Von Heinz Schneider (Text)
Urdorf rüstet sich für ein Spektakel, das mehr nach Western klingt als nach Workshop: Enzo Santarsiero gegen Volker Wistorf. Zwei Lackiergrössen, die sich am 21. Mai 2025 bei «Axalta – André Koch» nicht mit Worten, sondern mit Pistole und Klarlack duellieren. In der Lackierkabine versteht sich – aber ob es wirklich so friedlich bleibt?
Offiziell wird das Ganze als freundschaftliche Challenge verkauft, die am letztjährigen Betriebsausflug als Spiel begonnen hat. Doch die Wahl der Jury erzählt eine andere Geschichte. Mit Clint Kaufmann (Weltmeister 1999 in Montreal), Willi Frei (coachte neben Kaufmann auch João Gonçalves 2005 in Helsinski zu Gold) und Aurélie Fawer (Schweizermeisterin 2018, WM-Sechste 2019 in Kazan) stehen drei Schwergewichte an der Bewertungsfront. Das riecht weniger nach kollegialem Austausch als nach Hochspannung mit Schleifstaub in der Luft.
Details zum genauen Ablauf bleiben bis zuletzt unter Verschluss. Was feststeht: Das Bewertungsformular ist an die «Swiss Skills» angelehnt – es gibt also kein Platz für Zufall oder Gefälligkeit. Wer patzt, fliegt durch. Wer glänzt, gewinnt. Und wer nur glänzt, aber nicht trifft, steht am Ende blank da.
Santarsiero und Wistorf sind heute noch Kollegen, fast Brüder im Geist. Doch am Mittwoch stehen sie sich gegenüber. Nicht als Freunde, sondern als Kontrahenten. Die Bühne: eine Lackierkabine. Die Waffe: Präzision. Die Frage: Wer liefert nur Glanz, und wer wirklich Klasse?