Lackierer und Autolacke

Weltpremiere: Axalta enthüllt «Irus Mix» vor 200 Gästen

 

Von Heinz Schneider (Text)

Schnell, kostensparend, materialschonend und umweltfreundlich – dank Axalta können Schweizer Lackierer schon bald auf die modernste Art rund 200 000 verschiedene Farben mischen. Und dies mit «Irus Mix», ein in dreieinhalb Jahren von zwanzig Technikern entwickeltes vollautomatisches und autonom arbeitendes Mischsystem. Kürzlich wurde die Innovation in Amsterdam vor rund 170 ausgewählten Gästen und 25 Pressevertretern aus zwölf verschiedenen Ländern vorgestellt. Carwing war als einziges Schweizer Medium an der Weltpremiere dabei.

 

Die Spannung vor der «Sugar Factory», rund 15 Autominuten vom Amsterdamer Flughafen Schiphol entfernt, war gross. Was würde Axalta in den Hallen, in denen von 1863 bis 1992 Zucker hergestellt wurde und die heute als trendige Event-Location dienen, den knapp 200 Wartenden präsentieren? Im Vorfeld der Veranstaltung war lediglich durchgesickert, dass es sich um eine Innovation für Lackierbetriebe handeln könnte, die relativ viele Autos durch ihre Kabinen schleusen. Und dass Jim Muse, seit Oktober 2019 Vizepräsident (Geschäftsbereich Refinish EMEA) vor Ort sein wird. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass es sich um etwas Grösseres handeln dürfte.

 

So war es denn auch. Mit viel Brimborium enthüllten die wirbligen Axalta-Helfer «Irus Mix» – eigenen Angaben zufolge das schnellste vollautomatisch arbeitende und komplett autonome Mischsystem für die Reparaturlackbranche. Was in der Praxis folgendes bedeutet: Derjenige, der «Irus Mix» bedient oder den Farbton bestimmt, muss nicht zwingend ein gelernter Fachmann sein. Das System übernimmt den kompletten Mischvorgang automatisch und liefert das Produkt in etwa neun bis 15 Minuten. Übrigens: Der Begriff «Irus» kommt vom griechischen «Iris» (Regenbogenhaut) und steht für den Muskel zwischen Hornhaut und Augenlinse, der die Pupille wie ein Ring umschliesst und die Regeneration des einfallenden Lichts im Auge übernimmt.

 

Ein weiterer Vorteil von «Irus Mix»: Das System bietet höchste Farbtongenauigkeit und ist für die hauseigenen Axalta-Flaschen ausgelegt. Diese bestehen zu 50 Prozent aus recyceltem Kunststoff und sind für die Basislacke «Spies Hecker Permahyd Hi-TEC», «Cromax Pro» und «Standox Standoblue» erhältlich. Klar, dass die Marketingfachleute ob dieses Potenzials ein paar markige Slogans für das Produkt kreiert haben. Leider nur in englischer Sprache (Was nur ist mit den deutschsprachigen Werbetrommlern los?) Die da lauten: «Automate colour like never before» oder «Step into the future».

 

Wie auch immer. Die rund 2,40 Meter lange, 2,30 Meter breite und 72 Zentimeter tiefe Maschine ist in der Tat eine Innovation. Leer 741 Kilo schwer (842 kg mit Lack), können ihre Flaschen rund 60 Liter Lack aufnehmen. Das Dosiervolumen liegt in der Praxis zwischen einem halben und einem Liter, 50 Milliliter sind möglich. Und, ganz wichtig: Der Hersteller geht bei einer 200-Milliliter-Dosierung mit acht Komponenten von einer durchschnittlichen Mischzeit von sechs Minuten und dreissig Sekunden aus. Gemäss Hersteller wird «Irus Mix» etwa im Juni/Juli in der Schweiz erhältlich sein – zum Preis von etwa 27 000 bis 30 000 Franken.

 

Im Detail: Das bietet «Irus Mix» dem Lackierer

• Zeit- und Verbrauchsvorteile
• Arbeitsoptimierung, autonomen Komfort
• Vollautomatische Dosierung
• Farbtongenauigkeit
• Kein manuelles Eingreifen/Sortieren
• Flaschenentnahme/Rückgabe mit Roboterarm
• originale Lackhersteller-Verpackungen

 

 

 

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