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Toyota 86: Halbes Auto, doppelter Ärger

 

Ein Toyota 86 ohne Frontpartie, dafür mit einem angeblich illegalen Turbolader? Willkommen in der kuriosen Welt eines australischen Autofahrers, der offenbar das Konzept von Leichtbau und Leistungssteigerung ein wenig zu wörtlich genommen hat. Die Polizei stoppte das Gefährt nahe Sydney und staunte nicht schlecht: Von Motorhaube, Kühlergrill, Frontstossstange und einem Scheinwerfer fehlte jede Spur.

 

Die Autobahnpolizei von Auburn bezeichnete das Fahrzeug treffend als «das meiste von dem, was mal ein Toyota 86 war». Tatsächlich könnte man angesichts der fehlenden Teile eher von einem Toyota 43 sprechen. Doch was an Karosserie verloren ging, wurde anscheinend durch Leistung wettgemacht: Unter der Haube – sofern man das noch so nennen kann – werkelte ein Nachrüst-Turbolader. Problematisch dabei: Der Turbo verfügte laut Polizei über keine Zulassung und war damit illegal.

 

Seit seiner Einführung wird der Toyota 86 für sein perfektes Handling und seine Balance gelobt – der ideale Kurvenjäger. Doch eines wurde dem kleinen Sportwagen oft vorgeworfen: zu wenig Leistung. Für viele Besitzer war die Lösung naheliegend: Turbo rein, Gewicht raus. Auch der Fahrer dieses Exemplars scheint in diese Richtung gedacht zu haben. Die montierten Kotflügelverbreiterungen deuten auf einen geplanten Breitbau hin. Aber das Auto sieht eher nach Baustelle als nach Rennstrecke aus.

 

Die Polizei fackelte nicht lange und erteilte dem Fahrer gleich eine ganze Liste an Anzeigen. Neben den bereits bekannten Mängeln wurde er nun unter anderem für das Fehlen eines korrekt angebrachten Kennzeichens und die Nutzung eines nicht strassenzugelassenen Umbaus belangt. Hinzu kommen die schon bestehenden Anzeigen wegen schwerwiegender Mängel, die das Fahrzeug als Sicherheitsrisiko für den Strassenverkehr kennzeichnen.

 

Fazit: Angesichts der wachsenden Liste an Strafen und der offensichtlichen Baustellen-Optik sollte der Fahrer vielleicht einfach einen Schlussstrich ziehen. Nur 30 Minuten vom Ort der Polizeikontrolle entfernt liegt der Sydney Motorsport Park – der perfekte Ort für ein Auto, das offensichtlich lieber Rennen fährt als sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten. Vielleicht wäre es klüger, den Toyota 86 in einen reinen Track-Day-Boliden zu verwandeln. Denn eines ist sicher: Auf der Straße hat «die Hälfte eines Toyota 86» wohl nichts mehr zu suchen.

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