Carrosserie- und Fahrzeugbau

Handwerkskunst: Zürcher Betrieb baut Top-Kommunalfahrzeuge

 

Bei der Carrosserie Rusterholz AG in der Zürcher Seegemeinde Richterswil steht momentan die Produktion eines Tanklöschfahrzeugs im Zentrum. Als Basis dient dabei das Chassis eines Mercedes-Lastwagens, das innerhalb von etwa 1200 Arbeitsstunden in eine rund 450 000 Franken teure Einzelanfertigung verwandelt wird.

 

Allerdings: Das Konzept der Herstellung ist mehr oder weniger vorgegeben, und seitens der Gebäudeversicherung liegt neben dem genau definierten Pflichtenheft auch die Bedingung vor, dass ein Fahrzeug 25 Jahre einsatzbereit sein muss. Individuelle Ausbauwünsche können dabei berücksichtigt werden – zum Beispiel bei der Anzahl der Sitzplätze in der Kabine oder hinsichtlich Art und Menge der verschiedenen Werkzeuge und Materialien. Der Blick in ein fertiges Fahrzeug zeigt: Schläuche, Feuerlöscher, Löschzubehör und persönliches Schutzmaterial, Hebekissen, Bolzenschneider, Bindemittel, Akku-Kettensäge, Trennschleifer und hundert andere Sachen gehören zur Basisausstattung eines modernen Tanklöschers.

 

Auch eine rund 100 Kilo schwere Holzleiter ist dabei. Sie lässt sich auf Wunsch durch ein patentiertes und weitaus leichteres Produkt aus Karbon aus dem Hause Rusterholz ersetzen. Übrigens: Auch alle Lackierarbeiten werden vor Ort erledigt, nur das Sandstrahlen übernimmt in der Regel ein auswärtiges Unternehmen.

 

Die Arbeiten für die Herstellung eines Tanklöschfahrzeugs beginnen stets im Technischen Büro. Dort lassen sechs Techniker sämtliche Neuanfertigungen per CAD (computerunterstütztes Zeichnen) auf Bildschirmen erscheinen, anschliessend werden sämtliche zum Bau benötigten Teile mit modernen Maschinen (Laserschneidanlage, Dreipunkt-Abkantpresse) im Hause produziert. Das hat den Vorteil, dass bei späteren Reparaturen keine Teilefertigungen auswärts vergeben werden müssen, was die Unabhängigkeit gegenüber Dritten garantiert, Zeit spart und Fehlerquellen verhindert. Darüber hinaus wird durch die Eigenproduktion und die elektronische Datenverarbeitung eine effiziente Service- und Ersatzteilgarantie über 20 Jahre und länger gewährleistet. Mehr Infos über die Richterswiler Firma und die Herstellung von Spezialfahrzeugen entnehmen Sie bitte unserer Bildergalerie.

 

Kleine Zeitreise: Die Carrosserie Rusterholz gestern und heute

Die Wurzeln der Firma geht ins Jahr 1868 zurück: Damals gründete der Ur-Ur-Grossvater der aktuell fünften Generation eine Wagnerei. 1927 legte Karl Rusterholz-Fussenegger den Grundstein fürs Unternehmen, das die vier Brüder Karl, Werner, Peter und Max Rusterholz 1976 in eine AG umgewandelt haben. 2004: Übernahme der Geschäftsleitung durch deren Söhne Karl Junior, Martin und Christian. Der Betrieb beschäftigt 45 Mitarbeitende (7 Lernende). In der Spenglerei werden Unfallreparaturen aller Marken erledigt, die Schlosserei ist auf Neuanfertigungen von Spezialaufbauten spezialisiert. Im Vordergrund stehen Feuerwehr- und Polizeiautos sowie die Herstellung von Kommunal- und Pistenfahrzeugkabinen in Kleinserie.

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