Carrosserie- und Fahrzeugbau

Pfisters Powergarage – Glanzleistung mit Sonnenschein

 

Von Dennis Mario Schneider (Text und Fotos)

Fährt man der Industriestrasse in Herisau (AR) entlang, springt ein Gebäude besonders ins Auge: modern, glänzend und zukunftsweisend. Es ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern ein Symbol für den Fortschritt – das neue Zuhause der Carrosserie Pfister AG. Was hier entstanden ist, geht weit über eine gewöhnliche Werkstatt hinaus. Es ist ein Projekt, das zeigt, wie Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können.

 

Die Geschichte dieses aussergewöhnlichen Gebäudes begann vor über einem Jahrzehnt, als die Brüder Simon und Fabian Pfister erkannten, dass ihre alte Werkstatt aus allen Nähten platzte. Doch anstatt einfach nur zu erweitern, entschieden sie sich, ein völlig neues Kapitel aufzuschlagen. Ein Kapitel, das die Zukunft der Fahrzeugreparatur in den Fokus rückt und dabei gleichzeitig die Umwelt schont.

 

Das Ergebnis ist ein Gebäude, das nicht nur durch seine äussere Erscheinung beeindruckt, sondern vor allem durch die Technologie, die in ihm steckt. Das Herzstück dieses Projekts ist die innovative PVT-Anlage auf dem Dach – die grösste ihrer Art in Europa. Diese Anlage kombiniert Photovoltaik und Solarthermie in einem einzigen Modul, was bedeutet, dass sie sowohl Strom als auch Wärme erzeugen kann. Und das auf höchstem Niveau.

 

Die PVT-Anlage, bestehend aus 240 Multi-NRG-Modulen der Soblue AG, liefert über 105 Kilowatt elektrische und 324 Kilowatt thermische Leistung. Jedes Modul ist 2,1 Quadratmeter gross und erreicht bis zu 440 Watt elektrische und 1350 Watt thermische Leistung. Diese Technologie nutzt die Sonnenenergie äusserst effizient, was nicht nur die Betriebskosten senkt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstosses leistet.

 

Unterstützt wird diese nachhaltige Energieerzeugung durch 19 Erdsonden, die tief in den Boden reichen und in Verbindung mit einer leistungsstarken Wärmepumpe arbeiten. Im Winter sorgen sie für eine effiziente Beheizung des gesamten Gebäudes, während sie im Sommer überschüssige Wärme aus der PVT-Anlage aufnehmen, um die Erdsonden wieder aufzuladen. So entsteht ein nahezu CO2-neutraler Gebäudebetrieb – ein Meilenstein in der Branche.

 

Doch nicht nur die Energieversorgung des Gebäudes ist revolutionär. Auch im Inneren setzt die Carrosserie Pfister AG neue Massstäbe. Die Werkstatt wurde so konzipiert, dass jeder Arbeitsprozess optimiert ist. Von der Fahrzeugannahme über die Aufbereitung bis hin zur Lackierung – alles ist darauf ausgerichtet, die Arbeit effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Zudem wurde viel Wert auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden gelegt, die in modernen Pausenräumen und Ruhezonen neue Kraft schöpfen können.

 

Das dritte Stockwerk des Gebäudes steht derzeit noch leer und bietet Platz für zukünftiges Wachstum oder neue Mieter. Doch das wahre Highlight dieses Gebäudes ist die Wohnung auf dem Dach, in der Simon Pfister mit seiner Familie lebt – ein einzigartiges Beispiel dafür, wie Wohnen und Arbeiten im Einklang mit der Natur möglich ist.

 

Mit diesem Projekt beweist die Carrosserie Pfister AG, dass nachhaltiges Bauen und innovative Arbeitsweisen nicht nur realisierbar, sondern auch wirtschaftlich klug sind. Das Gebäude setzt Massstäbe in der Fahrzeugreparaturbranche und dient zugleich als Inspiration für die gesamte Region. Es zeigt, wie man mit visionärem Denken und dem Mut, unkonventionelle Pfade zu betreten, die Zukunft aktiv gestalten kann.

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