Lackierer und Autolacke

Full-Service-Anbieter: Lohnt sich der Aufwand?

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      Mit der Eingliederung einer eigenen Mechanik- oder Mechatronik-Abteilung haben Lackierbetriebe die Chance, ihre Kunden auch über die Lackreparatur hinaus an ihren Betrieb zu binden. Mit einem Beratungsangebot zur Betriebserweiterung bietet das Werkstatt-Netzwerk «Repanet Suisse» seinen Partnerbetrieben umfangreiche Unterstützung bei der Entscheidungsfindung sowie der Planung und Umsetzung des Vorhabens.

       

      «Im Durchschnitt hat jeder Autofahrer alle acht Jahre einen Unfall. Der Rückgang der Zahlen liegt zum einen an technischen Neuerungen wie Rückfahrkamera oder Einparkassistent, andererseits aber auch an baulichen Veränderungen – Stichwort Kreisverkehr», erzählt Alexander Hennemann von Repanet Deutschland. Seit mehr als sechs Jahren berät er Repanet-Partner in technischen und organisatorischen Belangen. Mit dem zusätzlichen Angebot von Wartungsarbeiten wie zum Beispiel Inspektion oder Klimaservice, können sich Lackierbetriebe seiner Meinung nach eine solide Basis für eine langfristigere Kundenbindung schaffen. Ein Trend, der durch die aktuellen Pläne der HUK- Coburg, ein eigenes Full-Service-Werkstattnetz zu etablieren, bestätigt wird.

       

      Auch André Stickling, Geschäftsführer der Timmermann GmbH in Gütersloh, spielte schon länger mit dem Gedanken, seinen Lackierbetrieb zu einem Full-Service-Betrieb zu erweitern – das Repanet Beratungsangebot nahm er daher gerne an. «Ich wollte schnuppern und erste Fragen klären. Was muss ich investieren? Reicht das vorhandene Personal für die Umsetzung oder muss ich einen Meister einstellen? Welche technischen Bedingungen muss ich schaffen? Auch die bürokratischen Anforderungen haben mich damals beschäftigt», berichtet Stickling. Gemeinsam mit Hennemann hat er sich langsam an das Thema herangetastet.

       

      Am Anfang der Beratung steht ein persönlicher Besuch beim Kunden. Vor Ort macht Hennemann eine gewissenhafte Ist-Aufnahme. Diese schliesst eine Erfassung des regionalen Marktes ebenso ein wie eine erste Einschätzung von technischen und räumlichen Voraussetzungen. Erst im persönlichen Gespräch mit dem Betriebsinhaber ergeben sich die im Einzelfall relevanten Themen und Fragen. Um alle Sachverhalte umfassend klären zu können, zieht sich Hennemann nach der Bestandsaufnahme zur Recherche und Analyse zurück. Er ermittelt räumlichen, technischen und personellen Bedarf und untersucht logistische Anforderungen und Betriebsabläufe. Auch die neutrale Prüfung verschiedener Werkstattsysteme und die Klärung berufsrechtlicher Fragestellungen wie die Eintragung in die Handwerksrolle oder die Notwendigkeit eines Meisters im Betrieb gehören zum Beratungsangebot.

       

      André Stickling hat die Timmermann GmbH mittlerweile zu einem Full-Service-Betrieb ausgebaut und ist froh, das Beratungsmodul in Anspruch genommen zu haben. Viele seiner anfänglichen Sorgen haben sich als unbegründet erwiesen, so brauchte er zum Beispiel weder eine neue Halle noch zusätzliches Personal. Bei der Umsetzung notwendiger Massnahmen stand Hennemann ihm mit Rat und Tat zur Seite – schon bei vermeintlich kleinen Dingen. Stickling: «Für mich als Handwerker sind Behördengänge im laufenden Betrieb kaum möglich, daher war ich unheimlich erleichtert, dass mir das abgenommen wurde.»

       

      In der Schweiz leitet die André Koch AG das Werkstatt-Netzwerk. Die Koordination von Betriebserweiterungen übernimmt bei «Repanet Suisse» Patrizia Santarsiero.

       

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