Carrosserie- und Fahrzeugbau

Jahreskonferenz «Repanet Suisse» – das war los in Interlaken

 

Text und Fotos: Heinz Schneider

Nach der pandemie-bedingten Absage in 2020 war es nun wieder soweit: Die André Koch AG lud zur zweitägigen «Repanet Suisse Jahreskonferenz». Mit rund 250 Gästen, Partnerbetrieben, der Koch-Geschäftsleitung und dem gesamten Verkaufsteam ging es am 17. und 18. September nach Interlaken. Treffpunkt: Kongresszentrum. Neben einigen Versicherungen wie Smile, Allianz oder auch Helvetia mit von der Partie: Jim Muse, Vizepräsident «Axalta Coatings Systems», der sich enorm auf die zwei Tage mit den Schweizer Repanet-Partnern freute. «Ich will sehen, verstehen und erleben, was in den sieben Jahren seit Gründung von Repanet Suisse mit dem Netzwerk so alles passiert ist und warum es so enorm hat wachsen können», sagte der ranghohe Axalta-Manager.

 

Auf dem Programm standen, neben einem Galadiner auf dem Schilthorn auf 2970 Meter Höhe, verschiedene Referate. Und, nach der Begrüssung durch Moderatorin Christa Rigozzi und Patrizia Santarsiero (verantwortliche Eventmanagerin), ein kurzer Rück- und Ausblick von CEO Enzo Santarsiero über die André Koch AG – gespickt mit vielen Facts über «Repanet Suisse». So sind seit der Fünfjahres-Jubiläumsveranstaltung 1999 in Locarno bis heute zwanzig neue Mitglieder zum Netzwerk gestossen, das aktuell 165 Betriebe unter seinem Dach vereint. Sehr zur Freude von Santarsiero, der in einer flammenden Rede alle Anwesenden zum noch stärkeren Mitmachen ermunterte: «Repanet ist ein Fitnesscenter. Aber das Lösen des Abos reicht noch lange nicht, um an Muskeln zuzulegen. Dafür muss man hart trainieren», sagte er. Ausserdem äusserte er sich über CO2-Einsparungen, die seiner Überzeugung nach auch für Carrosseriebetriebe immer wichtiger werden. Die Hauptthemen hier: Natürlich Reparieren statt ersetzen, das Einbrennen minimieren, Reinigen mit VOC-freiem Reiniger oder auch das Destillieren von Rest-Lösemitteln.

 

Auf ihn folgte Peter Ballé, Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung von Solera Audatex. Der Branchenspezialist für digitales Schadenmanagement und Anbieter von Daten, Anwendungen und Dienstleistungen für die Versicherungs- und Automobilbranche ist in 90 Ländern aktiv und arbeitet hierzulande mit Grössen wie der AMAG zusammen. Dabei stellt das Unternehmen seine auf künstliche Intelligenz basierende Schadenkalkulationslösung «Qapter Intelligent Estimating» ins Zentrum. Wie sich diese künstliche Intelligenz künftig in der Carrosserie- und Reparaturbranche bemerkbar machen wird, das war an diesem Vormittag Ballés Hauptthema. Wirklich spannend.

 

Genauso wie der kurze Vortrag von Netzwerkmanager Pascal Béchaz von der Jarowa AG, die sich vorgenommen hat, grossflächig die Ineffizienz zu eliminieren. Die Mission des Zuger Unternehmens ist es, Communities aus Dienstleistern aufzubauen und diese mit Auftraggebern (Leasinggesellschaften, Flottenmanager, Versicherungen) und Endkunden zu verbinden. Das lässt sich erreichen, indem einzelne Marktteilnehmer gestärkt und die gegenseitige Kommunikation durch moderne Technologie und vor allem digitale Erkenntnisse verbessert wird. Danach stellte Heinz Bachmann von der ESA «clear car rep» vor – eigentlich eine Aktiengesellschaft, die sich auf die Schulungen von Betrieben aus der Carrosseriebranche spezialisiert hat. In der Hauptsache für Carrosseriespengler oder Spezialisten der Kundenannahme. Aaron Neustadt, stellvertretender Geschäftsführer von «SAMS Autoglas», präsentierte das Knowhow seines Arbeitgebers anhand von vielen Beispielen aus den Bereichen Reparatur, Ersatz, Kalibrierung und Tönung von Autoscheiben.

 

Volker Wistorf hatte die Digitalisierung und Prozessoptimierung zum Thema. «Beides verhindert Stress und lässt der Zeitverschwendung keine Chance», sagte der «Leiter Anwendungstechnik» von der André Koch AG. Zudem stellte er «Drivus Business» vor, das ein riesiges Paket an Unterstützungsmassnahmen für die Carrossiers bereithält. Neben Beratungen und Schulungen auch Business-Tools, mit denen sich Bestell- und Lagerprozesse vereinfachen und rationalisieren lassen. «Das spart Geld, viel Aufwand und Zeit», sagte Wistorf. Zusätzlich stellte er «Paintshop Optimizer» vor, ein Tool für den optimierten Materialverbrauch.

 

Am Samstag war für die «Repanet»-Gäste ein geselliges Rahmenprogramm angesagt. Nach einer City-Tour durch Interlaken folgte ein Ausflug mit dem Schiff nach Giessbach mit Lunch und Rückfahrt per Car. Mehr Eindrücke von der Jahreskonferenz entnehmen Sie bitte unserer Fotogalerie.

 

 

 

 

 

 

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