotflügel und Stossfänger von einem Fiat 500 mehrfarbig zu spritzen, den Lackaufbau herzustellen (zwei- und dreischichtig) und sich in Spot Repair beziehungsweise in der Kunststoffreparatur zu beweisen. Polier- und Abdeckarbeiten sowie verschiedene Aufgaben mit Schwerpunkt Lackiertechnik rundeten das Pensum ab. Ebenfalls sehr tricky gestaltete sich das siebeneinhalbstündige und aus drei Modulen bestehende Prüfungsprogramm der sechs Carrosseriespengler und der einzigen Carrosseriespenglerin: Sie mussten unter anderem ein gesamtes Werkstück (Kotflügel, Federbein, Längsträger, Kleinteile) von einem Peugeot 108 zusammenbauen und montieren. Weitere Aufgaben waren der Aus- und Einbau von Struktur- und Aussenhautteilen sowie das Instandsetzen und Ausbeulen eines linken Kotflügels.

 

Die gestellten Herausforderungen am besten löste in der Berufssparte Carrosserielackierer/in die Waadtländerin Michèle Korn. Sie holte sich die Goldmedaille souverän vor Ricardo Coimbra Abrunhosa, der sich damit wie die Siegerin ebenfalls direkt für die Schweizermeisterschaften vom 28. und 29. November 2020 in der Berner Mobilcity qualifiziert. Auch die Bronzemedaille geht an eine weibliche Fachkraft: an Tiffany Ruffini aus dem Wallis.

 

Michèle Korn zeigte sich nach der Siegerehrung noch immer überrascht von ihrem Sieg. «Ich habe im Vorfeld keine grossen Erwartungen an mich gestellt. Während des Wettbewerbes habe ich dann aber festgestellt, dass ich eigentlich sehr gut unterwegs bin und ein dritter oder vierter Rang möglich sein könnte», fasste sie ihren Arbeitstag kurz zusammen. Ausschlaggebend für ihren Sieg waren ihrer Meinung nach das gute Zeitmanagement und die punktuelle Planung im Trainingsprogramm seit Anfang des Jahres – zwei wichtige Komponenten, die «sie ruhig und konzentriert haben arbeiten lassen».

 

Mit ganz anderen Ambitionen ging der neue Regionalmeister der Carrosseriespengler, der Genfer Dylan Almeida, an die Sache ran: «Ich hatte schon den Anspruch und das Ziel, mit einer starken Leistung einen Platz auf dem Podium zu besetzen», sagte er. Und weil er praktisch keine Fehler machte und ihm überdies seine Lieblingsdisziplin, das Schweissen, extrem gut von der Hand ging, war ihm der erste Platz nicht zu nehmen. Dass Dylan Almeida auch die Schweizermeisterschaft sehr ernsthaft in Angriff nehmen wird, steht für ihn ausser Frage: «Mein Ziel ist es, in Bern den Meistertitel zu gewinnen». Das Ticket für die Schweizermeisterschaften holte sich ebenfalls Ludovic Schers: Der Silbermedaillengewinner verwies mit seiner hervorragenden Performance den Walliser Tiago Luis Peralta knapp auf den dritten Rang.

Neuste Artikel: Carrosserie- und Fahrzeugbau