Oldtimer

Vor dem Überwintern: Augen und Ohren auf Empfang stellen

 

 

Noch ist die Oldtimer-Saison nicht zu Ende. Die goldenen Herbsttage sorgen für prächtige Ausfahrten – da denkt kaum einer ans Einmotten für den Winter. Waschen, abklemmen, Haube drüber? Historische Technik verlangt nach mehr. Alle paar Jahre sollten Oldtimerbesitzer genauer hinschauen und -hören, bevor es in die Winterpause geht. Werden neue Teile wie Stossdämpfer oder spezielle Flüssigkeiten wie Getriebeöl benötigt, muss man sich jetzt schon darum kümmern. Tipps vom «TÜV Süd-»Experten.

 

«Stossdämpfer, Getriebeöl und Hohlräume sind Punkte, die Oldtimerfahrer alle paar Jahre genauer unter die Lupe nehmen sollten», sagt Experte Matthias Gerst. Die letzten Ausfahrten der Saison eignen sich prima dafür, die Technik im Fahrbetrieb genauer zu betrachten. Sind die Stossdämpfer dicht und ist die Strassenlage wie gewohnt? Lässt sich das Getriebe einwandfrei schalten? Gibt es ungewöhnliche Geräusche? Die Suche nach passenden Ersatzteilen oder geeigneten Schmierstoffen kann schliesslich eine Weile in Anspruch nehmen. Fürs Überprüfen der Hohlräume lohnt sich unter Umständen ein Hohlraum-Endoskop. Auch die Elektrik steht auf der besonderen Pflegeliste: Gerade wenn der Wagen selten bewegt wird, sorgt ein Gerät zur Ladungserhaltung für ausreichend Spannung und somit für die richtige Pflege der Batterie – auch während der Saison.

 

Dämpfen: Alle vier bis fünf Jahre gilt es, sich den Stossdämpfern zu widmen. Schliesslich sorgen sie für die richtige Bodenhaftung und kurze Bremswege. Dazu die Dämpfer auf Dichtheit überprüfen. Sind sie undicht, müssen Neue her – paarweise versteht sich. Wer ganz sichergehen will, ob Federung und Fahrwerk einwandfrei funktionieren, fährt mit dem Lieblingsauto zum Stossdämpfertest in eine entsprechende Fachwerkstatt.

 

Schmieren: Frisches Öl schützt den Motor. Auch wenn der Wechsel-Interwall längst nicht erreicht ist, lohnt sich die Investition. «Im Laufe des Betriebs bilden sich Säuren und andere aggressive Stoffe im Öl, die Metallteile und Dichtungen angreifen», sagt Gerst. Echte Oldtimer kommen mit dünnen Ölen wie 0W-30 schlecht zurecht und ältere Dichtungsmaterialen leiden oft unter synthetischem Schmierstoff. Also auf die richtige Sorte und die korrekte Füllmenge achten. Die Kontrolle der Ölstände in Getriebe und Achsantrieb und das Auffüllen auf den korrekten Stand mit dem richtigen Öl stellt sicher, dass alle Zahnräder und Lager selbst während des Stillstands optimal versorgt sind.

 

Forschen: Rostet da etwa wieder was? Alle paar Jahre sollten Oldie-Besitzer selbst die Hohlraumversiegelung akribisch untersuchen. Das gilt besonders für Fahrzeuge mit selbsttragender Carrosserie, damit also für die meisten Nachkriegsfahrzeuge. Aber auch ältere Fahrzeuge in Rahmenbauweise haben Hohlräume. Die Versiegelung muss unbeschädigt und intakt sein, sonst drohen Korrosion und kostspielige Reparaturen.

 

Laden: Empfehlenswert für die Batteriepflege sind Ladegeräte, die den Ladezustand automatisch prüfen und nur bei Bedarf tätig werden. Das erspart die lästige Überwachung. Solche Geräte können ständig am Netz sein und angeschlossen bleiben. Der Energieverbrauch ist dabei im Gegensatz zu älteren Ladern sehr gering.

 

 

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