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    Falcone fährt vor:

    Der erste

    CO₂-Checker

    der Branche

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Von Dennis Schneider (Text & Bild)

Während andere noch CO₂-Bilanzen als bürokratische Zumutung abtun, handelt Rosario Falcone längst. In seiner Carrosserie + Spritzwerk am Salismattenweg 40 in Biel-Benken wird Nachhaltigkeit nicht ausgestellt – sie wird gelebt. Seit über 40 Jahren arbeitet der Betrieb mit BASF zusammen, und wenn dort ein neues Projekt Fahrt aufnimmt, ist Falcone nicht Zuschauer, sondern Mitgestalter. So auch bei «Eco Repair Motion», dem Netzwerk, das sich nichts weniger vorgenommen hat, als das Reparaturgewerbe ökologisch zu revolutionieren.

Falcone ist einer von zwölf Betrieben in der Schweiz, die sich diesem Pilotprojekt angeschlossen haben. Doch er war der Erste – derjenige, der sich als erster freiwillig auf den Prüfstand stellte, der erste, der Daten lieferte, der erste, der zeigte, dass Umweltschutz mehr ist als ein Lippenbekenntnis. Für Timo Hofer, zuständig für Netzwerke und Geschäftsentwicklung bei BASF Schweiz, ist dieses Engagement kein Zufall. «Rosario ist ein Überzeugungstäter», sagt er – und klingt dabei fast erstaunt über die Konsequenz, mit der hier gearbeitet wird.

Es geht um mehr als nur Zahlen. Zwar basiert das Projekt auf einem Katalog mit 150 Fragen – vom Energieverbrauch über Lacktypen bis zur Abfallentsorgung. Doch was bei Falcone geschieht, ist weit mehr als ein statistisches Selbstporträt. Der Betrieb nimmt jedes Detail unter die Lupe: Wird mit Gas, Öl oder Strom geheizt? Wie sieht der genutzte Strommix aus? Was passiert mit dem Abdeckband nach der Reparatur? Selbst der CO₂-Ausstoss des Kundenfahrzeugs im Ersatzwagenbetrieb fliesst in die Bilanz ein. Ein mikroskopischer Blick auf den Makel der Branche – und gleichzeitig der Versuch, daraus einen Fahrplan in eine saubere Zukunft zu zeichnen.

Rosario Falcone könnte sich dabei auf betriebswirtschaftliche Vorteile berufen – schliesslich lassen sich durch gezielte Massnahmen auch Kosten senken. Doch für ihn ist das zweitrangig. «Die Ressourcen dieser Welt müssen wir weise nutzen», sagt er. Klingt pathetisch. Ist aber glaubwürdig, wenn es von jemandem kommt, der im eigenen Betrieb schon die ersten Schritte gegangen ist. LED-Beleuchtung ist installiert, wo es technisch möglich war. Die Solaranlage auf dem Dach ist in Planung. Nur im Büro hängt der Fortschritt noch an Designerleuchten, für die es schlicht keine LED-Pendants gibt. Ironie des Designs.

Bei einem Treffen mit Carwing in der Werkstatt treffen Vision und Alltag aufeinander. Neben Rosario Falcone stehen Timo Hofer und Kaan Menekşe, Strategic Account Manager bei BASF. Drei Männer, ein Ziel: den CO₂-Fussabdruck einer Branche sichtbar – und kleiner – machen. Der Weg dahin ist lang, die Datenlage komplex, die Realität oft zäh. Und dennoch: Bei Falcone ist zu spüren, dass etwas in Bewegung gerät. «Eco Repair Motion» bleibt nicht Theorie, sondern wird zum Werkzeug. Zum Werkzeug für Betriebe, die bereit sind, sich zu hinterfragen – und zu verändern.

Natürlich bleibt Skepsis angebracht. Ein Fragebogen ersetzt keine Strukturreform. Auch ist offen, ob das Netzwerk mehr ist als ein gut gemeinter Impuls mit PR-Wirkung. Doch wenn ein Projekt Erfolg haben kann, dann braucht es Pioniere – wie Rosario Falcone. Nicht, weil er den lautesten Applaus will. Sondern weil er als einer der wenigen verstanden hat, dass der Lack der Branche nicht nur glänzen muss – sondern auch Verantwortung tragen kann.

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