Carrosserie- und Fahrzeugbau

Meisterschaft der Fahrzeugschlosser: Zentralschweizer Doppelsieg

 

«Wir haben wieder mal die Elite hier im üK-Zentrum in Ebikon. Für das Einrichten der Arbeitsplätze am Freitag waren alle Kandidaten zur richtigen Zeit vor Ort, und am Samstagmorgen konnte der Wettbewerb pünktlich gestartet werden. Das macht mich sehr stolz!» Berufsschullehrer Peter Bucheli ortet wie gewohnt zahlreiche Gründe, sich über die Leistungen, das positive Auftreten und die Performance «seiner» Fahrzeugschlosser an den diesjährigen Schweizermeisterschaften zu freuen. «Alle neun Kandidaten sind mit ihren Arbeiten fertig geworden – und alle haben durchwegs ausgesprochen schöne Stücke produziert», fasste der Luzerner seine Eindrücke von den Berufsmeisterschaften (28. bis 29. November) zusammen. Eine Einschätzung, die Fahrzeugbauprofi Stefan Sieber teilt: «Die Arbeiten waren qualitativ höherwertig als in den Jahren zuvor. Vielleicht ist das dem Umstand geschuldet, dass wegen Corona kein Publikum zugelassen war und die Konzentration der Kandidaten dadurch gestiegen ist», vermutet er.

 

Übrigens: Mit den oben genannten Stücken meint Peter Bucheli die Anhänger mit Deichsel im Format von rund 100 Mal 80 Zentimeter, welche die jungen Berufsleute als zweitägige Prüfungsarbeit hergestellt haben – natürlich von Hand und genau nach Bauplan. Eine Herausforderung, denen die einen gut, andere weniger gut begegnet sind. Immer dabei: Rundum erschwerte Bedingungen auch mit aufgesetzter Maske, was zur Folge hatte, dass die Schutzbrillen der Kandidaten stets beschlagen waren.

 

Nichtsdestotrotz: Zum Schluss gibt es einen Zentralschweizer Doppelsieg zu vermelden. Regionalmeister Ivan Riebli («Das Lesen der Baupläne war nicht einfach und sehr zeitaufwändig») holte sich den Titel mit einem bemerkenswerten Punktevorsprung vor Michel Nöthiger. Der Vize-Regionalmeister, der nun auch Vize-Schweizermeister geworden ist («Am Samstagnachmittag ging es bei mir drunter und drüber, ich war kurzzeitig ein bisschen verloren»), kämpfte mit einem Handicap, das nur sehr schwer auszugleichen war. Was ist passiert? «Ich habe die Löcher der Alubrücke falsch gebohrt. Das wurde mir jedoch erst klar, als ich montieren wollte», fasst Nöthiger zusammen. Also alles voneinander nehmen und wieder von vorne beginnen. Was wäre, wenn ihm dieses Missgeschick erspart geblieben wäre, darüber lässt sich nur spekulieren. Fakt ist aber, dass der Berner Silvan Bruni («Druck und Stress waren da, dass es zeitlich reicht, war mir aber schon am Sonntagnachmittag klar») als Drittplatzierter dem Silbermedaillengewinner Nöthiger sehr nah kam.

 

Richtig angetan und beeindruckt vom Engagement der neun jungen Berufsmänner zeigte sich Ehrengast und «carrosserie suisse»-Zentralpräsident Felix Wyss. «Es tut in diesen schwierigen Zeiten unglaublich gut, Ihnen beim Wetteifern zuzuschauen und festzustellen, mit welchem Esprit und welcher Freude Sie hier an die Aufgaben herangehen», sagte er während der Mittagspause in seiner kurzen Ansprache. Die Kandidaten quittierten mit Applaus.

 

Medaillenränge Fahrzeugschlosser

Gold:  Ivan Riebli, Sutter AG, Lungern OW
Silber:  Michel Nöthiger, Lanz & Marti AG, Sursee LU
Bronze:  Silvan Bruni, Ernst Keller AG, Uetendorf BE

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