Carrosserie- und Fahrzeugbau

Die «Ehe» hält: Theus und Glasurit feiern das Goldene

 

Von Heinz Schneider (Text) und Irene Schneider (Fotos)

Wie die Zeit vergeht: Vor rund zwei Jahren haben wir über den Turnaround der Carrosserie Theus AG in Chur (GR) berichtet. Und dabei alle Massnahmen geschildert, die der in dritter Generation geführte Familienbetrieb zuvor geplant und damals schon in Angriff genommen hat. Vieles davon ist bereits realisiert worden – zum Beispiel die Integration der Fotovoltaik-Anlage. Zudem sind die Bündner heute «green car repair»-zertifiziert und eine anerkannte Tesla-Niederlassung – und sie haben ihren Kundenstamm mit Versicherungen und Flottenbetreibern stark ausgebaut. Was es leichter macht, an Reparaturaufträge zu kommen.

 

Aber weitaus mehr ist noch passiert: Zum Beispiel sind in der Lackiererei neue Arbeitsprozesse eingeführt, schnellere Abläufe aufgegleist und viele sinnvolle Veränderungen beschlossen worden. Und: Gemeinsam mit Lacklieferant BASF fassten die Verantwortlichen den Entschluss, die aus den Siebziger Jahren stammende lösungsmittelhaltige Lackreihe Glasurit 55 durch die moderne Reihe 100 zu ersetzen. Was sehr viel Sinn macht: Das neue Produkt überzeugt mit viel Deckkraft und garantiert kurze Verarbeitungs- und Ablüftzeiten – was nicht nur Zeit, Arbeitsgänge und Energie spart, sondern auch den Durchsatz an Fahrzeugen in der Lackierkabine erhöht. Darüber hinaus steht im Betrieb eine automatisierte Mischanlage, was sich ebenfalls positiv auf die geleisteten Arbeitsstunden und den Materialverbrauch auswirkt. Es handelt sich dabei um das italienische Produkt «Alfa Colorpaint«, von dem erst zwei Exemplare in der Schweiz installiert worden sind.

 

Überdies wurde unter Mithilfe der Glasurit-Profis das Entwicklungsprogramm «Body Shop Boost» und das Umweltlabel «Eco Repair Motion« in die Geschäftsprozesse integriert. «All dies war ein Kraftakt, der ohne den Support von BASF nie möglich gewesen wäre», bringt Verwaltungsrat Nino Theus die Bemühungen aller Beteiligten auf den Punkt. Vergisst dabei aber nicht zu erwähnen, dass all diese Umstellungen auch der Belegschaft nicht nur Veränderungswillen und sehr viel Geduld, sondern auch zahlreiche Stunden abverlangt haben, bis alles richtig sass und die Arbeitsgänge eingespielt sind.

 

Eine grosse Rolle spielte dabei Giuseppe Salemi, Leiter der Lackiererei, wie Ninos Bruder Arno Theus ergänzt: «Für unsere Seite war es dringend nötig, dass die Leitungspersonen bei allen Prozessen vorausgegangen sind. Giuseppe hat dies auf eindrückliche Weise getan.»

 

Der ehemalige Lehrling, der sich im Betrieb zum Leiter der Lackiererei hochgearbeitet hat, weiss übrigens auch alles über die jüngst installierte Software «Noacore»: Sie plant und optimiert Produktionsprozesse effektiv – und erlaubt die vernetzte Produktion mit allen Arbeitsgängen, Maschinen, Materialien und Mitarbeitern auf einen Blick und visualisiert mehrstufige Stücklisten mit Aktualisierungsassistent. Zudem sind dank ihr schnelle Materialbereitstellungen sowie Vor- und Nachkalkulation möglich (siehe Fotogalerie).

 

Um diese gesamtheitlich überaus erfreuliche Entwicklung gebührend zu feiern, veranstaltete das Geschwister-Trio Tina Bleiker-Theus (54), Arno (52) und Nino Theus (41) ein Get-together mit Belegschaft und den Vertretern von Lacklieferant BASF beziehungsweise Glasurit. Dass diese Feier fast auf den Tag genau auf die 50 Jahre dauernde «Ehe» beziehungsweise Partnerschaft zwischen Lacklieferant und Carrosseriebetrieb fiel, war natürlich kein Zufall, sondern geplant. Und deshalb auch gleichzeitig das Motto des Abends, was mit speziell gedruckten T-Shirts dokumentiert wurde. Wer alles dabei war und wie das Fest gestaltet wurde, entnehmen Sie bitte unserer Fotogalerie.

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