Carrosserie- und Fahrzeugbau

Sektion Zürich: So lief die Generalversammlung ab

 

Von Dennis Mario Schneider (Text) und Irene Schneider (Fotos)

Eine leise Enttäuschung war den Vertretern von «Carrosserie Suisse Zürich» in den Gesichtern abzulesen: Sektionspräsident Michael Oesch konnte im «Golfpark Otelfingen» und im Namen des Vorstandes nur rund 55 Gäste zur 77. Generalversammlung begrüssen. Lediglich achtzehn von ihnen waren stimmberechtigte Mitglieder. Dafür machten den Zürchern prominente Besucher ihre Aufwartung: Neben vielen Sponsoren zum Beispiel Zentralpräsident Felix Wyss, Olaf Pfeifer (Rektor STFW), Rolf Rast (Präsident NOS), Giuseppe Ciappa (Geschäftsführer Glas Trösch Group), die Ehrenmitglieder Markus Anliker, Kurt Bühlmann und Robert Rogenmoser sowie Bruno Moser, Daniel Röschli und Brigitte Deppeler von der «Carrosserie Suisse»-Geschäftsstelle in Zofingen.

 

In Bezug auf die Mitgliederbewegung (ein Eintritt steht neun Austritten gegenüber) und den Traktanden hinsichtlich Protokoll, Jahresrechnung oder Budget-Genehmigung waren keine Diskussionen gewünscht, alles wurde durchgewunken. Natürlich auch die Wahl von Jessica Steimann zur Rechnungsrevisorin, die das neue Amt von ihrem Vorgänger Robert Rogenmoser übernimmt. Danach wies Michael Oesch in seinem Jahresbericht auf einige bewegende Ereignisse im Dachverband hin. Da war im Januar 2022 der Zusammenschluss von «Fédération Carrossiers Romands (FCR)» und «Carrosserie Suisse» zu einem nationalen Einheitsverband. Und im Februar gab es einen Wechsel in der Direktion: Ueli Müller übergab das Zepter an Daniel Röschli. Im Juni folgte die neue Beitragsverordnung, im Juli eine neue QV-Prüfungsverordnung.

 

Natürlich liess es sich Michael Oesch nicht nehmen, ein paar Worte über die allgemeine Lage zu verlieren. «Die Welt der Carrossiers ist im Wandel, daher müssen wir uns als Verband in eine gute Position setzen, um den Anforderungen gerecht zu werden», sagte er. Zudem wies er darauf hin, dass die Verfügbarkeit der Rohmaterialien schwierig geworden ist und die Preise für Diesel, Benzin und Gas «künstlich auf hohem Niveau gehalten werden», was die Branche zusätzlich enorm belasten würde. Etwas rosiger sieht die Situation für die Fahrzeugschlosser aus: «Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, einzig die langen Lieferfristen von zehn bis 14 Monaten für LKW-Chassis sind eine echte Herausforderung», resümierte er.

 

Danach war es Zeit für die Gastredner. Rolf Rast blickte auf das Jahr vom «Ausbildungsverbund Nordostschweiz» (NOS) zurück und hob vor allem den Regionalwettbewerb hervor. «Das war die beste Meisterschaft, die ich je miterleben durfte», schwärmte der NOS-Präsident und fügte hinzu: «Dank den vielen Zuschauern kam richtige Wettkampfstimmung auf, die ihresgleichen sucht».

 

Das Podium nutzte auch STFW-Direktor Olaf Pfeifer, um primär die Erweiterung vom «Campus» zu erläutern. Die Ausbildungsstätte wird nämlich mit einem 60 Millionen Franken teuren «Mega-Projekt» ausgebaut. Dafür muss der grosse Parkplatz zugunsten einer Mensa weichen, direkt darüber entstehen fünf Stockwerke mit achtzehn Werkstätten und Ausbildungsräumen. Auch für Erholung ist gesorgt: Mit dem hauseigenen Hotel. Die fehlenden Parkplätze werden durch ein Parkhaus für 370 Autos ersetzt. Bis Ende dieses Jahres sollte die Baugenehmigung vorliegen, auf Mitte 2024 ist der Spatenstich geplant. Läuft alles rund, dürfte der Neubau im August 2027 bezugsbereit sein.

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