Lackierer und Autolacke

Mercedes: Neue Wege bei der smarten Lackierung

 

Das Mercedes-Werk in Wörth am Rhein (Rheinland-Pfalz) stellt seine Lackierung der Lastwagen-Fahrerkabinen sukzessive auf ein umweltfreundlicheres Verfahren um. Mit dem neuen Prozess soll gemäss Mercedes eine Produktionstechnik an den Start gehen, die den CO2-Fussabdruck signifikant verbessert. Bei der Lackierung handelt es sich um den grössten Einzel-Energieverbraucher innerhalb der Produktion: Mercedes rechnet damit, künftig bis 40 Prozent dieser Energie einsparen zu können.

 

Sogenannte Ultra-High-Solid-Lackmaterialien sind der Schlüssel für den Arbeitsprozess, der deutlich schlanker und energieeffizienter ist. Dank der neuen Materialien ist eine Nass-auf-Nass-Applikation der Farben möglich und eine Trocknung zwischen dem Auftrag der verschiedenen Schichten nicht mehr erforderlich. Nach der Grundierung können auf diese Weise darauffolgende Farbschichten in nur einer einzigen Lackierbox komplett aufgetragen werden.

 

Gleichzeitig sind die neuen Anlagen effizient beim Auftragen des Lacks und benötigen deutlich weniger Lackmaterial. Die Anzahl der benötigten Lackierstationen sowie der damit verbundene Energieeinsatz wird ebenfalls erheblich reduziert: Fünf platz- und energiesparende Boxen und zwei Trockner ersetzen künftig 15 Lackierstationen und vier Trockner. In der neuen Anlage können die Fahrerkabinen ohne fossile Energieträger getrocknet werden.

 

Der komplett neu entwickelte Lackierprozess wird schrittweise eingeführt. In der ersten Stufe des Umbaus wurde zunächst eine der neuen Lackierboxen installiert, bevor die bisherigen Linien sukzessive umgebaut werden können. Der Umbau der Lackierung soll bis 2026 abgeschlossen sein und findet während der laufenden Produktion statt. Über 400 Fahrerhauskabinen können pro Tag gefertigt werden, auch während der Umbauphase.

 

Auf einen Blick: Mercedes-Werk Wörth

Das grösste Lastwagen-Montagewerk von Mercedes-Benz Trucks wurde 1963 gegründet. Seit Beginn wurden hier rund 4,4 Millionen Lastwagen gebaut. Heute sind dies die Baureihen Actros, Arocs und Atego. Auch die Special Trucks Econic, Unimog und Zetros werden hier gebaut. 2021 startete die Serienproduktion des batterieelektrisch angetriebenen eActros 300/400 für den Verteilerverkehr. 2022 folgte das zweite E-Serienmodell «eEconic» für den Kommunaleinsatz. Im November 2024 feierte Daimler Truck den Serienstart vom «eActros 600» für den Fernverkehr. Mit rund 10 000 Angestellten ist das Werk zweitgrösster Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz.

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