Carrosserie- und Fahrzeugbau

Berufs-WM: Gibts noch Chance? Ja, aber ohne Lackier-Meisterin

Das Schweizer Nationalteam kann sich freuen: Die Chancen für eine WM sind gestiegen. Foto: Swiss Skills

• Das Schweizer Nationalteam kann sich freuen: Die Chancen für eine WM sind gestiegen. Foto: Swiss Skills Das Schweizer Nationalteam kann sich freuen: Die Chancen für eine WM sind gestiegen. Foto: Swiss Skills
• Nimmt nicht an der Berufs-WM teil: Schweizermeisterin Michèle Korn. Nimmt nicht an der Berufs-WM teil: Schweizermeisterin Michèle Korn.
•  

Die Absage der 46. Berufs-WM (World Skills) in Shanghai (12. bis 17. Oktober 2022), ursprünglich sogar für 2021 geplant und dann wegen Corona um ein Jahr verschoben, hat alle geschockt. Doch jetzt gibt es Licht am Horizont: Die Verantwortlichen setzen sich für ein Alternativformat ein, das für die rund 60 Wettkämpfe verschiedene Durchführungsorte auf der ganzen Welt vorsieht. Auch in der Schweiz wird noch geplant – mit acht provisorischen Orten für 13 Wettkämpfe.

Leider noch keine Lösung gibt es für die Veranstaltung, an der Carrosseriespengler-Schweizermeister Dominik Bartlome um die WM-Krone kämpfen darf. Als ganz heisses Eisen hatte sich direkt nach der WM-Absage die «Automechanika Frankfurt» (13. bis 17. September 2022) empfohlen – eine beliebte Fachmesse für Industrie, Werkstatt und Handel, die jedes Jahr auch von vielen Schweizerinnen und Schweizern besucht wird. Doch daraus wurde nichts, «der finanzielle Hosenlupf ist wohl zu gross geworden», meint ein Branchenkenner auf Anfrage von carwing. Logisch, dass in den kommenden Tagen etwas Konkretes geschehen muss, sonst ist es definitiv zu spät für eine Durchführung.

Ganz sicher keine WM mit Schweizer Beteiligung wird es in der Berufssparte «Carrosserielackierer/in» geben: Landesmeisterin Michèle Korn hat die Flinte ins Korn geworfen. Verschiedene Gründe haben dazu geführt. Einer davon ist, dass es für die Verantwortlichen schwierig war, den Spannungsbogen und die Motivation zusammen mit der Kandidatin hochzuhalten. Nach vielen Gesprächen unter den Beteiligten war man dann zum Schluss gekommen, dass die Waadtländerin auf eine WM-Teilnahme verzichtet.

Der Carrosserieverband und Thomas Rentsch (Leiter Berufsbildung) bedauern es ausserordentlich, dass sie Michèle Korn nicht an die «World Skills» entsenden können. «Unsere Branche braucht auf Grund des Fachkräftemangels Botschafterinnen, welche mit Herzblut unsere Berufe repräsentieren. Das wäre insbesondere für die Romandie eine tolle Chance gewesen. Diese Aufgabe wird nun Dominik Bartlome schweizweit zuteil, carrosserie suisse steht voll und ganz hinter ihm. Auch wird carrosserie suisse daran festhalten, junge Menschen durch Regional- und Schweizermeisterschaften in ihrem Berufsstolz zu stärken», sagte er im Gespräch mit carwing.