Carrosserie- und Fahrzeugbau

Neue Serie: Hobbies und Leidenschaften der Carrossiers

 

Erfinden, musizieren, reisen, kochen, sammeln – die Fachleute aus der Carrosserie-, Lackier- und Automobilbranche haben die tollsten und bemerkenswertesten Hobbies, die man sich vorstellen kann. Wir haben uns etwas umgehört – und einiges über diese Personen und ihre Leidenschaften in Erfahrung gebracht. Wer welchem besonderen Freizeitvergnügen frönt, lesen Sie in unserer neuen Serie «Hobbies und Leidenschaften der Carrossiers», die wir in loser Folge «abdrucken».

 

Heute: Hans «Housi» Aeschbacher, Carrossier, Buschauffeur, Drücker und Drehorgelmann

Von Heinz Schneider

Viele Mitglieder der Branche kennen ihn als Carrosseriespengler mit Meisterprüfung, als Fachmann im Reisebus-Sektor, als selbständigen Unternehmer. Oder auch als Mitbegründer und Aktienbesitzer von Cartec, von Deltec – und als langjähriges Verbandsmitglied der Sektion «Carrosserie Suisse Bern-Mittelland» (früher VSCI), die er darüber hinaus 14 Jahre lang präsidierte und wo er heute Ehrenmitglied ist. Doch was Hans Aeschbacher damals in seiner kargen Freizeit so alles gemacht hat und auch heute noch im Pensionsalter mit viel Engagement und Enthusiasmus betreibt, davon wissen nur die wenigsten. Wir tun das, denn wir haben recherchiert.

 

Doch folgendes vorweg: Sein Motto «Nichts machen ist gar nichts» hat den Berner sein ganzes bisheriges Leben vorwärts getrieben. Nicht erst vor fünf Jahren, als er kurz nach der offiziellen Pension entschieden hat, temporär nach Brighton «auszuwandern». Und dort, an der Küste des Ärmelkanals in der Grafschaft East Sussex – der Stadt mit dem grössten und bekanntesten Seebad im Vereinigten Königreich – einen Englischkurs zu besuchen. Zurück im heimischen Bern, nutzte der heute 70-Jährige dann sein an vielen Drückerkursen erlangtes Wissen, machte sich als freier Mitarbeiter auf den Weg – und begann in verschiedenen Carrosseriebetrieben und somit im eigenen Netzwerk zu drücken. Das dafür nötige Werkzeug befindet sich stets in seinem Fahrzeug.

 

Gleichzeitig liess er sich als Postauto-Chauffeur rekrutieren und fährt – auch heute noch – den Schulbus im Schulkreis Rapperswil, eine Gemeinde zwischen Bern, Biel und Solothurn. Hinzu kommt eine Leidenschaft, die der Carrossier während eines Marktbesuches in Nidau kennengelernt und die ihn seither nie mehr losgelassen hat: das Drehorgelspielen. «So ein Instrument möchte ich irgendwann einmal besitzen, dieses Hobby wird mich in der Zukunft begleiten», war der damals in Nidau gefasste Plan.

 

Um es kurz zu machen: Über Umwegen gelangte die Drehorgel von genau diesem Spieler in Housi Aeschbachers Hände – als Abschiedsgeschenk vom damaligen Arbeitgeber Cartec. Und Hans begann, sich als Drehorgelmann einen Namen zu machen. Heute nimmt er viele Engagements an, spielt in der Hauptsache in Altersheimen oder an Märkten – beispielsweise in Nidau oder Lyss. Zudem steht jeweils im November der traditionelle Auftritt im Frauengefängnis Hindelbank im Kalender.

 

Was er dort spielt? Nun, in erster Linie Unterhaltungsmusik – Schlager, Lieder von Pepe Lienhard, oder Udo Jürgens. Und Walzer. Notenkenntnisse brauchts dafür keine. Nur sogenannte Rollenbänder, die sich beim Drehen der Kurbel (damit entsteht Druck wie bei einem Blasbalg) automatisch abspielen. Klar, dass Hans Aeschbacher laufend Bänder dazukauft, oder sie ersetzt. «Mein Publikum will ja nicht ständig dieselben Lieder hören müssen», lacht der Drehorgelmann. Heinz Schneider

 

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