Carrosserie- und Fahrzeugbau

Gute Resultate: Alles über den Berufswettbewerb im Aargau

 

Die Lernenden (3. Lehrjahr) der Berufssparte Carrosserielackierer/innen der Klasse «FL 21a» aus dem Aargau haben ihre Arbeiten im Rahmen des Projektwettbewerbs «Porsche Modell» abgeschlossen. Erfreulicherweise mit einer höheren Durchschnittsnote als in den beiden Jahren zuvor, wie Chefexperte Pascal Lehmann festhält. Der theoretische Prüfungsteil wurde den jungen Berufsleuten in der Berufsfachschule an der BW Zofingen (AG) vermittelt, Austragungsort für das praktische Wissen und Können war das üK-Zentrum in Ebikon (LU).

 

Die bestand im Übrigen darin, das Design eines Porsches zu bestimmen, dazu eine Zeichnung zu erstellen und die Kunststoff-Carrosserie des Fahrzeugs zuzuschneiden. Danach wurden die Farben gemischt, das Automodell im Zweischicht-Verfahren lackiert, die Schablonenfolien angebracht sowie alle Scheiben, Lichter, Lampen und die Front optisch gestaltet.

 

Mit der letzten Arbeitsposition, den Finish-Arbeiten, bekundeten einige der Lernenden Mühe, sie konnten gar die Aufgabe nicht vollständig abschliessen. Was logischerweise Punkteabzüge bedeutet. Für Pascal Lehmann kein grosses Unglück, schliesslich soll der Wettbewerb den Lernenden zeigen, wo sie aktuell im Hinblick auf die Lehrabschlussprüfung in rund einem Jahr stehen, was ihre Stärken sind und wo Nachholbedarf nötig ist.

 

Natürlich gibt es in der Carrosseriebranche keine Wettbewerbe ohne Preise, Feierlichkeiten und Rangverkündigungen. Die fand kürzlich in Zofingen statt, im Beisein von mehr als dreissig Personen – unter ihnen Familienangehörige und Freunde der Lernenden, Betriebsinhaber sowie Berufsbilder und Berufsbilderinnen. Ebenfalls dabei: Der Aargauer Sektionspräsident Michael Hallauer, Prüfungsexperte Martin Scherer und Petra Grieder von «Carrosserie Suisse». Marcel Brutsche (Klassenlehrer FL 21a) stellte die Resultate der schriftlichen und mündlichen Berufskenntnisse vor, die Bewertung der praktischen Arbeit wurde zuvor gemeinsam mit den Experten der Sektion Zentralschweiz durchgeführt. Zuständig für die Sektion Aargau waren Martin Scherer, Luca Pace, Rose Suter, Pascale Rymann, Daniele De Valerio, Mauro Abbruzzino und Pascal Lehmann.

 

«Gold», «Silber» und «Bronze» erhielten an diesem Abend Adrian Oswald (Carrosserie Bänziger & Co., Rothrist), Joy Müllhaupt (Robert Huber AG, Muri) und Denis Braimi (Cartec Carrosserie-Technik AG, Buchs). Zusätzlich vergaben die Verantwortlichen den Nachhaltigkeitspreis an jenen Teilnehmer, der bei seiner Arbeit am wenigsten Abfall produziert hat. Es ist dies Shkendrit Kicaj von der «Carrosserie & Spritzwerk Maier GmbH» in Stilli: Er darf sich über einen Rucksack voll mit Preisen und einen kostenlosen Trainingstag bei der André Koch AG in Urdorf freuen. Übrigens: Dank der Sponsoren 3M, André Koch und der «Stiftung zur Förderung des Berufsnachwuchses im schweizerischen Autolackierergewerbe» musste keiner der Teilnehmenden mit leeren Händen nach Hause gehen.

 

Pascal Lehmann liess es sich nicht nehmen, an diesem Abend das Wort an die Betriebe zu richten. «Wir stellen mit Besorgnis fest, dass die Klasse, die wir heute ehren, lediglich aus acht Lernenden besteht. Diese Zahl ist mehr als ein statistischer Wert – sie ist ein Weckruf für den Ausbildungsstand in unserem Kanton und spiegelt die dringende Notwendigkeit, die wir als Branche und Gemeinschaft wahrnehmen müssen: Die Förderung und Unterstützung der Ausbildung junger Fachleute», sagte der Chefexperte der Lackierer.

 

Gleichzeitig richtete er den dringenden Appell an alle Betriebe, sich mit Energie und Engagement der Ausbildung von Lernenden zu widmen: «Unsere Branche steht vor Entwicklungen und Herausforderungen, denen wir nur durch kontinuierliche und kompetente Ausbildung neuer Fachkräfte erfolgreich entgegentreten können.» Seiner Überzeugung nach ist dieser Weg der einzige, mit dem sich sicherstellen lässt, dass die Branche auch morgen noch genügend Ressourcen aufweist, um weiter bestehen zu können. «Die Investition in junge Talente ist eine Investition in die Zukunft unseres Handwerks. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, eine Umgebung zu schaffen, in der junge Menschen eine Berufsausbildung antreten wollen und sich darin verwirklichen können. Wir müssen sie nicht nur mit den technischen Fähigkeiten ausstatten, sondern auch mit der Leidenschaft und dem Stolz für unser Handwerk inspirieren», sagte er.

 

Das sind die Teilnehmer des Wettbewerbs

Bleart Krasniqi – Lackiercenter Fricktal GmbH – Sisseln
Jara Mutzl – A. Meyer AG – Othmarsingen
Shkendrit Kicaj – Carrosserie & Spritzwerk Maier GmbH – Stilli
Jamiro Knecht – Carrosserie-Spitzwerk Küng AG – Gebenstorf
Gian Bächer – Gebrüder Brem AG – Oberlunkhofen
Denis Braimi – Cartec Carrosserie-Technik AG – Buchs
Joy Müllhaupt – Robert Huber AG – Muri
Adrian Oswald – Carrosserie Bänziger & Co. – Rothrist

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