Carrosserie- und Fahrzeugbau

Serie: Mein erstes Auto

 

Egal, wie lange es her ist, von welcher Marke es stammte und in welchem Zustand es damals war: Sein erstes Automobil vergisst keiner, jeder und jede erinnert sich besonders gerne daran. Oftmals auch mit etwas Wehmut. Wir haben bekannte Profis aus der Carrosserie- und Fahrzeugbranche zu einer Zeitreise in die automobile Vergangenheit eingeladen und sie zu ihrem emotionalen Erlebnis des ersten Fahrzeugbesitzes befragt.

 

Heute: Armin Haymoz, designierter Vizepräsident, Carrosserie Suisse

 

 Herr Haymoz, erinnern Sie sich noch an Ihr allererstes Auto?
Armin Haymoz: Das weiss ich noch, als ob es gestern gewesen wäre. Es war ein roter Opel Ascona B von 1976. Mit vier Türen. Mein Bruder und ich haben das Auto Anfang der Achtziger Jahre unserem Schwager abgekauft. Für 2500 Franken.

 

Warum Sie und Ihr Bruder?
Armin Haymoz: Wir besassen beide nicht viel Geld. Ich war Student, und er hatte kurz zuvor die Lehre als Landmaschinenmechaniker abgeschlossen. Aber wir wollten unbedingt ein Auto haben – vor allem fürs Wochenende, um an Tanzanlässen und Discoabenden dabei sein zu können.

 

Sie waren Trendsetter, Car-Sharing war damals kaum verbreitet. Wie hats in der Praxis funktioniert?
Armin Haymoz: Wir wollten zwar beide an den Wochenenden mobil sein, aber nicht gemeinsam auf «Brautschau» gehen. Deshalb waren genaue Absprachen nötig. Keine einfache Sache. Ich war Mitbesitzer eines Autos, konnte es aber nur entweder am Freitag oder am Samstag nutzen.

 

Warum gerade der Opel? War der Kauf Zufall?
Armin Haymoz: Nein, eine einmalige Gelegenheit. Mein Schwager ist ein Autofan – und hat seine Fahrzeuge, die er regelmässig wechselte, immer super gepflegt. Wir kannten also die Lebensgeschichte des Opels und waren überzeugt, nicht das geringste Risiko einzugehen und obendrein gute Erfahrungen als Neulenker damit machen zu können. Wir mussten nicht lange suchen, sondern haben zugegriffen und vom Angebot profitiert.

 

Und – wie war der Kauf im Nachhinein gesehen? Sagen wir auf einer Skala von 1 bis 10?
Armin Haymoz: Es war ein sehr gutes Geschäft, unplanmässige Auslagen waren uns fremd. Ich gebe eine glatte 10.

 

Wie lange haben Sie das Auto besessen?
Armin Haymoz: Zwei Jahre. Das Ende kam an einem Sonntagnachmittag, als mein Bruder mit leicht erhöhter Geschwindigkeit durch eine Kurve fuhr. Personenschäden gab es zum Glück keine, aber viel kaputtes Blech. Der Opel musste verschrottet werden.

 

Wie ging es hinsichtlich der Besitzverhältnisse weiter? Haben Sie sich den automobilen Nachfolger wieder zusammen mit Ihrem Bruder zugelegt?
Armin Haymoz: Wir wollten unsere gewonnene Mobilität natürlich nicht verlieren. Aber es hat jeder für sich ein Auto gekauft, um individuell unterwegs sein zu können. Ich leistete mir einen Peugeot – weil der Vater meiner damaligen Freundin und späteren Ehefrau eine Peugeot-Garage hatte.

 

Welches Auto fahren Sie heute?
Armin Haymoz: Seit vier Jahren einen weissen Audi A3 mit mittlerweile 90 000 Kilometern. Ich bin sehr zufrieden damit – Motorenkraft, Qualität, da stimmt alles. Auch die Grösse. Unsere Kinder sind ausgeflogen, da brauche ich kein riesiges, sondern ein zuverlässiges, handliches und sportliches Fahrzeug.

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