Carrosserie- und Fahrzeugbau

CFS-Mitglied Nr. 19: Da gibts alles, ausser gewöhnliches

 

Die «PPG Switzerland GmbH» (Konzerntochter von PPG) und die Belfa AG (Importeurin von PPG) arbeiten mit Engagement daran, das Netzwerk «Certified First Switzerland» (CFS) in der Schweiz zu etablieren. Ziel der Verantwortlichen ist es, durch Erweiterung der technischen Kompetenzen und dem Ausbau von betriebswirtschaftlichem Wissen die Auftragslage der Mitgliederbetriebe sicherzustellen sowie deren Umsatz, Rendite und Auslastung zu optimieren. Gleichzeitig wird es für Firmeninhaber immer wichtiger, sich nicht nur auf die technischen Kompetenzen zu konzentrieren, sondern vermehrt auch in Management-Themen zu investieren und Weitsicht zu zeigen. Wir stellen die Betriebe, die sich zum Mitmachen bei «Certified First Switzerland» und der damit verbundenen Zertifizierung durch die «Attesta» entschlossen haben, in loser Folge vor.

 

Heute: Vogelsang AG, Garage & Carrosserie, Grenchen (SO)

Es gibt ja viele Werkstätten in der Schweizer Auto- und Carrosserieszene, vor deren Knowhow und Leistung wir Aussenstehende den Hut ziehen. Und dann gibt es solche, für die bräuchte man gleich zwei Kopfbedeckungen – weil diese Betriebe noch mehr Dienstleistungen anbieten, noch mehr im eigenen Hause fertigen können. Also in einigen Bereichen eine Schippe drauflegen.

 

Eine von ihnen ist die Vogelsang AG aus dem solothurnischen Grenchen: Denn sie definiert sich nicht nur über eine kompetente Carrosserie- und Lackierabteilung, sondern ist gleichzeitig ein Autohaus mit 42 Mitarbeitenden. Und die führen sämtliche Dienstleistungen rund ums Automobil aus, bewirtschaften zusätzlich einen umfangreichen Fahrzeugpark mit geprüften und sofort einsatzbereiten Lager- und Occasionsfahrzeugen. Darüber hinaus hat das Unternehmen, das von Philipp Vogelsang (Geschäftsführer) und seinem Cousin Matthias (Leiter Technik) geleitet wird, immens viel Tradition.

 

Angefangen hat es nämlich 1954 mit Opel. In den frühen Siebzigern wurde diese Marke durch BMW und Toyota ausgetauscht, danach kamen BMW M und BMW Alpina hinzu. Von Beginn weg – also von 1954 an – setzte die Vogelsang AG auf eine Carrosserie-Werkstatt, in der heute sämtliche Arbeiten an Fahrzeugen aller Marken erledigt werden. Sogar die Besitzer von Wohnwagen, Campern und Oldtimern loben die Kompetenz der Solothurner Fachleute – Letztere auch dann, wenn es um Restaurationen geht. Weiter ins Dienstleistungspaket zählen grobe Carrosseriearbeiten mit der Chassis-Richtbank – genauso wie Smart Repair, die Reparatur von Frontscheiben, Dellendrücken und das Abdunkeln von Scheiben.

 

Im Jahre 1972 war die Eröffnung der hauseigenen Lackiererei. Dort werden heute Autos, Töffs und Velos lackiert, nebst viel anderem aber auch Briefkästen, Storen, Möbel, Treppengeländer oder Industrieteile verschönert. Gleichzeitig bringen die Vogelsang-Profis jeden Fahrzeug-Innenraum in einen 1A-Zustand, reparieren Materialien wie Leder, Velours oder Stoffe im Handumdrehen.

 

Wie aber hält ein Betriebsverantwortlicher seine 42 Fachkräfte hinsichtlich Know-how fit? «Mit vielen Kursen und Weiterbildungen», hält Matthias Vogelsang fest. Im Falle der Carrosserie- und Lackierabteilung (10 Angestellte) waren das bislang in erster Linie Schulungen bei «Carrosserie Suisse» (auch Top-Ausbildungsbetrieb), die Werkstattmitarbeiter liessen sich beim AGVS weiterbilden. Und weil die Vogelsang AG wie erwähnt ein BMW-, Mini- und Toyota-Stützpunkt ist, werden seitens der Importeure Elektroauto-Schulungen verlangt.

 

Klar ist ebenfalls, dass die Verantwortlichen künftig die Weiterbildungsmöglichkeiten von «Certified First Switzerland» genau überprüfen werden. Das war schliesslich mit ein Grund, im Netzwerk aktiv mitzumachen – neben der Tatsache, dass «eine Zertifizierung gegen aussen immer ein gutes Aushängeschild ist», wie Matthias Vogelsang es ausdrückt. Zudem ist er überzeugt davon, dank «CFS» künftig noch enger und partnerschaftlicher mit Versicherungen und Leasingfirmen zusammenarbeiten und die Verknüpfung zur Assekuranz vorantreiben zu können.

 

Wer zum ersten Mal durch die Werkstätten und Räume der Vogelsang AG geht, stellt sofort fest, dass hier eine besonders offene Einstellung zu den Themen Digitalisierung, moderne Kommunikation und Nachhaltigkeit herrscht. Zum Beispiel ist das ganze Haus vernetzt – die Mechaniker arbeiten mit eigenen Laptops. Auch wurde beinahe die gesamte Beleuchtung im riesigen Haus auf LED umgestellt. Und was ist mit den Photovoltaik-Zellen auf den Flachdächern der Gebäude? «Sie sind so ausgelegt, dass die Anlage etwa 45 Haushalte mit Strom versorgen könnte, jedoch brauchen wir die selbst produzierte Energie voll für den Eigenbedarf. Die überschüssige Energie speisen wir ins Netz zurück», sagt Matthias Vogelsang nicht ganz ohne Stolz. Und fügt an: «Mit der PV-Anlage lassen sich pro Jahr etwa 90 000 Kilo an CO2-Emissionen vermeiden.»

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