Carrosserie- und Fahrzeugbau

Geschafft: Nun strahlt auch «Bähnli 52» wieder wie neu

 

Die News vorweg: Der am 8. Juli 2009 gegründete Verein «Pro Birsigthalbahn» hat zusammen mit seinen vielen Zulieferern und Handwerksbetrieben die aufwändigen Restaurationsarbeiten an den drei Fahrzeugen der früheren Birsigthalbahn (BTB) praktisch abgeschlossen. Der letzte Wagen, der nun wieder im Originalzustand strahlt, ist der 1926 auf die Räder gestellte «Anhänger B4, Nummer 52».

 

Zuvor wurden seine blauen Bleche und Kleinteile von Vereinsmitgliedern demontiert und gekennzeichnet. Dann ging es damit nach Bättwil SO – und zwar zum Sandstrahlen zur Firma «Brodbeck & Achermann». Anschliessend wurden die behandelten und entrosteten Teile zum Carrosserie- und Lackierspezialisten «Falcone» nach Biel-Benken (BL) gebracht, wo sie grundiert und lackiert wurden. Die Falcone-Profis waren es denn auch, welche die Carrosserie- und Lackierarbeiten am Fahrzeug selber ausgeführt
haben – unter engen und schwierigen Bedingungen in der Remise in Rodersdorf (SO).

 

Rückblende: Die traditionsreiche Birsigthalbahn dampft ab 1887 durch das Leimental – von der Basler Steinentorstrasse bis nach Therwil (BL). Später erreicht das «blaue Bähnli» ab «Basel Heuwaage» auch Flüh (SO), und 1910 schliesslich via Leymen (F) sogar noch Rodersdorf (SO). Es gehört, darüber sind sich echte Leimentaler einig, zum Tal wie der Birsig – ein etwa 20 Kilometer langer linker Nebenfluss des Rheins, in den er mitten in der Stadt Basel mündet. Viele Leimentaler sagen heute noch, sie gehen «aufs Bähnli», obwohl sie das «Drämmli» meinen.

 

1974 schlägt die folgenschwere Stunde für die Bahn: Sie fusioniert unter anderem zusammen mit der Birseckbahn zur Baselland Transport (BLT). 1984 werden ihre beidseitig besteigbaren, blau-weissen Fahrzeuge durch gelbe Trams ersetzt. Damit beginnt die unglaubliche Odyssee für einige der blauen Fahrzeuge – über den «Tramclub Basel» bis in ein elsässisches Freilichtmuseum, wo sie später vom Verein «Pro Birsigthalbahn» aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt und nach Rodersdorf in die Remise übersiedelt werden. Dort stehen nun, neben «Anhänger Nummer 52», die bereits restaurierten und fertiggestellten «Motorwagen Nummer 7» von 1923 und «Motorwagen Nummer 12» aus dem Jahre 1966.

 

Und wie geht es nun weiter? Nun, am 1. Oktober 2018 hat die «Baselland Transport AG» dem Verein die Remise in Rodersdorf zur Verfügung gestellt. Dort wird nun eine Ausstellungs-Remise eingerichtet, die die Geschichte der BTB bis 1984 aufzeigt. Zu einem späteren Zeitpunkt wird der 1966 erstellte Anbau zurückgebaut und die Remise soll im klassischen Sundgauer-Baustil im neuen alten Glanz erscheinen. Wir werden darüber berichten.

 

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