Carrosserie- und Fahrzeugbau

VSCI: Delegiertenversammlung folgt geschlossen dem Vorstand

 

Text: Heinz Schneider Fotos: Irene Schneider

Ein «Ja» zur neuen und ab 2019 geltenden Beitragsordnung – das ist die wichtigste Botschaft aus dem «Pantheon Basel», wo die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Carrosserieverbandes (VSCI) stattgefunden hat. Ein klares Vertrauensvotum an die Adresse des Vorstandes übrigens, das mit 60 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen an Deutlichkeit kaum zu überbieten ist. In Zahlen: Carrosserie- und Lackierbetriebe sowie Fahrzeugbaufirmen mit 30 und mehr Beschäftigten entrichten künftig einen Jahresbeitrag von 5000 statt wie bisher 3500 Franken, derjenige pro Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer wird von 120 auf 150 Franken erhöht. Mit diesen Mitteln plant der Verband erweiterte Dienstleistungsangebote für die Mitglieder in den Bereichen Markt und Wirtschaft sowie eine intensivere Kommunikation rund um die Carrosseriebranche und ihre Lernberufe.

 

Eröffnet wurde die 98. Delegiertenversammlung vom Zentralpräsidenten Felix Wyss: Er plädiert in seiner Begrüssungsrede für einen besseren Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern der Carrosseriebranche und eine stärkere Verbundenheit. «Wir stehen vor grossen Herausforderungen – entstanden durch hohe Investitionskosten in die Ausbildung und Infrastrukturen», schilderte er die aktuelle Situation. Zudem will Wyss mit den Lieferanten die Preispolitik für Ersatzteile diskutieren, um die Zusammenarbeit zu optimieren. Sein Ansatz: «Wir werden nicht darum herumkommen, neue Märkte zu erschliessen und mit neuen Anbietern ins Geschäft zu kommen.»

 

Bevor Wyss die Stimmenzähler wählen und mit der Genehmigung des Protokolls der Delegiertenversammlung vom 14. Dezember 2017 (einstimmig angenommen) die Traktandenliste abarbeiten lässt, ehrt er die Verstorbenen aus den Sektionen Aargau, Bern, Nordwestschweiz und Zürich. Die Versammlung gedenkt mit einer Schweigeminute.

 

Die finanziellen Geschäfte – die Jahresrechnung 2017, der von Remo Friberg vorgetragene Revisorenbericht sowie die Decharge-Erteilung an Zentralvorstand und Geschäftsstelle – gehen glatt über die Bühne. Sogar das Budget 2018, das infolge zahlreicher Projekte einen hohen Verlust vorsieht, wird mit einer Enthaltung einstimmig durchgewinkt. Genauso wie die Neuregelung von Kompetenzen: VSCI-Geschäftsführer Thomas Rentsch untersteht neu nicht mehr nur dem Zentralpräsidenten, sondern dem gesamten Vorstand. Der zog übrigens seinen Antrag zurück, den Namen VSCI per sofort durch die Bezeichnung «carrosserie suisse» zu ersetzen. Begründung: Aus Respekt gegenüber dem Westschweizer Verband FCR will man den Schritt gemeinsam machen – und zwar im Fusionsjahr. Viel Beifall erntet im Anschluss FCR-Präsident Armin Haymoz, der die Grussbotschaften aus der Romandie in äusserst sympathischer Weise ins «Pantheon Basel» überbrachte. In seiner kurzen Rede lobt er die mittlerweile offene Kommunikation zwischen den beiden Verbänden und unterstreicht die grosse Bedeutung des Branchenevents: «Wir Romands freuen uns extrem auf den Anlass und die Berufsmeisterschaften – auch weil wir ein paar ganz heisse Kandidaten nach Langenthal entsenden werden», meinte er mit einem Augenzwinkern.

 

Den Schlusspunkt der Versammlung setzt Patrick Balmer mit seinem Kurzreferat «Experte World Skills». Der engagierte Lackierprofi hat sich bislang an vier Weltmeisterschaften voll in den Dienst als Coach und Experte gestellt, will nun aber kürzertreten und sich auf die Schweizermeisterschaften konzentrieren. In seinen mitreissenden persönlichen Erlebnisbericht packt er deshalb auch gleich noch ein kleines Anforderungsprofil an einen eventuellen Nachfolger: «Er sollte unter anderem bereit sein, zwischen Schweizermeisterschaft und WM an 80 Tagen für die Sache unterwegs zu sein und rund 6500 Kilometer im Auto und Zug zurückzulegen.» Und er unterstrich die Bedeutung des Wettbewerbs. «Wir müssen weiterhin alles dafür tun, dass unsere Branche Top-Kandidaten an die Weltmeisterschaften entsenden kann». Die 62 Delegierten und 60 Gäste quittierten seinen Auftritt mit einem donnernden Applaus.

 

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