Carrosserie- und Fahrzeugbau

Repanet Suisse: Mit Schwung in die Jubiläumsfeier

 

Von Heinz Schneider (Text) und Dennis Mario Schneider (Fotos)

5, 4, 3, 2, 1, Go – Die Jubiläumskonferenz «10 Jahre Repanet Suisse» gilt seit Freitag, 15. November offiziell als eröffnet. Mit rund 500 Teilnehmern, Gästen und Geschäftspartnern. Der Ort: Europa-Park in Rust – jener Freizeitpark also, dessen Geschichte und die der Gründer-Familie Mack bis ins 18 Jahrhundert zurückgeht. Damals natürlich noch als Schausteller auf Jahrmärkten. Seit 1975 gibt es den Park in seiner heutigen Form – anfangs mit jährlich 250 000 Besuchern. Heute sind es mehrere Millionen, die täglich von gegen 5000 Angestellten betreut und bedient werden.

 

Kommen wir nach dieser kleinen Exkursion durch die Park-Geschichte nun zum Hauptthema der Berichterstattung über den Tag 1: die Konferenz im «Dome», eine grosse Event-Location direkt am Haupteingang des Parks. Willkommen geheissen wurden die Gäste dort von Moderatorin Christa Rigozzi, die einige Grussbotschaften per Video präsentierte sowie das Axalta- und André-Koch-Team als überlebensgrosse KI-Avantare auf der Leinwand vorstellte – und auch Bart De Groof (Senior Global Marketing Director Refinish at Axalta Coating Systems) auf der Bühne begrüsste. Natürlich wusste der Musik-, Wander-, Velo- und Reisefan nur zu gut, wie er den Nerv der Anwesenden perfekt trifft: «Wir von Axalta sind stolz auf Repanet Suisse – und bewundern die Professionalität, mit der das Team arbeitet», sagte er.

 

Auf ihn folgte Dominic Schenker (Business Development Manager, André Koch AG), der an die verschiedenen Meilensteine in der zehnjährigen Geschichte von «Repanet Suisse» und die ersten fünf Mitgliederbetriebe erinnerte. Zudem erwähnte er einige neue Partner im Netzwerk (u. a. Carex, Matching Core, Mint). Abgelöst wurde Schenker von Enzo Santarsiero (CEO, André Koch AG und Axalta Coating Systems Switzerland GmbH), der diesmal unter den Klängen des Opus-Klassikers «Live is Life» (When we all give the Power, we all give the Best) per Trottinett Richtung Bühne fuhr. Dort ging er auf die Erfolgsgeschichte der André Koch AG und seines Netzwerkes ein (Marktanteil in zehn Jahren von 12 auf 42 %, mit Axalta 55 %), liess aber auch die Herausforderungen nicht unerwähnt, welche auf die Branche und die Werkstätten warten. Die wichtigsten Fakten: Hohe Administrationskosten, Margendruck. «Dem kann man nur mit verbesserten Arbeitsprozessen, Mitarbeiterschulungen und Effizienz entgegentreten», sagte der CEO von André Koch.

 

Danach ging es mit Tempo und Speed-Referaten durchs weitere Programm. Gabriel Galliker (CEO Gruppe Garage Galliker Gruppe) äusserte sich zum Thema «Unternehmungskultur und Autobranche im Wandel» und darüber, wie sich die Sicht der Menschen in vielen Dingen stetig ändert und wie man sich darauf einstellt. Roger Gehrig («Vorwärts ist keine Richtung, sondern eine Lebenseinstellung!»), Inhaber der «Tarcar Gruppe, Tartaruga AG + Gehrig Carrosserie AG», hob in seiner Unternehmensgeschichte (sie begann 1999) die drei Menschen, die ihn beruflich beeinflusst und jene Partnerschaften hervor, die ihn motiviert und beflügelt haben.

 

Bevor die Anwesenden zur Kaffee-Pause eingeladen waren, gab es noch zwei Speed-Referate. Purificacion Garcia (Solera Analytics Product Manager, Solera Inc.) stellte die Dienstleistungen und Analysen für Werkstätten (KI-Reparaturprozesse) vor, und Michael Köhrmann (Vorstand, Repair Pedia AG), präsentierte die neuen Wege in der Dokumentenbereitstellung. Mittlerweile gibt es hinsichtlich der Reparaturanleitungen (auch in französischer Sprache) mehr als zwölf Millionen Dokumente, die online abgefragt werden können.

 

Nach der Pause ging es weiter: Martin Jara (CEO Helvetia Schweiz, Mitglied Konzernleitung) gewährte einen Einblick in die geldwerten Leistungen seines Versicherungsunternehmens. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Schadenskostenentwicklung in der Schweiz ist in kurzer Zeit massiv gestiegen – bei der Haftpflicht sind es 12 Prozent, im Teilkasko-Segment 15,5 Prozent. Zudem hat die Elektromobilität den Anstieg der Schadenkosten massiv verstärkt. Gemäss Martin Jara sind das zentrale Herausforderungen, welche «Repanet Suisse und die Helvetia noch stärker verbinden werden».

 

Zum Abschluss von Tag 1 moderierte Thomas Melzer (Refinish Networks and Work Provision Manager EMEA, Axalta Coating Systems Germany) ein Interview mit Dieter Geiger (Geschäftsführer, Geiger Lackierfachbetrieb GmbH) aus Hechingen (D) und François Thiebaut (Inhaber Thibaut Automobiles AG) aus Delle (F). Sie äusserten sich über die Herausforderungen in ihren entsprechenden Märkten, wobei Dieter Geiger in erster Linie die schlimme Situation in Deutschland hinsichtlich Fachkräftemangel herausstrich. François Thiebaut wiederum berichtete über die Situation von Kleinbetrieben in Frankreich und wie sie kämpfen, hob dabei aber besonders die gute Situation hervor, welche die Zusammenarbeit mit einem Netzwerk bietet.

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