Carrosserie- und Fahrzeugbau

GV Waadt: Ohne Jahresbilanz, aber mit viel Vertrauen

 

Rund 100 Mitglieder und Gäste der Sektion Waadt versammelten sich im «Centre de formation des carrossiers vaudois CFCV» in Moudon zur Generalversammlung. Und die verlief grundsätzlich reibungslos – auch wenn die Jahresrechnung nicht vorgelegt werden konnte, da der Hosting-Anbieter Winbiz gehackt worden war und alle Zugänge zum Verwaltungssystem mehrere Monate lang blockiert gewesen sind. Der Vorstand entschied daher, das Rechnungsjahr 2022 an der Herbst-GV 2023 vorzulegen.

 

Trotz der Schwierigkeit der zu behandelnden Themen gab es positive Kommentare von den Mitgliedern und den anwesenden Gästen für den Ablauf der GV und die Klarheit der gemachten Aussagen. Die Stimmberechtigten sprachen dem Vorstand für eine weitere Amtszeit ihr Vertrauen aus. Dies freut die Präsidentin Hélène Bra: «Das ist ein Zeichen dafür, dass wir die Interessen unserer Mitglieder vertreten und so handeln, wie sie es wünschen.»

 

Danach erklärte Berufskommissar Stéphane Ayer die Bedeutung einer Lehre für die Sektion Waadt und betonte den notorischen Mangel an Auszubildenden. Bisher sind nur wenige Lehrverträge für das neue Schuljahr unterzeichnet worden – daher forderte er die Mitglieder auf, das Problem ernst zu nehmen, junge Menschen auszubilden und einzustellen sowie Praktikumsplätze zu schaffen, um die Zukunft der aktuell kriselnden Branche zu sichern.

 

Der zweite Teil der GV wurde von der Situation rund um den Gesamtarbeitsvertrag geprägt. Zentralpräsident Felix Wyss und Daniel Röschli (Direktor Carrosserie Suisse) informierten über die Lage: Demnach liegt der Entscheid zur Gültigkeit der Allgemeinverbindlichkeit des GAV aktuell beim Staatssekretariat für Wirtschaft «Seco». Hélène Bra betonte anschliessend die Wichtigkeit der Diskussion: «Die Mitglieder müssen wissen, was los ist und welche Szenarien sich für sie ergeben können.»

 

Obwohl die Situation nicht erfreulich ist, drückten die Waadtländer ihre Zuversicht aus, indem sie sich bereit erklärten, dem Dachverband «Carrosserie Suisse» zu vertrauen. Sie gewährten eine Frist von zwölf Monaten bis Mai 2024, damit der GAV vom Bund für allgemeinverbindlich erklärt wird.

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