Carrosserie- und Fahrzeugbau

«Treten Sie ein»: Carrosserie Gehrig feiert Eröffnung

 

Von Dennis Mario Schneider (Text und Fotos)

Wow, da ist schon etwas unglaublich Schönes und Modernes entstanden. Die Rede ist von der Gehrig Carrosserie AG in Kleinandelfingen (ZH), die in den vergangenen Monaten ihren Betrieb gemäss Firmenslogan «Mit Begeisterung unterwegs» um- und ausgebaut und auf Vordermann gebracht hat. Entstanden ist daraus ein topmodernes Kompetenzzentrum für Carrosseriearbeiten aller Arten und für die Reparatur und Pflege von Reisemobilen. Letzteres darum, weil Caravan-Spezialist Tartaruga unter das Firmendach der Carrosserie Gehrig gefahren ist und die beiden nun auch unter dem neuen Label «Tarcar-Gruppe» zu finden sind. Kürzlich fand die Eröffnungsfeier statt.

 

Zur Gästeschar, die zu Hunderten aufmarschiert ist, haben wir zum Beispiel neben Daniel Röschli, Direktor von Carrosserie Suisse, auch Enzo Santarsiero gesehen. Kein Zufall: Die «Tarcar-Gruppe» und Roger Gehrig haben ihre langjährige Partnerschaft mit dem CEO der André Koch AG weiter ausgebaut. «Dies geschah im Zuge der strategischen Ausrichtung auf Reisemobile – denn die stellen besonders hohe Anforderungen an Werkzeug und Material. Die André Koch AG mit ihrer Expertise und den qualitativ hervorragenden Produkten ist deshalb eine wichtige Partnerin für uns», heisst es dazu von offizieller Seite aus Kleinandelfingen.

 

Klar, dass die Begrüssung der Gäste dem Herrn des Hauses, Roger Gehrig, vorbehalten blieb. In seiner kurzen Ansprache streifte er einige Meilensteine aus dem Lebenslauf seines Unternehmens – und liess dabei nicht unerwähnt, dass er und seine Ehefrau Andrea «sehr bodenständig in die Selbständigkeit gestartet sind». Die erste Rechnung, welche die Firma erhalten habe, sei von der Swisscom gekommen – «in der Höhe von zehn Rappen», erinnert sich der Firmenchef.

 

Wir verweilen in der Vergangenheit, und schauen 23 Jahre zurück. Damals übernahmen Roger und Andrea Gehrig ihren Carrosseriebetrieb mit fünf Mitarbeitern. Und blieben fünf Jahre lang – im Mietverhältnis. Im selben Gebäude war auch die Firma Tartaruga eingemietet. Weil die Camper-Spezialisten jedoch finanziell ein bisschen bessergestellt waren, zogen sie nach kurzer Zeit aus. Und realisierten 200 Meter weiter nördlich einen Neubau, in dem sie noch heute beheimatet sind.

 

Aber oha, es dauert nur bis Oktober 2004: Dann bezieht die Carrosserie Gehrig an derselben Strasse – direkt gegenüber dem bisherigen Standort – ihre neugebaute Carrosserie-Werkstatt. Auch damals wird das im ähnlichen Stil wie jetzt zelebriert – mit zahlreichen Partnern, die heute noch mit an Bord sind. Und weil man Feste bekanntlich feiern soll wie sie fallen, schöpfen die Verantwortlich auch anlässlich des Zehnjahre-Jubiläums 2009 aus dem Vollen – mit einer rauschenden Geburtstagsparty.

 

Und natürlich, Sie ahnen es: Beinahe im Zehnjahre-Rhythmus kündigt sich die nächste grosse Veränderung an – die Pw-Abteilung wird vom Erd- ins Untergeschoss verlagert. Ein enorm wichtiger Schritt: Die mittlerweile gewachsene Firma Gehrig und ihre 25 Mitarbeitenden haben nun endlich genügend Platz, um ihre Aufträge mit effizienten Arbeitsprozessen erledigen zu können.

 

Dieses «Glück» währt allerdings nicht lange, schon bald platzt das Unternehmen wieder aus allen Nähten. Was Geschäftsführer Daniel Peterhans dazu bewog, bei Roger Gehrig vorstellig zu werden und sich unter anderem über Platzmangel und zu kleine Personalräume zu beklagen. Also sitzen die beiden bei so manchem Kaffee zusammen, tauschen sich aus und schmieden Pläne. Fazit: Die Werkstatt muss wachsen. Daniel Peterhans investiert fortan sehr viel Zeit in die Bauplanung, doch die ersten Entwürfe lösen keine Glücksgefühle aus: Es fehlt ein zweites Standbein. In Betracht gezogen wird unter anderem eine Oldtimer- und Tuningabteilung.

 

Aber wie so oft im Leben liegt auch hier das Gute sehr nah. Die Carrosserie Gehrig repariert nämlich seit zwei Jahrzehnten auch Reisemobile, Camper und Caravans in einer beinahe familiären Partnerschaft für Tartaruga. Was also liegt näher, als genau in diesen Bereich zu investieren? In der Folge sitzt Roger Gehrig mit dem damaligen Geschäftsführer Gerhard «Gery» Iten zusammen, und erläutert ihm seinen Übernahmeplan. Im Dezember 2020 ist es dann soweit: Die Gehrigs werden neue Inhaber von Tartaruga. Und geschäften weiterhin gemeinsam mit den Caravan-Spezialisten unter dem neuen Dach – und unter dem Label «Tarcar-Gruppe».

 

Was uns dazu bringt, den 11. Dezember 2032 dick und rot in der Agenda anzustreichen. Dann sind nämlich zehn Jahre vorbei, und die nächste Einweihungs- oder Jubiläumsfeier bei den Gehrigs dürfte Tatsache werden.

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