• Homeslider Text:

    Wie man

    1,6 Kilo Abfall

    pro Auto einfach

    weglackiert

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In Maubeuge FR läuft seit Kurzem ein Prozess, der den Lackierstandard verändert – radikal, präzise und effizient. Renault nennt es «Jetprint», technisch heisst es «Overspray-Free Application», kurz OFLA. Die Methode erlaubt Zwei-Ton-Lackierungen in einem einzigen Durchgang – ohne Abkleben, ohne Overspray, ohne unnötigen Abfall. Möglich macht das die enge Zusammenarbeit von BASF Coatings, der Renault Group und dem Maschinenbauer Dürr. Ein Verfahren, das Schluss macht mit dem Lackierprozedere von gestern.

Statt die Fahrzeuge wie bisher zweimal durch die Lackierstrasse zu schicken und sie aufwendig mit Folien und Masken gegen Farbspritzer zu schützen, übernimmt nun ein hochpräziser Lackierkopf das Kommando. Der «EcoPaintJet Pro» von Dürr appliziert den Lack digitaldruckähnlich punktgenau auf das Fahrzeug – unterstützt von feinjustierter Sensorik und Software. Keine Farbe landet daneben, kein Gramm Lack wird verschwendet.

Der Lack selbst kommt von BASF Coatings – speziell formuliert für diese Art der Nass-in-Nass-Applikation. Eine Chemie, die nicht nur hält, was sie verspricht, sondern auch bei Geschwindigkeit, Präzision und Automatisierung nicht schlappmacht. Die Folge: 100 % Lackübertrag, bis zu 70 % geringere Prozesskosten, 1,6 Kilogramm weniger Abfall pro Fahrzeug, bis zu 80 % weniger Energieverbrauch.

Und ja, das Ganze funktioniert nicht im Labor, sondern in der Realität – genauer: in der Serienproduktion bei Renault in Nordfrankreich. Die Methode schafft mehr Kapazität für Zwei-Ton-Lackierungen, ohne dass zusätzliche Roboterstrassen gebaut werden müssen. Mehr Gestaltungsspielraum für die Designer, weniger Kopfzerbrechen für die Umweltabteilungen.

Dass das Verfahren mit dem französischen «Trophée de l’Industrie s’engage 2025» ausgezeichnet wird, überrascht da kaum. Der Preis wird von der französischen Wirtschaftszeitung «L’Usine Nouvelle» vergeben und würdigt industrielle Innovationen, die Nachhaltigkeit, Effizienz und technische Exzellenz vereinen – nicht als Imagepflege, sondern als Massstab für echten Fortschritt. Es zeigt, dass technologische Innovation auch ohne PR-Klimmzüge auskommt – wenn sie die richtigen Probleme löst. Die Autoindustrie will nachhaltiger werden? Dann braucht sie Lösungen wie OFLA – nicht morgen, sondern jetzt.