Carrosserie- und Fahrzeugbau

VSCI-Reparaturkurs: Auf «Bits» und «Pads» geprüft

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      Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

      Insider wissen es natürlich schon längst: Die Kurse des VSCI sind allesamt lehrreich, spannend und kurzweilig. Und sie verhelfen jeder Berufsfachfrau und jedem Berufsfachmann aus der Carrosserie- und Lackierer-Branche nicht nur zu mehr Knowhow, sondern bringen darüber hinaus auch noch viel Ansehen und Image im beruflichen Alltag. Das kommt nicht von ungefähr, schliesslich bietet der Carrosserie-Verband mittlerweile ein buntes und vielfältiges Top-Programm, das rund 30 Lehrgänge pro Jahr umfasst – inklusiv jene mit den Themen Lehrlings- und Personalausbildung, die infolge des Topausbildungs-Levels neu hinzugekommen sind.

       

      Ein äusserst interessanter und sehr lehrreicher Kurs war «Reparieren von aussen», den der VSCI organisiert und im «Bildungszentrum Zofingen» (BZZ) durchgeführt hat. Und zwar einmal mehr so punktgenau und detailliert, dass die Kursteilnehmer nichts mitzubringen hatten ausser der Arbeitskleidung und der persönlichen Schutzausrüstung – und natürlich eine gehörige Portion Neugierde und Lernbereitschaft.

       

      Um es auf den (Kurs)-Punkt zu bringen: Im Gegensatz zur konventionellen Instandsetzung, in der Blechteile herausgetrennt und zuvor Innenverkleidungen und manchmal sogar die Elektrik demontiert werden müssen, lassen sich Dellen bei der Methode «Reparieren von aussen» mit modernen Werkzeugen herausziehen. Das heisst: Grössere und kleinere Blechschäden, welche konstruktionsbedingt mit der herkömmlichen Ausbeultechnik nicht mehr reparierbar sind, sind mit dieser Methode schnell, kostengünstig und mit weitaus weniger Aufwand repariert. Gleichzeitig bleiben Korrosionsschutz und Fahrzeugstruktur weitgehend erhalten, da die beschädigten Carrosserieteile nicht ausgetauscht werden müssen. Oder anders ausgedrückt: Der Eingriff bleibt durch den Wegfall von korrosiven Schweissteilen wesentlich kleiner, was letztlich auch noch die betrieblichen Entsorgungskosten tiefer hält. Und das letzte Argument, das für diese Methode spricht: «Reparieren von aussen» wird von führenden Fahrzeugherstellern und Versicherungen vorbehaltlos unterstützt.

       

      Das Besondere am Kurs in Zofingen war, dass die sieben Teilnehmer nicht nur die Methode an sich, sondern auch gleich noch die drei angesagtesten Systeme kennenlernen und damit üben und arbeiten konnten. Die Produkte sind: «Flatliner» von der Firma «Betag Innovation» aus Wollerau SZ (von der ESA vertrieben), «Swiss-Repair-Assistent» von der Firma «Allemann-Team» aus Amriswil TG (von Blutech aus Düdingen FR vertrieben) und «Miracle», dessen Vertrieb die Carbesa aus Oensingen SO übernimmt.

       

      Gestartet wurde der Kurstag in Zofingen anschliessend an die Begrüssung durch eine kurze theoretische Einführung mit Werkstoffkunde (Stahl, Aluminium). In einem zweiten Schritt wurde erläutert, wo und warum von aussen repariert wird und welche Möglichkeiten die drei Systeme dazu bieten. Später wurden die Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt, von denen jede die drei Systeme in einer rund 30minütigen Einführung kennenlernen konnten. Die Hauptaufgabe bestand dann darin, an jedem Gerät und somit an jedem Posten eine Stunde lang zu arbeiten und praktische Erfahrungen zu sammeln.

       

      Verantwortlich für den Eintageskurs zeichnete Diana Schlup, Leiterin Fachbereich Technik beim VSCI. Sie zeigte sich sehr erfreut über die Ergebnisse – erst recht auch deshalb, weil der Verband mit diesem Lehrgang insofern Neuland betreten hatte, als drei verschiedene Produkte vor Ort waren. «Die Idee war tatsächlich, dass jeder Anwender die Möglichkeit hat, drei verschiedene Systeme kennenzulernen und das für ihn geeignete Produkt nach seiner ganz persönlichen Anforderungsliste praxisnah zu erfahren», erklärt Diana Schlup. Ein Plan, der voll und ganz aufgegangen ist.

       

      Kursinhalt: Die Themen

      O Neue Werkstoffe und Technologien im Carrosseriebau
      O Wirkungsvoller Einsatz und Kombination von Zugkomponenten
      O Zeitersparnis durch effizienteren Einsatz von Zugkomponenten
      O Kennenlernen der verschiedenen Systeme
      O Tipps und Tricks

       

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