Lackierer und Autolacke

«Best Painter Contest 2016»: Das waren die Tage 1 und 2

 

Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

Es ist soweit: Im Refinish Competence Center (RCC) von R-M in Clermont, rund eine Autofahrstunde von Paris entfernt, geht der «Best Painter Contest 2016» in die Endphase. Unter den 15 Landesmeistern kämpft auch Shpend Bajrami (26) aus Delémont (JU) um die internationale Krone, die nebst viel Prestige und Anerkennung attraktive Sachpreise garantiert.
In die Prüfung gestiegen ist der Schweizer am vergangenen Dienstag (27. September) relativ unspektakulär mit nur einem Prüfungsblock: Er begann um 15 Uhr mit dem Thema Carrosserie-Zubehör. Weitaus happiger gestaltet sich das Programm am darauffolgenden Mittwoch: Das «Masking» beinhaltet unter anderem das Abkleben eines VW Golfs, der hinten links einen grossen Blechschaden aufweist. Natürlich geht es hier auch darum, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Um dies bewerten zu können, wurde extra ein Kübel bereitgestellt, in dem die verwendete Folienmenge «gemessen» wurde.

 

Für Aufgabe 2 haben die Kandidaten 30 Minuten Zeit, um aus 18 Karten 12 Farbtöne zu bestimmen. Das Hantieren mit UV- und Tageslichtlampe gelingt dem Schweizer so gut, dass er am Schluss noch zehn Minuten übrig hat, um seine Arbeit zu kontrollieren. Am späteren Nachmittag schliesslich müssen die Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmer einen Kleinschaden (Kratzer) an einer Seitentüre so gut vorbereiten, dass am anderen Tag umgehend mit dem Beilackieren begonnen werden kann. Darüber hinaus besteht Aufgabe 3 darin, ein Neuteil (Kotflügel) für die Lackierung fertigzustellen.

 

Geradezu im Eiltempo löst Shpend Bajrami die Schlussaufgabe von Tag 2. «Health and Safety» wird sie genannt und besteht darin, an einem Touchscreen verschiedene Piktogramme zu erkennen und sie unterschiedlichen Themenkreisen wie Umwelt oder Gesundheit zuzuordnen. Ebenfalls sind zwei riesige Fotos aufgeschaltet, auf denen ein Lackierer fünf Verhaltensregeln bricht. So mischt er beispielsweise auf einem Bild seelenruhig seine Farben, obwohl vor ihm auf dem Tisch ein eingeschaltetes Handy steht. Shpend zeigt nicht die geringsten Unsicherheiten: Statt in den vorgegebenen 30 Minuten hat er bereits in zehn Minuten alles erledigt.
Den Schlusstag (Donnerstag, 29. September) nimmt der Schweizer übrigens um 09.00 morgens mit dem Thema in Angriff, das er am liebsten mag: dem Lackieren.

 

Die WM-Teilnehmer

Schweiz: Sphend Bajrami, 27
Deutschland: Laura Hollweck, 22
Frankreich: Ludovic Pillin, 28
Holland: Berry Koojman, 23
Italien: Cristiano Pallucia, 26
Japan: Genya Yokota, 27
Kanada: Myles Veljacic
Norwegen: Gøran Valle Bernzten, 28
Polen: Andrzej Piekielnik, 26
Portugal: Fábio Esteves, 29
Russland: Andrey Zherebjatov, 29
Slowenien: Janez Levstek
Spanien: Jorge Padrón
Südafrika: Monique Swanepol, 23

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