Carrosserie- und Fahrzeugbau

Tag 1: Berner Messe für Auto- und Carrosseriebranche

 

Die neu geschaffene Doppelmesse «Transport CH» und «Aftermarket CH» in der «Bern Expo» ist am ersten Tag noch nicht so richtig in die Gänge gekommen. Zumindest besuchermässig. Dabei gibt es sehr viel Neues und Interessantes zu entdecken. Zum Beispiel in den Hallen, in denen sich die Fahrzeugschlosser und Fahrzeugbauer eingerichtet haben und wo die Firma Hess ihren zwölf Meter langen Elektro-Bus präsentiert. Er wurde als Pilotprojekt für Grenchen auf die Räder gestellt, hat Platz für rund 90 Passagiere und kommt innerorts mit einer Batterieladung etwa 150 Kilometer weit. Das Aufladen dauert sechs Stunden. «Wir haben diese Innovation in unserem Werk in Bellach selber entwickelt und verantworten dort auch den Bau des Fahrzeugs sowie den Gesamtaufbau», sagt Verkaufsleiter Marc Fischer mit etwas Stolz in der Stimme.

 

Wendig, flexibel, kompakt und ganzjährig einsetzbar – nach diesem Motto produziert «Reform» den Transporter «Muli» und das Kommunalfahrzeug «Boki». Sie dürfen mit Pw-Ausweis gelenkt werden, haben optional Vierradlenkung und eignen sich unter anderem für Winterdienste (Schnee-Abtransport, Schneepflug, Schneefräsen), die Berglandwirtschaft, Strassenreinigung oder die Abfallentsorgung. Chassis und Kabine werden vom Reform-Hauptsitz in Österreich aus in die Schweiz geliefert und hier nach gesetzlichen Vorgaben und Kundenwünschen ausgebaut. Die Dieselmotoren (Euro-6) stammen von «VM» aus Italien.

 

Beinahe Geniales präsentiert die Firma Eckold aus Trimmis (GR) mit ihrem Kühlkoffer. Er hat innen, nebst Nano-Beschichtung, ein spezielles UV-Licht, was ihn innerhalb von zehn Minuten keimfrei macht. Somit gehört das aufwändige händische Desinfizieren der Vergangenheit an – eine riesige Zeitersparnis, zum Beispiel auch dann, wenn man schmutzige Wäsche aus einem Spital abholt und die gereinigte anliefert. Allemal einen Besuch wert ist der Stand der Fahrzeugschlosser von «Carrosserie Suisse»: Dort zeigen Lernende mit Drehmomentschlüssel und viel Enthusiasmus alles, was Schulabgänger und andere Interessierte über diesen tollen Beruf wissen müssen.

 

Beim Spezialisten Calag steht ein rund 8750 Kilo Auflieger im Mittelpunkt, der aus einem Kundenwunsch von «Emmi» heraus entstanden ist und der neu über eine Batterie kühlt statt mit Diesel-Treibstoff. Rekuperiert wird über ein System, das sich in den drei Achsen des Aufliegers verbirgt. Mit dieser neuen Lösung – Elektrizität statt Treibstoff – versprechen sich die Verantwortlichen höhere Laufleistungen bei optimaler Kühlung der Transportgüter. Fahrzeugbauprofi Waldspurger aus Bergdietikon, Hersteller von Schulbussen und vielen anderen Transportfahrzeugen, hat «Rolli Pro» mit nach Bern gebracht. Dabei handelt es sich um den Umbau von einem VW Caddy, der als ideales Transportfahrzeug für behinderte Menschen eingesetzt werden kann. Sein System bietet eine federleichte und breitere Auffahrrampe als früher und wurde am Heck mit einem Aufprallschutz bestückt.

 

«Wir wollten einfach wieder einmal zeigen, was wir so alles können bei der Herstellung vom kleinsten bis zum 40-Tonnen-Kipper und hatten den Wunsch, endlich wieder persönlich mit den Kunden in Kontakt zu treten», sagt Philippe Zbinden von der Firma Zbinden /Sutter zu den Gründen, warum er und sein Team inklusive Bruder Benoît nach Bern gekommen sind. Ein Messe-Highlight des 1946 gegründeten Familienbetriebs ist übrigens das Baumaschinentaxi (siehe Fotogalerie), das wie alle Produkte von Zbinden/Sutter von A bis Z selber konzipiert und hergestellt worden ist.

 

 

Neuste Artikel: Carrosserie- und Fahrzeugbau