Carrosserie- und Fahrzeugbau

Berufsmeisterschaften 2014: Das sind die Top-Fahrzeugschlosser

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      An den nationalen Berufsmeisterschaften «Swiss Skills» und den ersten Schweizermeisterschaften der Fahrzeugschlosser hat Michael Wicky aus Zell LU den Titel geholt. Der erste Fahrzeugschlosser-Meister arbeitet bei Lanz + Marti in Sursee. Der Zweitplatzierte Jan Menth ist in seinem Wohnort bei Hess AG in Bellach SO tätig. Dritter wurde Armin Gemperle aus Bettwiesen TG, der soeben die Weiterbildung an der Fachhochschule für Maschinenbau begonnen hat..

       

      Was haben das Muldenfahrzeug der Recyclingfirma, das Postauto in den Alpen, der Milchwagen des Grossverteilers, der Gemüse-Laster des Detailhändlers, der Gefangenentransporter, der Krankenwagen, der Zirkusanhänger und der Tour-Bus der Stuntfrau gemeinsam? Diese speziell angefertigten Fahrzeuge werden von Schweizer Fahrzeugbauern konstruiert und hergestellt. Sie beherrschen nicht nur die Verarbeitung von unterschiedlichen Werkstoffen wie Aluminium, Stahl, Kunststoff, Holz oder Fiberglas, sondern sie kennen sich auch in verschiedenen Arbeitstechniken und Verfahren aus wie in den Gesetzen der Hydraulik, der Elektrik und der Elektronik. Sie können Umbauten planen, nach Plänen bauen, schweissen, löten, kleben, nieten oder stecken.

       

      Nach der vierjährigen Lehre zum Fahrzeugschlosser EFZ steht den Berufsleuten die Welt offen. Denn im Schweizer Fahrzeugbau sind kompetente Fachkräfte sehr gesucht. Über die Weiterbildungen «Berufsprüfung» oder «Höhere Fachprüfung» (Meister) können Fahrzeugschlosser Kaderfunktionen wie Werkstattleiter oder Ausbildner übernehmen und sich die Qualifikation als Unternehmer aneignen. Mit der zusätzlichen Berufsmatur steht ihnen das Studium am Technikum oder an der Fachhochschule offen, so zum Beispiel an der Fachschule für Karosserie- und Fahrzeugtechnik in Kaiserslautern. Ob als Maschinenbau-Ingenieur oder als Industrial Designer – sie werden in der Schweiz und im Ausland immer sehr gesucht sein.

       

      Vom 17. bis 21. September 2014 haben sich in der Schweiz zum ersten Mal die Fahrzeugschlosser an einer Berufsmeisterschaft gemessen. Die neun Kandidaten hatten sich zuvor an den Regionalausscheidungen für die Schweizermeisterschaft qualifiziert. Anlässlich der «Swiss Skills» stellte nun jeder von ihnen in Bern vor den Augen des Publikums einen zwei Meter langen Anhänger her. Von den allesamt top-qualifizierten Berufsleuten hat sich Michael Wicky von Lanz + Marti Sursee gegenüber seinen Kollegen einen Vorsprung gesichert. Als Lohn dafür darf er sich Schweizermeister nennen und in Kürze mit einem neuen Opel Adam unterwegs sein.

       

      Michael Wicky (19) stammt aus Zell im Kanton Luzern und stiess erst bei einer Schnupperlehre bei einem Lastwagenmechaniker-Betrieb auf den Beruf des Fahrzeugschlossers. Nach einer weiteren Schnupperwoche im bislang unbekannten Berufsfeld war für ihn dann aber schnell klar, was er machen wollte. «Ich bin Lastwagen-Fan. Und es fasziniert mich, die Arbeit, die man erledigt hat, später auf der Strasse begutachten zu können.»

       

      An der Schlussfeier konnte der Luzerner seinen Sieg noch immer nicht fassen. Doch für seinen Arbeitgeber Ruedi Marti, Geschäftsführer von Lanz + Marti, kommt das Ganze nicht unbedingt überraschend: «Michael hat einen sehr gesunden Ehrgeiz, deshalb ist der Titel vor allem sein Verdienst. Als Firma sind wir extrem stolz und fühlen uns darin bestätigt, dass wir mit unserem jahrelangen Engagement hinsichtlich guter Ausbildung offensichtlich auf gutem Weg sind.»

       

      Auf dem zweiten Rang kam Jan Menth (21) aus Bellach SO, wo er bei der Hess AG tätig ist. Schon in diesem Sommer begann er mit dem dreijährigen Vorbereitungskurs zur Berufsprüfung. Die Meisterprüfung ist sein Ziel. An den Regionalmeisterschaften der Region West konnte sich Menth mit einem Top-Ergebnis behaupten und sich so einen Startplatz an den «Swiss Skills» sichern. Der Vize-Schweizermeister hat nicht erwartet, so gut abzuschneiden und freut sich zusammen mit seinem Arbeitgeber Alex Näf.

       

      Dritter wurde der Thurgauer Armin Gemperle (20) aus Bettwiesen. Die Faszination an Feuerwehrautos hatte Gemperle als Kind ursprünglich in den Beruf gebracht: «In meiner Nähe gab es eine Firma, die Feuerwehrautos baut. Das ist für einen Jugendlichen natürlich interessant.» Am liebsten macht Gemperle als Fahrzeugschlosser die feineren, präziseren Arbeiten, bei denen man sich auch viel überlegen muss. Für die «Swiss Skills» hat er viel geübt und sich mit den Anforderungen Punkt für Punkt befasst. Vor wenigen Tagen hat er das Studium an der Fachhochschule für Maschinenbau aufgenommen.

       

       

       

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