Carrosserie- und Fahrzeugbau

Fribourg: GV im Zeichen der Berufsbildung und Fachkräfte

 

Nach Monaten des pandemiebedingten Versammlungs-Unterbruchs trafen sich die Stimmberechtigten der Sektion Fribourg kürzlich wieder live zur Generalversammlung, dieses Jahr im Armeelogistikcenter in Grolley. Die physische Zusammenkunft sorgte für einen angeregten und interessanten Austausch und danach für geselliges Zusammensein.

 

Formalitäten wie Annahme des Protokolls oder Jahresrechnung waren schnell erledigt. Spannend wurde das Traktandum «Berufsbildung». So informierte Marc Roulin (Kursleiter Carrosseriespenglerei) darüber, dass alle zuvor corona-bedingt verschobenen Lehrgänge nun auf die zweite Jahreshälfte angesetzt sind. Wenig Erfreuliches gab es von Hugo Roggo zu erfahren: «In den letzten zehn Monaten wurden 15 Lehrverträge aufgelöst. Das ist alarmierend, die Selektion, die Ausbildung und die Betreuung von Auszubildenden muss wieder mehr Aufmerksamkeit erhalten», führte das Mitglied der Lehraufsichtskommission aus. Sein Fazit: «Tritt keine klare Verbesserung der Situation ein, fehlen künftig die qualifizierten Berufsleute.» In diesem Zusammenhang entwickelte sich in der Folge ein engagierter Meinungsaustausch, der sowohl dem Unmut über fehlende Motivation und mangelhaftes Grundwissen potentieller Lernender Ausdruck gab als auch dem Willen, etwas dagegen zu unternehmen und das Glas als halb voll zu betrachten.

 

Darüber hinaus wurde die Frage gestellt, wie und wo motivierte Jugendliche zu finden sind oder wie mit den aktuell hochentwickelten Fahrzeugen noch Praktika durchgeführt werden können. Die Stimmberechtigten erkannten die Probleme und der Vorstand kündigte eine Arbeitsgruppe an. Weiter wies die Sektionsführung darauf hin, dass der Promotion der Berufe in den kommenden Monaten eine besondere Bedeutung beigemessen würde – mit einer Berufsmesse, der engen Zusammenarbeit mit der Berufsberatung und viel Präsenz an den Sekundarschulen.

 

Abschliessend informierte Präsident Guy Romanens über den Stand eines besonderen Bauprojekts, das den Carrosserielackierern und Carrosseriespenglern zu Gute kommen wird. Dabei handelt es sich um das neue Schulungsgebäude (üK-Kurse) in Villaz-Saint-Pierre, das mit 1500 Quadratmetern über die doppelte Fläche verfügt als bis anhin. Nach einigen Ausführungen zum neuen Beruf «Carrosseriereparateur/-in EFZ» durch Pierrick Blanchard (Ausbildungsverantwortlicher Westschweiz, Carrosserie Suisse), ging es zum geselligen Teil des Abends mit Apéro und gemeinsamem Nachtessen über.

 

 

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