Carrosserie- und Fahrzeugbau

Fahrzeugschlosser prüfen sich für Abschlussprüfung

 

Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

Acht Stunden lang voll konzentriert chrampfen, an einem Samstag, ohne Lohn – und das erst noch freiwillig. Für sechs angehende Fahrzeugschlosser (3. Lehrjahr) vom «Ausbildungsverbund Nordostschweiz» (NOS) war dieses idealistische Szenario Realität. Sie traten nämlich in Form eines Berufswettbewerbes gegen weitere sieben Lernende an – und zwar in der «Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur» (STFW). Gearbeitet wurde in zwei Klassen an zwei verschiedenen Tagen. «carwing.ch» hat die erste Gruppe besucht.

 

«Stelle ab Plan einen Hilfsrahmen (Chassisteil) für eine Sattelkupplung her – aus Teilen, die teils gelasert angeliefert worden sind oder zugeschnitten werden müssen». So stand es im Arbeitsbeschrieb, den die 13 Lernenden vor sich sahen. Zu den weiteren handwerklichen Aufgaben zählte das Ausklinken, Zusammenfügen, das Schweissen von Stahl und Aluminium sowie die Montage eines Arbeitsscheinwerfers. Mehr Informationen oder gar ein Bild vom Prüfungsobjekt darf carwing.ch wegen drohender Wettbewerbsverzerrung nicht «abdrucken». Denn der Berufswettbewerb wird in den kommenden Wochen in dieser Form auch in anderen Sektionen durchgeführt.

 

Was aber ist nun Sinn und Zweck dieses Wettbewerbs? «Die konkrete, ultimative und ehrliche Standortbestimmung für die Lernenden im Hinblick auf ihre in rund 14 Monaten stattfindende Abschlussprüfung», sagt Daniel Knaus, Experte und «Prüfungsobmann Ostschweiz» für die Fahrzeugschlosser. Er teilt sich die Aufgaben an den beiden Wettbewerbstagen mit Stefan Sieber (Prüfungsobmann Sektion Zürich) und nimmt mit ihm die Bewertungen vor. Auf diese Weise findet jeder angehende Fahrzeugschlosser für sich selbst die Antwort auf die Frage, wo er sich in den kommenden Monaten noch verbessern muss.

 

Natürlich ist es den beiden Experten ein grosses Anliegen, dass bei der Herstellung des Wettbewerbsstücks alle Masse haargenau eingehalten werden und die Lernenden ihre Aufgaben mit einer strukturierten Vorgehensweise in Angriff nehmen. Hat der junge Berufsmann Ordnung am Arbeitsplatz? Sind die Arbeitsabläufe organisiert? Wendet er die richtige Arbeitstechnik an? Das sind weitere Kriterien, auf welche die Experten pedantisch achten.

 

Fazit: Die Aufgabenstellung ist sehr komplex. Als Wettbewerbssieger wird wohl jener Kandidat hervorgehen, der am besten einen Plan lesen und selbständig Entscheidungen treffen kann, sehr gut rechnet, perfekt misst und obendrein das beste Vorstellungsvermögen mit nach Winterthur gebracht hat. Apropos Gewinner: Die Rangverkündigung erfolgt am 29. März 2023 in der Larag in Wil (SG).

 


Das sind die 13 Wettbewerbs-Teilnehmer
Jan Peter Batänjer – Walser AG, Zizers
Niklas Bosshard – Walde Carrosserie AG, Uster
Levin Noel Maeder – Trösch AG, Volketswil
Noel Rickenmann – Viktor Meili AG, Schübelbach
Fabio Wettstein – Walser Schweiz, Tagelswangen
Adam Zahrobsky – Walser AG, Zizers
Robbie Aebi – GK Grünenfelder AG, Kriessern
Timo Bucher – Larag AG, Wil
Andrin Fuhrer – Tony Brändle AG, Wängi
Nick Langenegger – Sanwald Fahrzeugbau, Bühler
Dmitry Vasilyev – GK Grünenfelder AG, Kriessern
Lorin Wälti – Eschler Fahrzeugbau, Bronschhofen
Noah Wiesli – Larag AG, Will

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