Lackierer und Autolacke

Managementkonferenz: Mit «Akzo Nobel» in Frankfurt

 

«Zukunft! Wird aus Ideen gemacht» – das war das Motto der dreitägigen Managementkonferenz von «Acoat Selected». Siebenhundert Mitglieder und Gäste von «Akzo Nobel» aus der Schweiz, Österreich und Deutschland sind der Einladung nach Frankfurt gefolgt und tauschten in der Main-Metropole nicht nur Erfahrungen aus, sondern diskutierten die neuesten Branchentrends und Tagungs-Kernthemen, über die zuvor berichtet worden war.

 

Benjamin Burkard (Vertriebsleiter Akzo Nobel VR DACH) führte die Zuhörer durch die erste Etappe der langen Vortragsreihe. Seine Themen: Elektromobilität, autonomes Fahren und automobile Zukunft. Dabei hob er nicht nur die Sicherheitsmassnahmen hervor, mit denen Carrosseriebetriebe sich künftig auseinander zu setzen haben, sondern er ermunterte die Anwesenden auch dazu, die bevorstehenden Änderungen als Chance zu nutzen: «Der Schlüssel zum Erfolg bleibt für jeden Betrieb so oder so immer die handwerkliche Leistung», betonte Burkard.

 

Im Anschluss daran gaben Ingo Weber und Claudia Stephan (BMW AG) Einblicke in ihren «Fünf-Level-Plan»: Er sagt alles aus über die verschiedenen Schritte bis zur Fertigstellung von lenkradlosen Autos, die den heutigen Fahrzeugführer zum Mitfahrer machen. Erste Tests mit selbstfahrenden Autos sollen jedoch frühestens im Zeitraum von 2025 bis 2030 in den Städten durchgeführt werden können – davon sind die beiden Referenten überzeugt. Zuvor muss noch intensiv an künftigen Lack- und Farbrezepturen geforscht werden, weil die aktuellen Produkte die Radarsysteme und laser-ähnlichen Lidar-Technologien (Light Detection And Ranging) massiv stören. Da liegt es auf der Hand, dass die Hersteller ihre Lacke der Zukunft bei den Automobilproduzenten werden genehmigen lassen müssen.

 

Ebenfalls aus dem Blickwinkel der Automobilindustrie griff Robert Steinböck von der «Allmobil GmbH» das Thema Elektromobilität auf. Dabei riskierte er einen Ausblick ins Jahr 2050 und die damit verbundenen Klimaziele, die nur durch neue Energielösungen erreicht werden können. Unter dem Titel «Unser Fussabdruck geht uns alle an» stellte Benjamin Burkard daraufhin das Engagement von «Akzo Nobel» für die Umwelt vor. Mit den Aktionen «Clean The Ocean» und «Intercepting in Rivers» setzt sich das Unternehmen für die Beseitigung von Abfall in den Meeren und anderen Gewässern ein. 2020 startet die Kampagne in Zusammenarbeit mit den Kunden – mit dem Endziel, im Rahmen von «Plant For The Planet» innerhalb von rund zwölf Monaten 40 000 Bäume in Mexiko zu pflanzen.

 

Am zweiten Vortragstag wechselten die Perspektiven. Versicherungsprofi Rajko Groeger zum Beispiel beschäftigte sich mit der Frage, ob und wie sich die Verantwortung für das autonom fahrende Auto vom Besitzer zur Automobilindustrie verschieben könnte. Und Olaf Seiche (TÜV Rheinland Cert GmbH) benannte die Risikofaktoren im Umgang mit neuen Verbundstoffen und Hochvoltbatterien. Die Stichworte dazu: Kalibrieren von Assistenz-Systemen und 400-Volt-Batterien. Fürs Arbeiten an diesen Objekten braucht es sorgfältig und gut geschultes Personal – «nicht morgen, sondern jetzt», sagte der TÜV-Experte. Und fordert Fachleute, die sehr genau wissen, dass solche Reparaturen Leben gefährden können. Beim Crash mit einem E-Auto zum Beispiel besteht neben dem Explosionsrisiko die Gefahr, dass eine Batterie selbst fünf Tage nach einem Ereignis abbrennen und ein Inferno auslösen könnte.

 

Zum Abschluss enthüllte Armin Dürr (Technical Manager VR DACH) die jüngste Innovation von «Akzo Nobel»: den «Paint Perform Air». Er verbessert und automatisiert die Bedingungen in der Kabine und beschleunigt den Lackierprozess. Das Aufwärmen von Kabinen ist nicht mehr nötig, PPA steuert Wärme und Feuchtigkeit selbständig. Gemäss Entwickler soll der Durchlauf in den Kabinen mit diesem Gerät um ein Fahrzeug pro Tag erhöht werden. Über den Kaufpreis äusserte sich «Akzo Nobel» nicht.

 

Dem Theorieteil folgte am Samstag ein geselliges Rahmenprogramm. Den Abschluss der Veranstaltung bildete das Galadiner im «Chamäleon Beach», begleitet von Attraktionen wie DJ, Seifenblasenkünstler und der Band «Super Phonix», die bis spät in die Nacht zum Tanz aufspielte.

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