Carrosserie- und Fahrzeugbau

Kiser AG: Mit Weiterbildung und «freien» Spenglern zum Erfolg

 

Die «PPG Switzerland GmbH» (Konzerntochter von PPG) und die Belfa AG (Importeurin von PPG) arbeiten mit Engagement daran, das Netzwerk «Certified First Switzerland» (CFS) in der Schweiz zu etablieren. Ziel der Verantwortlichen ist es, durch Erweiterung der technischen Kompetenzen und dem Ausbau von betriebswirtschaftlichem Wissen die Auftragslage der Mitgliederbetriebe sicherzustellen sowie deren Umsatz, Rendite und Auslastung zu optimieren. Gleichzeitig wird es für Firmeninhaber immer wichtiger, sich nicht nur auf die technischen Kompetenzen zu konzentrieren, sondern vermehrt auch in Management-Themen zu investieren und Weitsicht zu zeigen. Wir stellen die Betriebe, die sich zum Mitmachen bei «Certified First Switzerland» entschlossen haben, in loser Folge vor.

 

Heute: Autospritzwerk André Kiser AG, Kägiswil (OW)

Eine kompetente Kundenberatung, die digitalisierte Lagerbewirtschaftung, eine Ausbilderin mit Topsausbildungs-Zertifikat, die Fahrzeugaufbereitung von A bis Z inklusive langlebigen Keramikversiegelungen und vieles mehr: Unter dem Dach vom Autospritzwerk André Kiser findet man alles – nur keine fest angestellten Carrosseriespengler. Der Grund: Das Unternehmen aus dem Kanton Obwalden ist ein reiner Lackierbetrieb.

 

Und ein sehr erfolgreicher obendrein. Dafür sorgen drei Carrosserielackierer, ein Eidgenössisch diplomierter Carrosseriemeister und zwei Lernende im dritten Lehrjahr. Hinzu kommen Geschäftsmitinhaberin Antonia Kiser – ihr obliegen Administration, Buchhaltung und Werbung – und ihr Ehemann André Kiser, der als Patron und Geschäftsführer sehr viel Wert auf Aus- und Weiterbildung legt. Resultat: Seine Unternehmung setzt nicht nur seit 36 Jahren erfolgreich auf faire Partnerschaften und motivierte Mitarbeitende, sondern ebenfalls auf eine zielgerichtete Weiterbildung. Was unter anderem dazu geführt hat, dass das Autospritzwerk das Label «Top Ausbildungsbetrieb Stufe 2» führt.

 

Eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang spielt Ausbilderin Aileen von Wyl: Sie besitzt das oben genannte «Topsausbildungs-Zertifikat» und besucht regelmässig die angebotenen Weiterbildungen. Genauso wie alle anderen Lackierer und Lackiererinnen des Betriebs: Sie lassen sich ein- bis zweimal pro Jahr entsprechend schulen – mit Unterstützung des Lacklieferanten Belfa AG. «So bleiben wir sattelfest in der Anwendung moderner Technologien, neuer Effektfarbtöne und Grundmaterialen», sagt André Kiser.

 

Von dieser Philosophie hat auch Mitarbeiter Simon Küchler profitiert: Zwischen 2014 und 2017 ist er intern zum Werkstattleiter und anschliessend zum Eidgenössisch diplomierten Carrosseriemeister «Fachrichtung Lackiererei» ausgebildet worden. Und bei «Certified First Switzerland» hat er bereits die beiden Kurse «Betriebswirtschaftliche Geschäftsführung nach Kennzahlen» und «Schlüsselfunktion Serviceberatung» absolviert. Übrigens, fast ist es verloren gegangen: Sind Spenglerarbeiten zu erledigen, setzt André Kiser auf die bestens funktionierende Zusammenarbeit mit verschiedenen zertifizierten Spezialisten.

 

Ein wichtiges Thema für ihn ist zudem der Umweltschutz, doch um das «Grüne Label» auch wirksam und nachhaltig zu leben, sind ihm die Hände etwas gebunden. «Unsere Räumlichkeiten haben wir gemietet, da können wir keine Solarzellen aufbauen. Und auch isolationstechnisch lässt sich kaum etwas bewegen», sagt er. So bleiben ihm und seinem Team einzig einzelne Arbeitswege, um umweltbewusst zu handeln – mit CO2-armen Produkten und Materialien, die wenig Energie für die Trocknung benötigen.

 

Nun hat sich André Kiser entschlossen, Mitglied von «CFS» zu werden. Warum? «Das Netzwerk soll eine Unterstützung sein, zum Beispiel im Vorhaben, den Betrieb im administrativen Bereich weiterzuentwickeln», hält der gelernte Lackierer fest. Zudem ist er überzeugt davon, dass das Mitmachen vor Betriebsblindheit schützt. Und er freut sich auf die kameradschaftlichen Treffen mit den verschiedenen CFS-Mitgliedern und den damit verbunden Austauschgesprächen. Gleichzeitig ist die Hoffnung da, leichter mit Versicherungen und Leasingfirmen zu verhandeln und so Aufträge zu gewinnen. Das sind bescheidene Ansprüche, ist da wirklich nicht noch mehr? «Ja gut», sagt der Firmeninhaber. «Ich beabsichtige, auch künftig viel Gutes zu tun – aber dank dem Netzwerk vermehrt darüber zu reden.»

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