Carrosserie- und Fahrzeugbau

Projektarbeit Camaro: Zürich ehrt seine Lernenden

 

Von Heinz Schneider (Text) und Irene Schneider (Fotos)

Junge Menschen, die sich über eine berufliche Herausforderung freuen, diese mit allen Konsequenzen angenommen haben, kreativ waren und sich vor einer Menge Arbeit – auch in der Freizeit und an den Wochenenden – nicht haben abschrecken lassen: Das ist, auf den Punkt gebracht, die Beschreibung von 34 Lernenden der Berufsgattung «Carrosserielackierer/in» der Sektion Zürich.

 

Sie haben nämlich kürzlich ihre Projektarbeit «Camaro» fertig gestellt und diese vor Gästen, Prüfungsleiter, Prüfungsexperten und Personen der Berufsschule in der «Schule für Gestaltung» in Zürich präsentiert. Und bewerten lassen. Als Preise für die drei Erstplatzierten winkten drei Lackierpistolen, gestiftet von den Firmen Jasa AG, Carbesa und PPG-Switzerland.

 

Und dies ist die ganze Geschichte dahinter. Für die Schweizer Lackierer aller Sektionen heisst es jeweils im vierten Lehrjahr, ein Modellauto des Typs «Chevrolet Camaro» zu lackieren. Eine kreative und herausfordernde Aufgabe, die im Ausbildungsbetrieb, an der Berufsfachschule und im üK-Center fertigzustellen ist. Und als Vorbereitung zur bevorstehenden Lehrabschlussprüfung dienen soll. Denn neben dem künstlerischen Aspekt wird gleichzeitig auch Handwerk und praktisches Arbeiten trainiert: Es gilt, mit Strukturen zu arbeiten, den Auftrag zu dokumentieren und eine Reparatur am Heckdeckel des Autos auszuführen. Danach werden Engagement, Selbständigkeit und Gestaltungsvorschläge bewertet sowie alle Arbeitsmethoden (Vorbereitung, Abdecken, Umsetzung) auf den Prüfstand gestellt.

 

Eine hohe Hürde stellt traditionell der kreative Teil der Projektarbeit dar. Für die Lernenden gilt es nämlich, sich eine Künstlerin oder einen Künstler zum Vorbild zu nehmen und diese Person beziehungsweise deren Schaffen in die Projektarbeit einfliessen zu lassen. «Die Lernenden müssen sich mit dem gewählten Künstler intensiv auseinandersetzen. Und die Fragen beantworten, warum sie sich zum Beispiel für diesen oder jenen Maler entschieden haben – und welche Techniken sie anwenden müssen, um ihrem Vorbild künstlerisch gerecht zu werden», bringt Rolf Baumgartner (Themenverantwortlicher, Berufsfeldkoordinator Lack) von der «Schule für Gestaltung» die Anforderungen auf den Punkt.

 

Nun, eines können wir vorwegnehmen: Wer am Tag des Projektwettbewerbes durch die drei Zimmer der Schule geschlendert ist und sich die 34 automobilen Ausstellungsstücke genau angeschaut hat, der ist aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Die Camaros waren geradezu grandios. Umso unverständlicher ist es, dass mindestens ein Drittel der Ausbildungsbetriebe ihren Lernenden oder ihre Lernende nicht begleiten haben und anlässlich der Präsentation und Siegerehrung nur durch Abwesenheit geglänzt haben. Da sollten einige unbedingt über die Bücher gehen.

 

Wer die Gewinnerinnen und Gewinner der Projektarbeit sind und was es während der Preisverleihung sonst noch alles zu sehen gab, entnehmen Sie bitte unserer Fotogalerie.

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