Lackierer und Autolacke

«Paint Expo 2018»: Das sind die Themen an der Weltleitmesse

 

Es gibt viele Faktoren, die selbst Profis bei der Lackierung von Kunststoffoberflächen vor neue Herausforderungen stellen: Dazu gehören die makellose Optik und Haptik oder höhere Beständigkeiten genauso wie kleinere Losgrössen und die wachsende Farbtonvielfalt durch fortschreitende Individualisierung. Zu weiteren Stolpersteinen können die neuen und weiterentwickelten Werkstoffe (Leichtbau, Elektromobilität) werden oder die Einbindung des Lackierprozesses in eine vernetzte Fertigung. Hinzu kommt, dass all dies bei steigendem Kostendruck in einem zunehmend globalisierten Markt zu realisieren ist.

 

Lösungen für die Lackierung von Kunststoffteilen für unterschiedlichste Branchen und Anwendungen stellen daher einen wesentlichen Ausstellungsbereich der «Paint Expo 2018» dar, zu der sich bis Ende August 2017 bereits rund 410 Unternehmen fest angemeldet haben. Das Optimierungspotenzial beginnt bereits bei der Vorbehandlung. In diesem Bereich werden die klassischen Powerwash-Systeme immer häufiger durch platz- und betriebskostensparende sowie umweltgerechtere Reinigungstechnologien wie die Plasmareinigung und die CO2-Schneestrahlreinigung ersetzt. Letztere kommen inzwischen auch verstärkt bei Flachbettlackieranlagen zum Einsatz, wobei eine nachträgliche Integration ebenfalls möglich ist.

 

Ansätze, um Lackierprozesse schlanker zu machen und eine hohe Materialeffizienz zu realisieren, bieten sich auch dadurch, mögliche Verlustquellen wie Zerstäuber-Overspray, Lackwechselverluste bei der Applikation und in der Lackversorgung auszuschalten. Eine Möglichkeit dazu bietet der Einsatz elektrostatisch unterstützter Lackierpistolen und Hochrationszerstäuber, mit denen sich Auftragswirkungsgrade von über 90 Prozent erzielen lassen. Applikationssysteme, die einen minimierten Spülmitteleinsatz und verkürzte Farbwechselzeiten ermöglichen, sorgen ebenfalls für eine höhere Effizienz.

 

Bei Lacken ermöglichen neue Entwicklungen die Zahl der erforderlichen Lackierschritte zu reduzieren – durch so genannte Einschichtaufbauten, wobei hohe Beständigkeiten der lackierten Oberflächen erreicht werden. Für eine attraktive Chromoptik stehen ebenfalls innovative wasser- und lösemittelbasierende Lacksysteme zur Verfügung, die unter anderem den hohen Anforderungen der Automobilindustrie an Innenraumteile gerecht werden. Neue Entwicklungen gibt es auch bei Lacklösungen, die neben ihren dekorativen und technischen Eigenschaften noch weitere Funktionen erfüllen. Dabei geht es beispielsweise um selbstheilende, selbstreinigende, antimikrobielle Lackschichten. Der Trend zu schnell trocknenden UV-Lacken mit sehr hohen Beständigkeiten ist ebenfalls ungebrochen. Hier sorgen Neu- und Weiterentwicklungen bei Lacken und Trocknungstechnik dafür, dass das Einsatzspektrum kontinuierlich wächst.

Geht es um die Reduzierung des Energieverbrauchs, tragen neue Entwicklungen bei Trocknungstechnologien und Fördersystemen dazu bei, die Verluste an konditionierter Luft und Wärme zu minimieren. Lackierroboter und Automatisierungslösungen ermöglichen Kostenreduzierungen – durch den gezielten Auftrag und die Verringerung von Ausschuss.
Die 7. Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik wird vom 17. bis 20. April 2018 auf dem Messegelände Karlsruhe durchgeführt. Das Ausstellungsportfolio umfasst: Anlagen und Systeme für das Nasslackieren, Pulverbeschichten und Coil Coating, Applikationssysteme und Spritzpistolen, Nass- und Pulverlacke, Automatisierungs- und Fördertechnik, Drucklufttechnik, Reinigung und Vorbehandlung, Trocknung und Aushärtung, Umwelttechnik, Luftversorgung und Abluftreinigung, Wasseraufbereitung, Recycling und Entsorgung, Zubehör wie Abdeckmaterialien und -systeme, Lackiergehänge, Filter, Pumpen, Mess- und Prüftechnik, Qualitätssicherung, Entlackung, Lohnbeschichtung, Verpackung, Kennzeichnung, Dienstleistungen, Aus- und Weiterbildung, Forschung und Fachliteratur.

 

Neuste Artikel: Lackierer