Carrosserie- und Fahrzeugbau

CFS-Mitglied Nr. 18: Drei Brüder leben ihren Autotraum

 

Die «PPG Switzerland GmbH» (Konzerntochter von PPG) und die Belfa AG (Importeurin von PPG) arbeiten mit Engagement daran, das Netzwerk «Certified First Switzerland» (CFS) in der Schweiz zu etablieren. Ziel der Verantwortlichen ist es, durch Erweiterung der technischen Kompetenzen und dem Ausbau von betriebswirtschaftlichem Wissen die Auftragslage der Mitgliederbetriebe sicherzustellen sowie deren Umsatz, Rendite und Auslastung zu optimieren. Gleichzeitig wird es für Firmeninhaber immer wichtiger, sich nicht nur auf die technischen Kompetenzen zu konzentrieren, sondern vermehrt auch in Management-Themen zu investieren und Weitsicht zu zeigen. Wir stellen die Betriebe, die sich zum Mitmachen bei «Certified First Switzerland» und der damit verbundenen Zertifizierung durch die «Attesta» entschlossen haben, in loser Folge vor.

 

Heute: Schwendi Cars GmbH, 8355 Aadorf (TG)

Sie haben bereits im Kindesalter davon geträumt, einst gemeinsam eine Autogarage zu führen. Kein Wunder: Denn als Söhne eines Garagisten wurde den drei Brüdern Stefan, Marcel und Daniel Schwendimann die Faszination fürs Auto in die Wiege gelegt. 2019 ist aus dem Traum Wirklichkeit geworden.

 

Vor drei Jahren nämlich hat das Trio die Firma Schwendi Cars GmbH gegründet – mit der Idee, Fahrzeuge zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten. Zum Anfang lag der Fokus beim Verkauf, dennoch wurde das Ziel, der Kundschaft möglichst viele Dienstleistungen rund ums Auto anbieten zu können, nie aus den Augen verloren. 2022 war es soweit: An der Sirnacherstrasse 5 in Aadorf fanden Stefan (Kaufmann EFZ im Automobilgewerbe, Eidg. Kundendienstberater, Dipl. Betriebswirt HF), Marcel (Automechaniker EFZ, Eidg. Automobildiagnostiker, Dipl. Betriebswirt HF) und Daniel Schwendimann (Carrosseriespengler EFZ, Eidg. Kundendienstberater) endlich einen Standort, der ihren Ansprüchen entgegenkam.

 

Seither ist die Schwendi Cars GmbH auch auf Carrosseriereparturen an Personenwagen und Lieferwagen spezialisiert. Hagel-, Korrosions- und Parkschäden, Glas- und Kunststoffreparaturen werden kompetent behandelt – und gehören genauso wie das Richten von beschädigten oder schwerbeschädigten Carrosserieteilen mit der Korek-Richtanlage zu den Kernkompetenzen des Unternehmens – bis hin zum Teile- oder Ganzlackieren. Natürlich wird dabei die Devise «Reparieren statt ersetzen» verfolgt. «Das schont das Portemonnaie – und die Umwelt», sagt Stefan Schwendimann.

 

Bei der Umsetzung dieses Leitsatzes ist auch sein Bruder Daniel gefordert. Er kümmert sich – unterstützt von einem Teilzeit-Mitarbeiter – um die Herausforderungen in der Carrosseriespenglerei und der Lackierabteilung. Automobildiagnostiker Marcel ist für alle technischen Arbeiten verantwortlich. Und Stefan, Vollprofi im Bereich Back-Office, obliegen alle administrativen Arbeiten.

 

Klar, dass die Ausbildung von Lernenden ebenfalls eine Rolle spielt in den Gedanken der drei Brüder. Doch das braucht noch etwas Zeit. «Wir sind erst seit einem Jahr am neuen Standort. Da gibt es viel anderes zu tun. Aber wir sind gewillt, unser Knowhow in der näheren Zukunft an Lernende weiterzugeben», bringt Stefan Schwendimann den Fahrplan auf den Punkt. Und verheimlicht dabei nicht, dass Bildung in seiner Unternehmung auch für erfahrene Berufsleute unabdingbar ist. «Jeder von uns muss auf dem modernsten Stand der Technik bleiben. Wir sind proaktiv, bilden uns stetig weiter. Und fordern und fördern uns gegenseitig mit Zielvereinbarungen», hält der 32-Jährige fest. Dazu zählt übrigens auch, sich ein grosses Wissen rund um Hochvolt-Fahrzeuge anzueignen. «Sie benötigen viel Knowhow, weshalb wir den Fokus hinsichtlich Bildung momentan auf diesen Bereich legen.»

 

Aus- und Weiterbildung sind darüber hinaus jene Stichworte, welche die Gebrüder Schwendimann zum Mitmachen bei «Certified First Switzerland» veranlasst haben. «Das Netzwerk hat diesbezüglich sehr interessante Angebote», sind sich die drei einig. Zudem sind sie der Überzeugung, dass die stetigen Kontrollen der Verantwortlichen die kontinuierliche Verbesserung ihres Betriebes vorantreibt und somit mehr Verhandlungsspielraum besteht, wenn es darum geht, die eigenen Dienstleistungen grösseren Unternehmen, Versicherungen und Grossflottenfirmen anzubieten. «Als Mitglied eines Netzwerkes mit zertifizierten Carrosseriebetrieben kann man sich so mit Bestimmtheit einen Vorteil verschaffen», ist Stefan Schwendimann überzeugt. Allerdings will er nicht nur nehmen, sondern sich auch mit Ideen, Verbesserungsvorschlägen und in Diskussionen einbringen.

 

Etwas, was er dabei zum Thema machen möchte, ist die Schadensteuerung. «Für Nicht-Partnerbetriebe, zum Beispiel von Versicherungen, wird es immer schwieriger, deren Schadenfälle reparieren zu dürfen. Vor allem dann, wenn es um Fahrzeuge geht, deren Besitzer in ihren Policen einen hohen Selbstbehalt vereinbart haben. Der kommt zum Tragen, wenn der Fahrzeughalter eine Reparatur an eine Carrosseriewerkstatt vergibt, die kein Partnerbetrieb seiner Versicherung ist.»

 

Was hingegen viele nicht wissen: Die Prämienerhöhung in der Police mit Option «Freie Garagenwahl» ist oftmals nicht viel höher als für «Partnerbetriebe». Schwendimanns Forderung: «Hier sollten die Konsumenten seitens von Verbänden sensibilisiert werden, um so die kleineren Regionalbetriebe zu unterstützen.»

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