Lackierer und Autolacke

Audi geht neue Wege bei der Schrift- und Motivbeklebung

 

Audi hat ein Verfahren zur partiellen Mattierung von lackierten Oberflächen entwickelt. Dabei raut ein spezielles Pulver die oberste Lackschicht wenige Tausendstel Millimeter tief an, sodass bei Lichteinfall individuelle Signets sichtbar werden. Mit diesem Verfahren bietet das Programm «Audi Exclusive» vorerst für alle Besitzer eines R8 eine personalisierte Gestaltung der Sideblades an.

 

Das Verfahren macht jeden R8 zu einem Unikat. Da die Bauteile erst nach dem Lackiervorgang mit den gewünschten Symbolen verziert werden, lässt sich der Prozess zudem problemlos in den laufenden Serienbetrieb integrieren.

 

Eine Autolackierung besteht neben der korrosionsschützenden kathodischen Tauchlackierung aus mindestens drei weiteren Schichten: Füller, Basislack und dem transparenten Klarlack als oberste Schutzschicht. Im neuen Verfahren wird zunächst eine Schablone auf dem Bauteil angebracht, die das gewünschte Muster ausspart. Anschliessend sprüht eine Strahlanlage spezielles Pulver auf die Oberfläche, das den Klarlack nur wenige tausendstel Millimeter tief anraut – das entspricht weniger als einem Zehntel der Dicke eines menschlichen Haars. Dadurch entsteht ein Effekt ähnlich einer matten und homogenen Prägung.

 

«Wir beeinflussen mit diesem Verfahren gezielt die Brillanz des Lacks und die Intensität seines Glanzes. Das einfallende Licht wird auf den individualisierten Stellen diffus reflektiert. Dadurch erscheinen sie matt», sagt Projektleiter Erhard Brandl. Und Fertigungsabschnittsleiter Mirko Endres ergänzt: «Diese Form der Individualisierung ist im Gegensatz zur gängigen Schrift- und Motivbeklebung witterungsbeständig und hat eine deutlich hochwertigere Anmutung.»

 

Die Audi-Lackiererei kann nahezu alle Motive umsetzen, die der Kunde wünscht und die keine Rechte Dritter berühren. Derzeit können Bauteile von einer Grösse von 1x1 Meter mit dem Verfahren bearbeitet werden. Auf Wunsch können die Sideblades sowohl beim Coupé als auch bei der offenen Spyder-Variante individuell gestalten werden. Eine Ausweitung des Angebots auf weitere Modelle ist geplant.

 

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