Carrosserie- und Fahrzeugbau

Lehrlingstag an der STFW: Ein guter Anfang ist schon gemacht

 

Text: Felix Pohl
Fotos: Jwan Aeschlimann

Der Präsident des Ausbildungsverbundes Nordostschweiz konnte Ende September anlässlich des ersten Lehrlingstages in Winterthur rund 100 Personen in der STFW (Schweizerische Technische Fachschule) begrüssen. Darunter waren 30 Lernende, die ihre Ausbildung im Carrosseriegewerbe im August dieses Jahres begonnen haben und nach wie vor mit vielen neuen Anforderungen und Eindrücken konfrontiert werden. Fragen, wie die Lehre abläuft oder welche Entwicklungsmöglichkeiten sich bieten, verlangen nach Antworten.

 

Den Organisatoren war es ein Anliegen, die richtigen Antworten zu geben und den Lehrlingstag zu einem Erlebnis für alle werden zu lassen. Vorführen, Erklären und Diskutieren hatten eindeutig den Vorrang vor Vorträgen. Den Anfang machten die Berufsfachlehrer Daniel Randegger (Schule für Gestaltung Zürich), Hansrudolf Heider (TB Zürich), Peter Kaufmann (BZ Rorschach) und der allgemeinbildende Lehrer Urs Schweikert (Schule für Gestaltung Zürich). Anhand von Anschauungsmaterial gaben sie Einblick in die schulischen Fächer der vierjährigen Ausbildungszeit. Den Schwerpunkt bildeten die überbetrieblichen Kurse mit ihren praktischen Demonstrationen. Leiter der überbetrieblichen Kurse (Luciano Poppi, Leo Golic, Herbert Kunz, Sükür Oezcan) und Lernende aus den verschiedenen Lehrjahren zeigten, was Carrossier/-innen Spenglerei und Lackiererei, Fahrzeugschlosser/-innen und Lackierassistent/-innen für Arbeiten ausführen. Eine coole Sache, denn die Jugendlichen konnten teilweise selber Hand anlegen.

 

Dass der Berufsinspektor eher im Hintergrund steht, bei Schwierigkeiten in der Lehre aber zur Stelle ist, wussten sicher nur wenige. Marcel Widmer (MBS Zürich) legte dar, dass mit der Genehmigung des Lehrvertrages die Aufgabe des Berufsinspektors keinesfalls abgeschlossen ist. Bei Konfliktsituationen sucht er mit den Betroffenen nach Lösungen. Er rät, bei sich anbahnenden zwischenmenschlichen Problemen den kantonalen Berufsinspektor beizuziehen. Als «Navi für die Lehre» wies er die Lernenden an, sich an Bildungsplan, Bildungsbericht und Lerndokumentation zu orientieren und diese zur Standortbestimmung zu nutzen. Das VSCI-Team mit Geschäftsführer Thomas Rentsch ging auf die nach der Grundausbildung möglichen Weiterbildungen ein, angefangen mit Kursbesuchen zu spezifischen Themen über die modulare Berufsprüfung mit Freifächern bis zur Meisterprüfung. Den Anwesenden dürfte nach diesen Erläuterungen klar sein, dass im Carrosseriegewerbe diverse Positionen erreicht werden können. Thomas Rentsch wies auf die hohe Nachfrage nach gut ausgebildeten Berufsleuten hin. Die Tatsache, dass Arbeitnehmer mit einer abgeschlossenen Berufslehre weniger von Arbeitslosigkeit betroffen sind, hat der ehemalige Preisüberwacher Nationalrat Rudolf Strahm belegt. Mit einer Weiterbildung wird diese Tatsache noch verstärkt.

 

Mit dem Label «Carrosserie Top Ausbildungsbetrieb» holte sich der VSCI in diesem Jahr den «Enterprize». Das dreistufige Ausbildungsmodell mit steigenden Anforderungen fasst im Carrosseriegewerbe zunehmend Fuss. VSCI-Aussendienstmitarbeiter Bruno Moser sprach über seine Erfahrungen mit den Lehrbetrieben in seinem Einsatzgebiet. Vor Ort waren auch Pascal Lehmann (Weltmeister 2013 bei den Lackierern) und der amtierende Fahrzeugschlosser-Schweizermeister Pascal Fürst. Der Inhalt ihrer Botschaft war die Motivation und der Wille, etwas zu erreichen. Beiden haben die Berufswettbewerbe fachlich und persönlich viel gebracht und waren «eine eigentliche Lebensschule.» Die Filme über den Branchen-Event 2016 und die World Skills 2015 in Sao Paulo waren auch entsprechend eindrücklich. Den Abschluss bildete ein Imbiss, an dem fünf VSCI-Rucksacksets verlost wurden.

 

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