Carrosserie- und Fahrzeugbau

CFS-Mitglied Nr. 16: «Lack» du mir, da ist die Farbe los

 

Die «PPG Switzerland GmbH» (Konzerntochter von PPG) und die Belfa AG (Importeurin von PPG) arbeiten mit Engagement daran, das Netzwerk «Certified First Switzerland» (CFS) in der Schweiz zu etablieren. Ziel der Verantwortlichen ist es, durch Erweiterung der technischen Kompetenzen und dem Ausbau von betriebswirtschaftlichem Wissen die Auftragslage der Mitgliederbetriebe sicherzustellen sowie deren Umsatz, Rendite und Auslastung zu optimieren. Gleichzeitig wird es für Firmeninhaber immer wichtiger, sich nicht nur auf die technischen Kompetenzen zu konzentrieren, sondern vermehrt auch in Management-Themen zu investieren und Weitsicht zu zeigen. Wir stellen die Betriebe, die sich zum Mitmachen bei «Certified First Switzerland» und der damit verbundenen Zertifizierung durch die «Attesta» entschlossen haben, in loser Folge vor.

 

Heute: Autospritzwerk Catalbas AG, Wetzikon (ZH)

Wieviele Betriebe, die sich ausschliesslich aufs Lackieren auf hohem Niveau konzentrieren, gibt es wohl in der Schweiz? Wir wissen es nicht. Aber wir kennen zumindest einen – nämlich das Autospritzwerk Catalbas AG in Wetzikon im Zürcher Oberland.

 

2003 von Fatih Catalbas und seiner Ehefrau Meryem als Einzelfirma gegründet, hat sich die heutige Aktiengesellschaft zu einem Lackierfachbetrieb erster Güte entwickelt – mit sieben Mitarbeitenden (drei Lackierer, Administration, Buchhaltung) und zwei Lernenden, die sich in allererster Linie auf kreative aufwändige Spezial- und Designlackierungen konzentrieren. Zum Beispiel für Concept-Cars, getunte Sonderfahrzeuge – oder für individuelle Arbeiten auf Materialien aller Arten aus dem Baugewerbe. «In unseren Adern fliesst Farbe», lautet denn auch treffend der Firmenslogan.

 

Zudem beschäftigt man sich im Unternehmen mit verschiedenen modernen Themen wie Chromlackierung oder Wassertransferdruck. Dabei handelt es sich um ein Verfahren in einem Wasserbad, mit dem sich nahezu alle Oberflächenformen und Materialien mit verschiedenen Motiven und Klarlack beschichten lassen – in der Autoindustrie zum Beispiel wird der Wassertransferdruck häufig bei der Interieur- und Felgenbeschichtung zur Veredelung von Bauteilen angewendet.

 

Natürlich werden «herkömmliche» Reparaturlackierungen ebenfalls professionell erledigt – an Personenwagen und Nutzfahrzeugen, Caravans oder Wohnmobilen. Und weil alte Liebe nicht rostet (Meryem Catalbas: «Falls doch, restaurieren wir sie wieder»), finden ebenfalls Oldtimer- und Klassikerbesitzer den besten Partner für ihre Eiligtümer in Wetzikon. Auch Felgen erhalten dort ein besonderes Design. Keine Frage, dass die Profis aus dem Zürcher Oberland auch gute Hände haben beim Polieren – rollen die von ihnen behandelten Fahrzeuge vom Hof, strahlen und glänzen sie wieder wie neu.

 

Damit dieses umfassende Knowhow entsprechend weitergegeben werden kann, setzt man beim Autospritzwerk Catalbas auf den beruflichen Nachwuchs. Aktuell befinden sich zwei Lernende in der Ausbildung, im August 2023 wird ein weiteres Talent ins Team aufgenommen. «Wir legen grossen Wert darauf, dass unsere Lernenden im Arbeitsalltag zu jeder Zeit professionelle Unterstützung erhalten», sagt Meryem Catalbas. Und Ehemann Fatih ergänzt: «Gleichzeitig setzen alle alles daran, die Lernenden optimal nicht nur für ihre Prüfungen, sondern auch fürs spätere Berufsleben vorzubereiten.» Diese Förderung gilt übrigens für jeden Angestellten: Je nach individuellen Ambitionen oder Stärken gibt es unterstützenden Support bei der persönlichen Aus- und Weiterbildung – sei es in der Werkstatt, in Kalkulation oder Betriebsführung.

 

Ambitionen haben der 52-jährige Firmeninhaber, seine 51-jährige Ehefrau und Sohn Mervan (er lackiert sein zwei Jahren im elterlichen Betrieb) auch in der Sparte Digitalisierung. Aktuell ist da einiges in Fluss. Gleichzeitig wollen die drei aber auch den ökologischen Fussabdruck ihrer Firma soweit wie möglich verkleinern, weshalb sie laufend in neue Technologien und Arbeitsweisen investieren. Unter anderem ins papierlose Werken: Für die Zeit- und Arbeitserfassung sind die Mitarbeitenden mit Tablets unterwegs.

 

Und welches Detail oder welche Leistung im Netzwerk war ausschlaggebend dafür, bei CFS mitzumachen? «Unter anderem das Image, welches das Netzwerk an sich und ihre zertifizierten Mitgliederbetriebe im Besonderen geniessen», sagt Meryem Catalbas. Zudem erhoffen sie und ihr Mann sich viele Partnerschaften unter den Gleichgesinnten und den Aufbau von wertvollen Geschäftsbeziehungen. Dabei möchten sie aber nicht nur nehmen, sondern auch geben: «Wir werden uns, wo immer auch möglich, überall konstruktiv einbringen», sagt Fatih Catalbas. «Das ist ein Versprechen.»

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