Die AutoMate Insurance AG lanciert im Tessin eine aktive Werkstattsteuerung ihrer Versicherungspolicen. Der digitale Versicherer, Anbieter von Motorfahrzeugversicherungen, entwickelt derzeit Produkte, bei denen Kunden vertraglich an das HCG-Partnernetz gebunden sind. Die Schadenabwicklung erfolgt vollständig über HCG – von der Erfassung über die Bewertung bis zur Reparatursteuerung. Der Versicherer hält sich bewusst im Hintergrund – ein Modell, das Effizienz verspricht, aber auch Kontrolle verschiebt.

Aktuell wird das Modell vorbereitet. Noch existieren keine endgültigen Rahmenbedingungen, aber die Richtung ist klar: Günstigere Policen für Kunden, Planungssicherheit für Partnerbetriebe – und ein exklusives Netzwerk, das Kontrolle und Qualität unter einem Dach vereint. Die HCG-Partner im Tessin – Monzeglio in Riazzino, CarCenter in Giubiasco und Norancar in Barbegno – stehen bereits fest. Sie werden zur Blaupause für ein System, das 2026 auf die gesamte Schweiz ausgeweitet werden soll.

Dabei ist HCG kein lauter Player – und vielleicht gerade deshalb einer, der unterschätzt wird. Denn auch wenn laut einer nicht repräsentativen Umfrage neun von fünfzehn Branchenvertretern nicht wussten, wer oder was HCG Schadenmanagement eigentlich ist, ist das Unternehmen seit Jahren aktiv und arbeitet im Hintergrund für Flottenkunden, Versicherer und Leasinggesellschaften. Die Partnerbetriebe – mittlerweile 71 an der Zahl – sind allesamt unabhängig, sprich: keine Markenvertretungen. Eine bewusste Entscheidung, wie Geschäftsführer Tony Tulliani betont.

Reparieren statt Ersetzen: Das ist die eigentliche DNA von HCG. Nicht nur, weil es die Reparaturkosten senkt, sondern weil es CO₂ spart, lokale Betriebe stärkt und den Carrossiers wieder das gibt, was sie lange verloren hatten – Arbeitszeit mit echtem Mehrwert. Diese Philosophie zieht sich wie ein roter Faden durch das Unternehmen, auch wenn HCG längst mehr ist als ein Schadendienstleister. Das Team aus 13 Personen vereint kaufmännische Expertise mit handwerklichem Know-how. Sieben der Mitarbeiter sind gelernte Carrosseriespengler oder Lackierer – keine Excel-Jongleure, sondern Fachleute, die Reparaturwege fachlich bewerten können.

Trotzdem bleibt HCG wählerisch. Die Zahl der Partnerbetriebe wird nicht willkürlich erhöht. In den letzten zwei Jahren ist das Netzwerk um etwa zehn Prozent gewachsen – nicht mehr, nicht weniger. Wachstum, so Tulliani, sei nur dann sinnvoll, wenn auch die Schadenzahl mitwachse. Andernfalls schrumpft die Wertschöpfung jedes einzelnen Betriebs – und das widerspricht der eigenen Philosophie.

Seit Kurzem bietet HCG durch ihre Tochterfirma, die HCG Services AG – ein Joint Venture zwischen HCG Schadenmanagement und der Eurogarant Autoservice AG (DE) – eine alternative Bezugsquelle für originale Ersatzteile an. An der HCG-DNA «Reparieren statt Ersetzen» wird deswegen nicht gerüttelt. Im Gegenteil: Bei einem unausweichlichen Ersatz können durch die HCG Services AG nun auch kostenoptimierte Ersatzteile bestellt werden. Somit können allfällige Einkaufsvorteile an Kunden weitergegeben werden, ohne dass der Carrossier Margenverluste erleidet.

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