Carrosserie- und Fahrzeugbau

«Repanet» in Dresden: 2. Tag der Hauptversammlung

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      Text und Fotos: Heinz Schneider

      Nach einer eher längeren Freitag-Partynacht im historischen Treppenhaus des Hotels begann Tag 2 am Samstag (18. Juni 2016) fast pünktlich um 09.00 Uhr mit der angekündigten Vortragsreihe, bestritten von wirklich hochkarätigen Referenten.

       

      Den Anfang machte Neofitos Arathymos, Diplom-Ingenieur und Geschäftsführer Technik beim «Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe» (ZDK), der sich leidenschaftlich mit der Zukunft der Fahrzeug-Reparatur und Fahrzeug-Diagnose befasst. Er machte deutlich, wie das Smartphone im Auto mit allen seinen mobilen Dienstleistungen jeden Betrieb in der Autobranche verändern wird. Zudem unterstrich er die Bedeutung der Telematik («Es wird schon bald Kunden geben, die ein Auto nur wegen der darin gebotenen Elektronik kaufen und nicht, weil sie diese Marke bevorzugen») und warnte davor, leichtfertig mit persönlichen Daten und denen des eigenen Fahrzeuges umzugehen. «Wer die Daten hat, hat die Macht», sagte Arathymos. Als Beispiel dafür nannte er ein System, das verschlissene Bremsbeläge oder drohende Kupplungsschäden frühzeitig erkennt und dies dem Hersteller beziehungsweise seinem Markenhändler als Botschaft übermittelt. Mit diesem Wissensvorsprung lassen sich Reparaturarbeiten quasi vorreservieren.

       

      Peter Börner, Vorsitzender des «Deutschen Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik» (ZKF), stellte die neue Webseite «repair-pedia» vor, die der ZKF ins Leben gerufen hat und an dem sich «Repanet» beteiligen wird. Unter dem Motto «Suchst Du noch – oder reparierst Du schon?» ist «repair-pedia» ein eigentliches Lexikon oder Wissensportal, auf dem Antworten zu vielen Fragen aus dem Reparaturbereich geholt werden können. Die Instandsetzung von Scheinwerfergläsern aus Polycarbonat war das Thema von Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer des deutschen Forschungsinstitutes «AZT Automotive». Er erinnerte daran, wie wichtig gut funktionierende Scheinwerfer im Auto sind (Die Mehrheit der Unfälle mit Todesfolge ereignet sich in der Dämmerung und Dunkelheit, zudem verringert sich das Nacht- und Dämmerungs-Sehvermögen der Menschen mit jedem Jahr) und machte deutlich, wann die Reparatur eines Scheinwerfers dem Austausch vorzuziehen ist.

       

      Den Abschluss bildete die Podiumsdiskussion, bei der Repanet die Vertreter aller namhaften deutschen Branchenverbände auf die Bühne brachte. Ein zentrales Gesprächsthema waren die vielen technologischen Entwicklungen, die wachsenden Kundenanforderungen und die immer höheren Geschwindigkeiten, mit denen eine Reparatur heute durchgeführt werden muss und die Betriebe letztlich vor grosse Herausforderungen stellt. «Ohne kontinuierliche Weiterbildung kann kein Unternehmen überleben», waren sich die Referenten einig. Dabei wiesen sie nochmals darauf hin, dass es mindestens so wichtig ist, dass die Reparaturbetriebe den Zugriff auf die Daten und Programme der Hersteller unter allen Umständen behalten, um bei Reparaturaufträgen nicht ins Abseits zu geraten.

       

       

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