Carrosserie- und Fahrzeugbau

Fahrzeugschlosser: 3 Jungtalente glänzen beim Berufswettbewerb

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Beschäftigt 2000 Mitarbeiter und setzt pro Jahr 500 Millionen Franken um: die Schweizer Fahrzeugbau-Branche.

 

 

Spezialanfertigungen für das Schweizer Militär, Aufbauten für Kommunalfahrzeuge, Kräne, Futtersilo- und Kühlwagen, Nutzfahrzeuge mit Hebebühnen, Autos für den Transport behinderter Menschen, Sattelanhänger, Tankwagen, ja sogar Feuerwehrautos und Seilbahnkabinen – das Bauen und Anpassen von Nutzfahrzeugen an die jeweiligen Kundenbedürfnisse ist in der Carrosserie-Branche ein blühender Geschäftszweig. In Zahlen: Allein die im Nutzfahrzeugaufbau tätigen Firmen setzen gemäss dem Schweizerischen Carrosserieverband VSCI pro Jahr 500 Millionen Franken um und beschäftigen 2000 Mitarbeitende.

 

Zahlreiche dieser Angestellten sind Fahrzeugschlosserinnen und Fahrzeugschlosser. Ihre Handwerkskunst ist es, die oben genannten Spezialfahrzeuge nicht nur herzustellen und umzubauen, sondern auch zu reparieren. Mit hochfesten Stählen, Kunststoff und anderen anspruchsvollen Materialien erarbeiten sie die tragenden Elemente der Fahrzeugkonstruktion. Dabei beherrschen sie erstens die Gesetze und Anwendungen von Hydraulik, Pneumatik und Elektrik und besitzen zweitens ein gutes technisches Verständnis und viel Sinn für Formen.

 

Alle diese Fähigkeiten haben kürzlich 42 Lernende anlässlich eines Berufswettbewerbes unter Beweis gestellt. Von den teilnehmenden Lernenden wurden Alain Jufer aus Seftigen BE, Jan Menth aus Bellach SO und Flurin Lanz aus Uetendorf BE für ihre Leistungen geehrt. Was sie zur Teilnahme bewogen hat und wie sie sich ihre nahe berufliche Laufbahn vorstellen, erzählen sie im Kurz-Interview.

 

 

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Alain Jufer, Moser AG, Steffisburg BE
Er nahm am Berufswettbewerb teil, um sein Können zu beweisen. «Es war aufregend, ein für mich komplett neues Teil zu fertigen. Beim Arbeiten wurde mir bewusst, was ich schon gelernt habe und zu was ich schon fähig bin.» Mit seiner tollen Leistung erreichte Alain den ersten Rang. «Es war ein sehr gutes Gefühl, die Ehrenurkunde zu erhalten», meinte er. Wegen seiner Leidenschaft für Autos wollte Alain zuerst Automechaniker werden. Der Vater eines guten Freundes hat ihm dann jedoch von der Moser AG und vom Beruf des Fahrzeugschlossers erzählt. So kam es, dass er sich nach der Schnupperlehre bewarb. Nach der Lehre möchte Alain die BMS berufsbegleitend absolvieren.

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Jan Menth, Hess AG, Bellach SO
Ein zweiter Rang – für Jan war das ein ausgezeichnetes Ergebnis, mit dem er selbst nicht gerechnet hatte. «Mir war die Platzierung eigentlich nicht wichtig, sondern ich wollte austesten, wo ich mit meiner Ausbildung stehe.» Zudem war der Berufswettbewerb eine wertvolle Erfahrung, die es ihm ermöglichte, «unter grossem Druck zu arbeiten.» Für Jan war schon immer klar, dass er beruflich in Richtung Autobranche gehen möchte, schliesslich liegt das Handwerkstalent in der Familie und er bewegte sich schon als Kind in der Branche. Karrierepläne hat der zukünftige Fahrzeugschlosser bereits gemacht: Er möchte einst den Betrieb seines Vaters übernehmen und zuvor die Meisterprüfung ablegen.

 
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Flurin Lanz, Moser AG, Steffisburg BE
Flurin nahm den Berufswettbewerb zum Anlass, sein Wissen zu testen sowie die fachlichen Stärken und Schwächen auszuloten. «Ich hab das als gute Vorbereitung für die Lehrabschlussprüfung gesehen», meinte er nach dem Wettbewerb, den er als positives, gleichwohl aber auch stressiges Erlebnis empfand. Der Lohn: der sehr gute dritte Platz. Die Lehre wurde ihm vom Arbeitskollegen Alain Jufer empfohlen, und nach der Schnupperlehre bekam er auch gleich die Lehrstelle. Flurin hatte von Beginn weg viel Spass an der Arbeit und fühlt sich im Team sehr wohl. Auch Weiterbildungspläne sind schon geschmiedet: Nach dem Militärdienst als Durchdiener steht die berufsbegleitende BMS an.

 

 

 

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